Klage gegen JP Morgan und die COMEX
25.03.2014 | Theodore Butler
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Wie die Aufzeichnungen aber ganz deutlich zeigen, hat JP Morgan, in Abstimmung mit der CME, seinen dominanten Marktanteil am COMEX-Markt für Gold, Silber und Kupfer stattdessen dazu genutzt, sich an einer schlechten Form des Marktmachens zu beteiligen, dessen Ziel die Beschränkung der Marktliquidität und die Schaffung einer gestörten, ungeordneten Preisfindung ist. Welche Aufzeichnungen zeigen das? Die Kursaufzeichnungen. Im Jahr 2011 fiel der Silberkurs gleich zweimal um mehr als 30% (15 $) innerhalb nur weniger Tage; und letztes Jahr fiel der Goldkurs um 200 $ und der Silberkurs um 5 $ innerhalb von 2 Tagen. Diese Kursverluste waren beispiellos und sie lassen sich nicht durch Angebot/Nachfrage-Faktoren erklären - und die Aufsichtsbehörden, einschließlich der CME, taten und sagten nichts. Es stimmt, dass JP Morgan bei diesen vorsätzlichen Kurstiefschlägen als Käufer auftrat, wie auch schon bei allen anderen Kurstiefschlägen der letzten sechs Jahr an den COMEX-Märkten für Gold, Silber und Kupfer; aber warum sollte die Bank deshalb “heldenhaft“ sein? Diese betrügerische Bank, die CME und andere hatten jeden dieser COMEX-Kurstiefschläge selbst arrangiert, um Chaos zu stiften, um Liquidität abfließen zu lassen und um die Kursfindung zu stören - also das genaue Gegenteil dessen, was das Marktmachen eigentlich bewirken sollte. JP Morgan und die CME haben das öffentliche Vertrauen in unsere Märkte schwer gestört, wie sich anhand der Kursaufzeichnungen zeigen lässt. Und dafür sollten sie zahlen, und zwar ordentlich.
Die entscheidende Frage ist nun, wie JP Morgan und die CME all das immer wieder bewerkstelligen konnten (und können). Das ist alles eine Frage der Markmechanismen, und darin sind JPM und die CME absolute Meister. Da im Wesentlichen zwei separate und im gegenseitigen Wettbewerb stehende spekulative Gruppen die Kurse an der COMEX bestimmen, läuft es letztendlich darauf hinaus, dass eine Gruppe die andere ausnimmt. (Ich weiß, dass ist ein alter Hut für Abonnenten, aber bitte denken Sie wieder daran, dass ich das hier schreibe, um den richtigen Anwalt davon zu überzeugen, diese Betrüger hochzunehmen.) Also: Wie schafft es JP Morgan, sich so zu positionieren, dass die Bank von einem Kurseinbruch (oder Kurssteigerungen) erstens profitieren kann und dann zweitens den Kurs so lenkt, dass er sich in die gewünschte Richtung bewegt? Im Grunde durch das Abzocken der technischen Fonds - indem man diese Fonds dazu bewegt, das zu tun, was profitabel für JP Morgan ist und für die anderen Commercial-Trader, die an diesem abgekarteten Spiel teilnehmen, und auch für die CME - hier in Form eines außergewöhnlich großen Handelsvolumens.
Wie zu Teufel ziehen JP Morgan und die CME das durch? Sie können das durchziehen, weil sie wissen, wie die technischen Fonds funktionieren und weil JPM und die CME zudem wissen, wie man diese Fonds zum Kauf/Verkauf bewegt, wenn JPM das möchte. Da die technischen Fonds nur bei steigenden Kursen kaufen und nur bei sinkenden Kursen verkaufen (hier im Besonderen, wenn die wichtigen gleitenden Durchschnitte berührt und durchbrochen werden), müssen JPM und die anderen eingeweihten, mitwirkenden Commercials die Kurse nur ab und zu über oder unter diese Schlüsseldurchschnitte bewegen. Und Dank einer ganze Auswahl an schmutzigen Tricks, die in den vergangenen 30 Jahren entwickelt wurden (der jüngste ist der Hochfrequenzhandel) kann JP Morgan die kurzfristigen Kurse nach Belieben und wann immer benötigt setzten.
In einem sehr buchstäblichen Sinn sind JP Morgan und andere beteiligte COMEX-Commercials zu Drahtziehern geworden, die die Bewegungen der technischen Fonds kontrollieren. Das ist exquisite Abzocke - JP Morgan bringt die technischen Fonds zum Kauf/ Verkauf, um sich dann als Gegenpartei auf die andere Seite der Transaktion zu stellen. Dieses Muster war in den vergangenen Jahren bei fast jeder Preisbewegung an den COMEX-Märkten für Gold, Silber und Kupfer zu beobachten. Ich will jetzt versuchen, die Daten in grafischer Form zu präsentieren (dank einiger Charts meines australischen Freundes Nick Laird von Sharelynx.com).
In den Charts unten sehen wir die drei großen Metalle an der COMEX - Gold, Silber und Kupfer - sowie die Netto-Positionen der Händler aus der Kategorie “Managed Money" - und das sind seit einigen Jahren die technischen Fonds. Bei einer vergleichenden Betrachtung erkennt man Folgendes: Die Käufe und Verkäufe der technischen Fonds weisen eine fast 100%ige Korrelation zum Kurs auf. Mit anderen Worten: Wenn die technischen Fonds kaufen, steigen die Kurse für Gold, Silber und Kupfer, wenn die technischen Fonds verkaufen, sinken sie. Diese Korrelation ist fast unheimlich, so sehr, dass sie Experten schon zur Behauptung bewegt hat, dass es in Wirklichkeit die technischen Fonds sind, und nicht die Commercials, die die Kurse manipulieren. Doch diese Behauptungen schmelzen wie Eis in der Sonne, wenn man die Bedingungen und das Wesen dieser Kurswettbüro-Abzocke betrachtet.
Sicherlich bewegen auch die technischen Fonds die Kurse mit ihren Käufen/ Verkäufen, aber genau darauf zählen JP Morgan und die CME schließlich auch. Wären die technischen Fonds nicht so mechanisch und durchschaubar, dann wäre auch kein solcher Betrug möglich. Nur weil man darauf zählen kann, dass die technischen Fonds immer wieder dasselbe machen, können JP Morgan und andere eingeweihte, mitwirkende Commercials die jeweilige Gegenposition übernehmen. Wären die technischen Fonds nicht berechenbar, hätte JP Morgan letztes Jahr niemals 3 Mrd. $ (und mehr) an den COMEX-Märkten für Gold und Silber verdient, der Bank wäre es zudem nicht möglich gewesen, die eigene Short-Market-Corner beim COMEX-Gold in eine Long-Market-Corner umzukehren. Stellen Sie sich selbst folgende Frage: Warum würden die technischen Fonds wissentlich an ihrer eigenen Schädigung mitwirken wollen?