Sie Trottel
18.03.2014 | Captain Hook
- Seite 2 -
Und wer sich jetzt fragt, ob diese Implosion in Form einer Deflation oder Hyperinflation kommen wird, der wäre wohl nicht allzu schlecht beraten, auf die Letztere vor der Ersteren zu setzen. Was mein Geld angeht, das übrigens wegen eben dieser Risiken (und der genannten Eigenschaften) gut in Gold und Silber verankert ist, so bin ich Willens, bis zu einem gewissen Maße darauf zu setzen, dass beide Extreme (Deflation und Hyperinflation) die makroökonomischen Bedingungen erfassen werden, bevor alles vorüber ist. Die Erstere ist ganz offensichtlich die aktuelle “große Sorge“ der Fed, während die Letztere (hyperinflationäre Zustände in einer gewissen Form) höchstwahrscheinlich der Dämon ist, der letztendlich das System kaputtmachen wird.
Hier gehen wir allerdings davon aus, dass der $ solange Weltreservewährung bleiben wird, bis die Ereignisse außer Kontrolle geraten; diese Annahme wird aber immer mehr zur “wichtigsten Frage des Tages“ - angesichts der Anstrengungen Russlands und Chinas (mit Blick auf die Handelsblöcke, die sie schmieden, Dezentralisierung, etc.) und ganz zu schweigen von den Arabern (die von der Außenpolitik der USA heute regelmäßig gereizt und verärgert werden); all das lässt der Möglichkeit, dass es zuerst zu einer Art Hyperinflation kommt, durchaus Raum (vor allem, wenn die USA den Petro$ verlieren.)
Im Grunde sollte man aber verstehen, dass das Eintreten der Systemimplosion höchstwahrscheinlich die Folge einer zuerst auftretenden Hyperinflation sein wird, der dann die Deflation folgt - also eine Situation, in der sich die Preise urplötzlich über Nacht verdoppeln und anschließend einbrechen, woraufhin die Wirtschaften zu praktischeren und dauerhaften Umgebungen umgestaltet werden müssen (man denke dabei an die Notwendigkeit ökonomischer Dezentralisierung im Rahmen schnell schwindender Kohlenwasserstoff-Bestände).
Wenn ich also sage: “Lassen Sie sich nicht von diesen Affen zum Trottel machen, indem sie nicht einen bestimmten Anteil Ihres Portfolios in physischem Gold und Silber halten.“, dann dürften Sie jetzt schon mal eine bessere Vorstellung davon haben, warum ich das sage. Aber noch Folgendes: Lassen Sie sich von der unnötigen Volatilität, die an den Edelmetallmärkten herbeigeführt wird, nicht davon abbringen, den richtigen Schritt in Richtung finanziellen Schutz zu gehen. Lassen Sie sich nicht verschrecken oder verwirren, denn es steht einiges auf dem Spiel - ihr wirtschaftliches Überleben. Die Russen wissen das, wie wir im Folgenden noch sehen werden.
Wenn all das noch gar nicht so wichtig zu sein scheint - da die Edelmetallkurse in den letzten Jahren scheinbar unter Kontrolle waren - so wird sich das zur gegebenen Zeit, wahrscheinlich schon bald, ändern. Und das wissen wir aus technischer wie fundamentaler Sicht - was nur heißt, dass menschengemachte Fiktion auf die Realität treffen wird. Aus technischer Sicht haben wir es allem Anschein nach mit einer nachhaltigen Wende - von aufwärts nach abwärts - im Dow/Gold-Verhältnis zu tun - also im entscheidenden Maßstab für die Liquiditätsflüsse zwischen der Aktienmarkt-Fiktion und der Realität der physischen Welt.
Rohstoffe werden im zunehmenden Maße rar und teuer im Verbrauch, was sich nicht korrekt in beiden Kategorien, Aktien und Gold, wiederspiegelt - wobei das Letztere in dieser Hinsicht das ultimative Barometer ist. Aber wie kann das in einem so ausgedehnten Umfang überhaupt möglich sein, so dass in den letzten Jahren überall spürbare Extreme erreicht wurden? Antwort: Wegen der falschen und betrügerischen Marktmechanismen (man denke dabei an Futures, High Frequency Trading, Algo-Trading etc.). Und diese Erkenntnis hält auch langsam im Mainstream Einzug.
Genau das macht auch die Russen wütend - die Tatsache, dass sie gezwungen sind, ihre Ressourcen für weniger herzugeben. Das ist zum großen Teil auch der Grund (neben dem Schutz der eigenen Flottenstützpunkte), warum sie es nicht stört, die Situation um die Krim aufzuwühlen - selbst um den Preis, die westlichen Allianzen dabei zu verlieren.
Die Russen erkennen, dass der Westen (sprich die anglo/amerikanische Allianz) ihnen die Rohstoffe zum niedrigst möglichen Preis aus dem Rücken leiern will, indem er seine falschen und betrügerischen Märkte, seine Propaganda und seine Raubtierpolitik zum Einsatz bringt. Und da sich diese Erkenntnis auch in den mit Problemen kämpfenden Schwellenmärkten immer mehr durchsetzt, werden wir wohl mehr Ereignisse wie auf der Krim sehen, was wiederum zu einer Beschleunigung des Dezentralisierungsprozesses in der Weltwirtschaft führen wird - wie das Beispiel Russland gerade signalisiert.
Vielleicht werden Sie sich noch an meine Gedanken zur Unausweichlichkeit solcher Entwicklungen aus dem Jahr 2008 erinnern, oder an die darauf folgenden.