US-Notenbank: 4 Billionen USD Bilanzsumme zum 100. Gründungstag
17.01.2014 | Mack & Weise
"Es ist eine verrückte Welt: Die großen Notenbanken setzen den Markt außer Kraft. Die Marktteilnehmer verändern ihr Verhalten, richten sich allein an den Notenbanken aus - und umgekehrt." (Jürgen Stark, ehemaliger EZB-Chefvolkswirt, 17.12.2013)
Seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 verfolgen die Notenbanken zur Stabilisierung von Wirtschaft, Staatshaushalten und Finanzmärkten eine permanente interventionistische Notstandspolitik, die im Jahr 2013 sogar nochmals intensiviert werden musste.
Während die US-Notenbank ihr seit Krisenausbruch größtes "QE"-Programm (Monetarisierung von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren im "Wert" von 1,02 Billionen USD, etwa 7% der Wirtschaftsleistung!) umsetzte, startete die Bank of Japan im April das in seiner Dimension - etwa 15% der Wirtschaftsleistung - aktuell größte Staatsfinanzierungsprogramm der Welt! Die EZB agierte nach der Billionen-Injektion des Jahres 2012 zurückhaltender, senkte aber dafür die Leitzinsen auf das (vorläufige) Rekordtief von 0,25%.
Tatsache ist, dass die beispiellosen geldpolitischen Maßnahmen auch im sechsten Jahr der Krise keine echte Belebung der Wirtschaft herbeiführen konnten, dafür aber die fatalen Nebenwirkungen dieser Politik zunehmend sichtbarer werden. So warnte erst kürzlich die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) ähnlich eindringlich wie zuletzt 2006 (damals warnte sie vor der Blase am amerikanischen Immobilienmarkt), dass die Risiken für das Weltfinanzsystem heute noch größer sind als vor der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008!
Während zum Beispiel in den USA kreditfinanzierte Wertpapierkäufe im Rekord-Volumen von 423,7 Mrd. USD kräftig mithalfen, Dow Jones und Co auf neue All-time-highs zu befördern, verdoppelte sich in Europa die Nachfrage nach hochriskanten Anleihen, wobei sich insbesondere Europas Banken, die bereits auf einem faulen Kreditberg von über einer Billion Euro sitzen, mit Ramschanleihen vollsaugten. Risk on lautete aber auch weltweit die Devise der system(un)relevanten Banken, die binnen des ersten Halbjahres ihren OTC-Derivatewetteinsatz um über 60 Billionen USD auf unfassbare 693 Billionen USD erhöhten - knapp das Zehnfache der jährlichen Weltwirtschaftsleistung!
"Die erklärte Absicht politischer Führer und Wirtschaftspolitiker besteht zwar darin, durch Unterdrückung von Schwankungen das System zu stabilisieren, aber erreicht wird tendenziell das Gegenteil. Künstlich beschränkte Systeme werden immer anfälliger für Schwarze Schwäne. In solchen Umgebungen kommt es irgendwann zu massiven Zusammenbrüchen [...]." (Risikoforscher Nassim N. Taleb, aus: "Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen", 2012)
Auch wenn viele Marktteilnehmer - wie schon 2000 und 2007 - trotz des "kinderleichten Geldverdienens" (Die Welt, 31.12.2013) keine Blasengefahren erkennen können, so sorgt die ultra-lockere Notenbankpolitik zweifellos für das Entstehen neuer mit Blick auf die bisher injizierten Billionenbeträge (seit 2007 mehr als 12 Billionen USD!) noch viel größerer Blasen. Wie gefährlich die alles "rettenden" Notenbanken dabei nun selbst für die Stabilität des Weltfinanzsystems geworden sind, offenbarte Mitte 2013 der in der Bank von England für die Stabilität des Finanzsystems zuständige Notenbanker Andrew Haldane: "Damit das klar ist. Wir haben absichtlich die größte Anleiheblase der Weltgeschichte aufgebläht."
Die Gelddruckaktionen der Notenbanken haben aber nicht nur das Ziel die Finanzsysteme zu stabilisieren und die ausufernde Staatsverschuldung zu finanzieren (weltweit 20 Billionen USD seit 2007), sondern - zum Zwecke verbesserter Exportchancen - auch die eigene Währung abzuwerten! Dementsprechend verwundert es wenig, dass sich der von den US-Amerikanern nach der Devise, "Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem" zur "Krisenbewältigung" aggressiv angefachte Abwertungswettlauf über die letzten Jahre nunmehr zu einem fast offen geführten Währungskrieg entwickelt hat.
"Es gibt kein noch so geniales oder ausgeklügeltes Rezept oder System der Finanz- und Geldtechnik, keine Organisation und keine Kontrollmaßnahmen, die wirksam genug wären, die verheerenden Wirkungen einer uferlosen Ausgabenwirtschaft auf die Währung hintanzuhalten. Keine Notenbank ist imstande, die Währung aufrechtzuerhalten gegen eine inflationistische Ausgabenpolitik des Staates." (H. Schacht, Reichsbankpräsident und Bankier)
Angesichts des problemlosen Zugangs zur Notenpresse und der Null-Zins-Politik gibt es derzeit weder in den USA, noch in Europa und schon gar nicht in Japan irgendwelche Anzeichen dafür, dass die Regierungen ernsthaft versucht sein könnten, ihre exponentiell wachsenden Verschuldungsprobleme konstruktiv anzugehen. Da zudem die demografischen Probleme der Wohlfahrtsstaaten durch die beginnende Verrentung der Baby-Boomer-Generation in Zukunft in eine offene Ausweisung der nicht ausfinanzierten Leistungsversprechen in Billionenhöhe führen werden, muss man davon auszugehen, dass die Staatsdefizite - dem Weg des geringsten Widerstandes folgend - zukünftig in einem immer stärkeren Ausmaß von den Notenbanken finanziert werden, was wiederum für die Stabilität der beteiligten Währungen nur fatale Folgen haben kann.
Seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 verfolgen die Notenbanken zur Stabilisierung von Wirtschaft, Staatshaushalten und Finanzmärkten eine permanente interventionistische Notstandspolitik, die im Jahr 2013 sogar nochmals intensiviert werden musste.
Während die US-Notenbank ihr seit Krisenausbruch größtes "QE"-Programm (Monetarisierung von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren im "Wert" von 1,02 Billionen USD, etwa 7% der Wirtschaftsleistung!) umsetzte, startete die Bank of Japan im April das in seiner Dimension - etwa 15% der Wirtschaftsleistung - aktuell größte Staatsfinanzierungsprogramm der Welt! Die EZB agierte nach der Billionen-Injektion des Jahres 2012 zurückhaltender, senkte aber dafür die Leitzinsen auf das (vorläufige) Rekordtief von 0,25%.
Tatsache ist, dass die beispiellosen geldpolitischen Maßnahmen auch im sechsten Jahr der Krise keine echte Belebung der Wirtschaft herbeiführen konnten, dafür aber die fatalen Nebenwirkungen dieser Politik zunehmend sichtbarer werden. So warnte erst kürzlich die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) ähnlich eindringlich wie zuletzt 2006 (damals warnte sie vor der Blase am amerikanischen Immobilienmarkt), dass die Risiken für das Weltfinanzsystem heute noch größer sind als vor der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008!
Während zum Beispiel in den USA kreditfinanzierte Wertpapierkäufe im Rekord-Volumen von 423,7 Mrd. USD kräftig mithalfen, Dow Jones und Co auf neue All-time-highs zu befördern, verdoppelte sich in Europa die Nachfrage nach hochriskanten Anleihen, wobei sich insbesondere Europas Banken, die bereits auf einem faulen Kreditberg von über einer Billion Euro sitzen, mit Ramschanleihen vollsaugten. Risk on lautete aber auch weltweit die Devise der system(un)relevanten Banken, die binnen des ersten Halbjahres ihren OTC-Derivatewetteinsatz um über 60 Billionen USD auf unfassbare 693 Billionen USD erhöhten - knapp das Zehnfache der jährlichen Weltwirtschaftsleistung!
"Die erklärte Absicht politischer Führer und Wirtschaftspolitiker besteht zwar darin, durch Unterdrückung von Schwankungen das System zu stabilisieren, aber erreicht wird tendenziell das Gegenteil. Künstlich beschränkte Systeme werden immer anfälliger für Schwarze Schwäne. In solchen Umgebungen kommt es irgendwann zu massiven Zusammenbrüchen [...]." (Risikoforscher Nassim N. Taleb, aus: "Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen", 2012)
Auch wenn viele Marktteilnehmer - wie schon 2000 und 2007 - trotz des "kinderleichten Geldverdienens" (Die Welt, 31.12.2013) keine Blasengefahren erkennen können, so sorgt die ultra-lockere Notenbankpolitik zweifellos für das Entstehen neuer mit Blick auf die bisher injizierten Billionenbeträge (seit 2007 mehr als 12 Billionen USD!) noch viel größerer Blasen. Wie gefährlich die alles "rettenden" Notenbanken dabei nun selbst für die Stabilität des Weltfinanzsystems geworden sind, offenbarte Mitte 2013 der in der Bank von England für die Stabilität des Finanzsystems zuständige Notenbanker Andrew Haldane: "Damit das klar ist. Wir haben absichtlich die größte Anleiheblase der Weltgeschichte aufgebläht."
Die Gelddruckaktionen der Notenbanken haben aber nicht nur das Ziel die Finanzsysteme zu stabilisieren und die ausufernde Staatsverschuldung zu finanzieren (weltweit 20 Billionen USD seit 2007), sondern - zum Zwecke verbesserter Exportchancen - auch die eigene Währung abzuwerten! Dementsprechend verwundert es wenig, dass sich der von den US-Amerikanern nach der Devise, "Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem" zur "Krisenbewältigung" aggressiv angefachte Abwertungswettlauf über die letzten Jahre nunmehr zu einem fast offen geführten Währungskrieg entwickelt hat.
"Es gibt kein noch so geniales oder ausgeklügeltes Rezept oder System der Finanz- und Geldtechnik, keine Organisation und keine Kontrollmaßnahmen, die wirksam genug wären, die verheerenden Wirkungen einer uferlosen Ausgabenwirtschaft auf die Währung hintanzuhalten. Keine Notenbank ist imstande, die Währung aufrechtzuerhalten gegen eine inflationistische Ausgabenpolitik des Staates." (H. Schacht, Reichsbankpräsident und Bankier)
Angesichts des problemlosen Zugangs zur Notenpresse und der Null-Zins-Politik gibt es derzeit weder in den USA, noch in Europa und schon gar nicht in Japan irgendwelche Anzeichen dafür, dass die Regierungen ernsthaft versucht sein könnten, ihre exponentiell wachsenden Verschuldungsprobleme konstruktiv anzugehen. Da zudem die demografischen Probleme der Wohlfahrtsstaaten durch die beginnende Verrentung der Baby-Boomer-Generation in Zukunft in eine offene Ausweisung der nicht ausfinanzierten Leistungsversprechen in Billionenhöhe führen werden, muss man davon auszugehen, dass die Staatsdefizite - dem Weg des geringsten Widerstandes folgend - zukünftig in einem immer stärkeren Ausmaß von den Notenbanken finanziert werden, was wiederum für die Stabilität der beteiligten Währungen nur fatale Folgen haben kann.