Goldpreis 2014: Zusammenfassung von Vorhersagen und Prognosen
21.01.2014 | Michael J. Kosares
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Chris Powell von GATA:“Wir beobachten, wie dort gewaltige Goldmengen von West nach Ost fließen - manchmal über die Schweiz. Wir haben Unstimmigkeiten in den Goldbestandsberichten der Bank of England zwischen Februar und Juni beobachten können, wo 1.200 Tonnen Gold einfach verschwunden zu sein schienen. Als ich die Bank of England dahingehend befragte, antwortete man mir im Grunde nur, ich solle mich eingraben gehen, von ihnen sei kein Kommentar in dieser Angelegenheit zu erwarten.
All das erinnert sehr deutlich an die Aussagen von Kaye [des Hongkonger Analysten William Kaye]. Wir können diese Gold-Abflüsse aus dem Westen beobachten und wir können auch die Zuflüsse im Osten beobachten. Wir wissen nicht genau, wann das Metall alle sein wird, aber wir wissen, dass wir genau das sich das schon einmal vor unseren Augen abgespielt hat. Genau das hatte es schon einmal gegeben, als der London Gold Pool entleert wurde. Der Pool kollabierte, und es gab, wie aus den Sitzungsprotokollen des Offenmarktausschusses der Fed hervorgeht, eilige Nottransportflüge der US Air Force, die 1968 Gold aus den Vereinigten Staaten zur Bank of England einflog. Das war die Zeit in der die Bank of England ihr eigenes Gold im Auftrag der Vereinigten Staaten in den offenen Markt vorschoss, in der Absicht, den Goldpreis bei 35 $ halten zu können.
Im März waren die Goldabflüsse dann auf hunderte Tonnen pro Woche angestiegen. Zu diesem Zeitpunkt erkannten die am Londoner Gold Pool beteiligten Staaten, dass ihnen, angesichts der atemberaubenden Abflüsse, in Gold gerechnet nur noch wenige Wochen blieben. Also schlossen sie den Londoner Gold Pool.
An diesem Punkt brach die Dollarpreisfindung für Gold zusammen. Hatte der Goldpreis am Tag zuvor noch bei 35 $ pro Unze gelegen, so ließ sich am nächsten Tag überhaupt kein Goldpreis mehr feststellen, weil es keinen offiziellen Markt mehr gab. Ich vermute, dass entweder genau das wieder passieren wird - dann wird auch das verfügbare Gold ausgehen - oder, und das ist wahrscheinlicher, die Zentralbanken werden erkennen, was hier im Anmarsch ist und eine internationale Währungsneubewertung arrangieren. An diesem Punkt werden wir Chaos im Gold- und an den Währungsmärkten haben, doch letztendlich hieße das auch, dass sich der Goldpreis in Folge einer offiziellen Neuansetzung des internationalen Goldkurses drastisch erhöhen würde.“
Doug Casey von Casey Research:
“Als allererstes sollten Sie sich ein paar Goldmünzen kaufen - oder sagen wir eine Goldmünze – und für dieselbe Summe die entsprechende Menge Silbermünzen - damit dürften Sie sich ihre Finanzgrundlage geschaffen haben. […] Von Anleihen geht gleich eine dreifache Gefahr für Ihr Kapital aus. Die Zinssätze sind auf Rekordtiefs, was nur heißt, dass die Anleihekurse auf Rekordhochs stehen. [...] Zweitens: Anleihen sind in Papierwährung denominiert und wegen der Billionen neugeschaffenen Währungseinheiten werden diese in den kommenden Jahren noch viel schneller an Wert verlieren", so Doug Casey weiter. “Die dritte Sache ist das Ausfallrisiko […]; Anleihen sind also ein schrecklicher Ort für Ihr Geld, ich würde sie nicht mal mit der Kneifzange anfassen.”
Jeff Clark von Casey Research:
“Wenn Sie so denken wie sich, haben Sie Gold wegen der Gelddruckpolitik der meisten entwickelten Staaten gekauft und wegen der Auswirkungen, die diese Maßnahmen auf die zukünftige Kaufkraft unserer Papierwährungen haben werden. Möglicherweise auch deshalb, weil es für die betreffenden Regierungen keinen gangbaren Weg gibt, den Konsequenzen dieser Schuldenanhäufung zu entgehen. Und vielleicht auch deshalb, weil man den Politikern nicht zutrauen kann, dass sie eine realistische Strategie formulieren werden, wie sich in Zukunft weitere monetäre, fiskalische oder wirtschaftliche Krisen verhindern lassen.
All das sind entscheidende und gerechtfertigte Gründe, warum man aktuell Gold im eigenen Portfolio halten sollte. Es gibt aber auch einen neuen Trend, und der wird bald schon eine genauso wichtige Triebkraft für den Goldpreis sein, wie all die anderen: der gute alte Angebotsengpass.
Einige Analysten erwähnen ihn, vielen entgeht er aber und die Mainstream-Medien haben ihn ganz sicher nicht auf dem Schirm. Doch solange sich bestimmte entscheidende Faktoren nicht ändern, wird sich eine Angebotsknappheit ihren Weg bahnen, mit deutlichen Konsequenzen für den Goldpreis.
Richard Kyosaki:
“Wenn der große böse Wolf, auch bekannt als Nächste Rezession oder Neue Depression, irgendwann zwischen 2015 und 2035 zuschlägt, dann werden auch diese Schweinchen vom Wolf gefressen werden. Das dritte Schweinchen baut sein Haus nun aus Sachanlagen. Jene Schweinchen sind die Unternehmer und professionellen Investoren, die sich Interesse ihrer eigenen Zukunft informieren und investieren - und sie investieren in reale Vermögensanlagen, nicht in Papieranlagen. Wenn der große böse Wolf dann im 20-Jahre-Zeitfenster zwischen 2015 und 2035 daherkommt, werden diejenigen, die ihre Häuser aus "Stein" gebaut haben wahrscheinlich reicher werden. Sie werden reicher werden, weil sie auf Stein gebaut haben, weil sie in Sachanlagen investiert haben wie Immobilien, Gold, Silber, Öl, Nahrungsmittel und Unternehmen, die sie selbst kontrollieren.
Ich würde auf jeden Fall Papiervermögensanlagen wie Aktien, Anleihen, Investmentfonds und ETF meiden, eben weil sie Papieranlagen sind und keine realen Vermögensanlagen. Denken Sie an die Geschichte der drei kleinen Schweinchen. Das erste baute sein Haus aus Stroh, das zweite baute sein Haus als Holz und das dritte baute sein Haus als Stein. Hier kommt meine Auslegung der Geschichte: Das erste Schwein steht für die Armen. Arme Menschen bauen ihr Haus aus Papier. Sie arbeiten hart für ihr Geld und sparen dieses an. Ihre Strategie lautet: Hart arbeiten, unter den eigenen Verhältnissen leben und Geld sparen. Wenn der große böse Wolf auftaucht und sich vor ihnen aufbaut, dann sind sie Wolfsfutter. Das zweite Schweinchen steht für die Mittelklasse. Sie haben ihr Haus auf Illusionen gebaut und glauben an die Sicherheit des Arbeitsplatzes, an Bezüge, sie sind Hauseigentümer, sparen Geld und investieren in einen Rentensparplan, der voll ist mit Aktien, Anleihen, Anlagefonds und ETF.“
James Turk von Goldmoney:
“Eric, es gibt noch einen anderen Grund, warum man die vergangenen 13 Jahre als eine zusammenhängende Zeitspanne betrachten sollte: Ein Jahr mit Verlusten nach 12 gewinnbringenden Jahren ist gar nicht so schlecht. Selbst wenn man 2013 dazuzählt, so hat Gold in den vergangenen 13 Jahren einen durchschnittlichen Jahresgewinn von mehr als 13% erzielt. Es war und ist eine der besten Vermögensanlagen, die man besitzen kann, gerade weil weder physisches Gold noch physisches Silber Kontrahentenrisiken haben und weil auch diese “Geld-Bubble“, wie schon jede andere durch Banken oder Staaten aufgeblähte Bubble zuvor, platzen wird.“
John Embry von Sprott Asset Management:
“Ich bin mit meiner Frau schon 40-mal in San Francisco gewesen, aber noch nie in diesen 40 Jahren hat sich die Stadt langsamer bewegt als heute. Ich bin Weihnachtsgeschenke einkaufen gegangen, und normalerweise hätte es an einigen Orten Schlagen bis raus auf die Straße gegeben. Ich kam aber sofort ohne zu warten rein, machte meine Einkäufe, kam direkt zur Kasse durch, wo ich ohne zu warten bezahlen konnte.
Hier passiert etwas Ungewöhnliches. Jeder sagt, die US-Wirtschaft würde anziehen und Präsident Obama sagte heute erst, dass 2014 die wahre Wende kommen werde. Ich kann darin nur Propaganda und unverhohlene Lügen erkennen, denn von meinen ganz persönlichen Beobachtungen ausgehend, ist dieses optimistische Gerede schlicht und einfach falsch.
Ich kann überhaupt kein Erstarken der US-Wirtschaft beobachten. Die BIP-Zahlen für das dritte Quartal wurden jetzt wohl schon zum dritten oder vierten Mal nach oben angepasst. Und jetzt, als es den Verbrauchern nicht allzu gut zu gehen schien, wurden auch die Verbraucherzahlen in der letzten Anpassung nach oben gekurbelt. Hier scheint etwas ganz und gar nicht zu stimmen, und aus diesem Grund werden viele Kennzahlen gefälscht, nur um all das vertuschen zu können. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir im Verlauf des Jahres 2014 die harte Wirklichkeit nur allzu deutlich erkennen werden.“
© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.
Der Artikel wurde am 30.12.2013 auf http://goldsilverworlds.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.