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US-Notenbank: 4 Billionen USD Bilanzsumme zum 100. Gründungstag

17.01.2014  |  Mack & Weise
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Als völlig aussichtslos ist schon jetzt die Lage in Japan zu bezeichnen, wo die Staatsverschuldung Mitte 2013 erstmals die Eine-Billiarde-Yen-Marke durchbrach! Selbst bei den derzeitigen Minizinsen verschlingt der Schuldendienst mit 22 Billionen Yen dort bereits heute 24,0% des Haushalts bzw. 52% der Steuereinnahmen, so dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt mit einer fast 50%igen Finanzierung des Haushalts durch die Druckerpresse - ohne wenn und aber - als völlig Pleite bezeichnet werden muss.

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Und auch in der größten Volkswirtschaft der Welt - den USA - wächst die Staatsverschuldung weiter exponentiell an. Erreichte die von 43 Präsidenten in 220 Jahren erzeugte Verschuldung vor Obamas Amtsantritt bereits 10,63 Billionen USD, ist diese seit Januar 2009 um weitere atemberaubende 6,7 Billionen USD angeschwollen und soll, so der Plan, bis 2018 sogar die 20-Billionen-USD-Schuldenschallmauer durchbrechen. Es droht also auch in den USA eine Geldschwemme (allein für 2014 werden 900 Mrd. USD erwartet), die den Status des US-Dollars als Weltreservewährung weiter untergraben könnte.

Aber wenigstens in Europa haben sich die Dinge trotz der am Jahresende von Mario Draghi kritisierten „perversen Angst“ der Deutschen nicht zum Schlechteren entwickelt, jedenfalls, wenn man geneigt wäre, dem EZB-Präsidenten Glauben zu schenken. Tatsächlich ist jedoch keines der bedrohlichen Defizitprobleme in der "Euro-Stabilitätsunion" gelöst, sondern vielmehr sind die Defizite auch im "Jahr Zwei des Sparens" gerade in den Krisenländern munter weiter gewachsen. Und auch, wenn es die Eurokraten bis heute nicht wahrhaben wollen, so ist unsere "Friedenswährung" maßgeblich für den wirtschaftlichen Niedergang in den Krisenländern verantwortlich und entwickelt sich zunehmend zum Spaltpilz Europas.

Angesichts der vielerorts auf Rekordniveaus gestiegenen Arbeitslosigkeit und einer geradezu verheerend hohen Jugendarbeitslosigkeit gehören massive Proteste der besonders betroffenen südeuropäischen Bevölkerung gegen die EU-"Rettungs"-Politik inzwischen schon fast zur Tagesordnung. Beispielsweise erreicht die "Mistgabel"-Protestbewegung (forconi) in Italien mit ihrem Programm "raus aus dem Euro und raus aus der EU" zuletzt Zustimmungswerte von gut 40%, und zeigt damit exemplarisch, auf welch brüchigem Fundament die Einheitswährung in Wirklichkeit steht!

"Alle sagen Zeit ist Geld, aber niemand sagt, dass dem Geld bald die Zeit ausgehen könnte." (Bill Gross, Manager des weltweit größten Anleihefonds, 2013)

Wir gehen nicht davon aus, dass diesmal "alles anders ist" und erwarten, dass auch die jetzt aufgepumpten Blasen, wie alle Finanzmarktblasen in der Geschichte, platzen werden. Die im historischen Vergleich sehr hohen Aktienbewertungen verbunden mit einem extremen Optimismus für Aktien und Anleihen signalisieren inzwischen auch ein Maß an Sorglosigkeit unter den Investoren, wie sie in der Vergangenheit oft nur vor entscheidenden Marktwendepunkten zu beobachten war, und erinnert uns sehr an die Euphorie im Jahr 2007, als der damalige Citibank-Chef Prince die in die Finanzgeschichte eingegangene Party-Devise "Solange die Musik spielt, muss man tanzen" ausgab.

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Zur Zeit wiegen sich die Marktteilnehmer allein in der Hoffnung, dass es den planwirtschaftlich agierenden Notenbanken dauerhaft gelingen könnte, die Finanzmärkte durch die erzeugte Geldschwemme zu stabilisieren, aber die Wahrscheinlichkeit dafür, dass irgendein "Schwarzer Schwan" (steigende Zinsen, Scheitern des Euro, Staatspleiten, Unfall im Derivate-Casino) das auf exponentiell wachsenden Schulden aufgebaute Kreditgeldsystem in seinen Grundfesten erschüttern wird, steigt mit zunehmender Rotationsgeschwindigkeit der Druckerpressen und Fortschreibung der Null-Zins-Politik stetig weiter an.

Was der Öffentlichkeit seit Jahren als krisenlösende und erfolgreiche Geldpolitik der allmächtig erscheinenden und alles rettenden Notenbanken verkauft wird, ist in Wirklichkeit nichts geringeres als das größte Geldexperiment in der Geschichte! Angesichts dessen sollte man sich doch einmal in aller Ruhe die Frage stellen:

Wer oder was rettet uns vor diesen Rettern?


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