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Goldenes Kreuz bei Goldaktien

28.03.2014  |  Adam Hamilton
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Als erheblich volatiler Sektor können Goldaktien große Korrekturen während anhaltender Anstiege erleben. Sie helfen, übermäßige Gier zu ersticken und die Stimmung wieder auszugleichen, wodurch der Anstieg gesund bleibt und länger andauert. Von Zeit zu Zeit wird die 50-Tageslinie dieses Sektors nach besonders großen oder langen Korrekturen kurzzeitig knapp unter die 200-Tageslinie gedrückt. Wenn der Anstieg dann weiter geht, entstehen Goldene Kreuze aus der Markttechnik heraus.

Dieses Szenario beschreibt drei der fünf früheren Goldenen Kreuze des GDX seit 2007. Sie traten ein, während der Goldpreis hoch war bei andauernden Anstiegen, als die Stimmung bullisch blieb und der 50-Tagesdurchschnitt nur kurz leicht unter die 200-Tageslinie sank. Diese Goldenen Kreuze sind normalerweise ebenfalls ein solides Kaufsignal, aber nur für einen andauernden Anstieg. Dies sind nicht Goldene Kreuze, die einen Bären-Bullen-Wandel ankündigen.

Korrekturen während eines Anstiegs zwingen Kurse nie auf außergewöhnlich niedrige Stände, nur voll ausgewachsene Bärenmärkte können so etwas. Und typischerweise gilt, je größer der Preisrückgang, umso länger dauert es. Dadurch hat der 50-Tagesdurchschnitt genug Zeit, um zunächst unter die 200-Tageslinie zufallen und dann die Tiefen darunter auszuloten. Übrigens wird ein Durchkreuzen der 200-Tageslinie durch die 50-Tageslinie nach unten als Todeskreuz bezeichnet, das Gegenteil des Goldenen Kreuzes.

Goldaktien erfuhren zuletzt im Januar 2013 ein Todeskreuz und im Anschluss daran fiel der Sektor immer weiter. Wenn es nach hohen Kursen mit ausufernder Gier eintritt, signalisiert dieses Kreuz oftmals einen pessimistischen Bullen-Bären-Wandel. Trotz der absolut anomalen Goldaktienverwüstung im vergangenen Jahr erfüllte das letzte Todeskreuz nicht die Anforderungen, um einen neuen Bärenmarkt anzukündigen. Aber das ist ein gänzlich anderes Thema, das in einem anderen Artikel behandelt werden soll.

Zurück zu Goldenen Kreuzen: zyklische Bärenmärkte sind groß genug und lang genug, um den 50-Tagesdurchschnitt weit unter die 200-Tageslinie zu ziehen. Je tiefer die 50-Tageslinie unter den 200-Tagesdurchschnitt sinkt und je länger sie dort bleibt, umso mächtiger ist das Kaufsignal des folgenden Goldenen Kreuzes. Und das bloße Ausmaß des brutalen Goldaktienabverkaufs im letzten Jahr hat die 50-Tageslinie des GDX eindeutig auf außergewöhnlich tiefe Stände im Vergleich zum 200-Tagesdurchschnitt gedrückt.

Mitte Juli 2013 war der 50-Tagesdurchschnitt des GDX fast 31% unter den 200-Tagesdurchschnitt gesunken. Das war wirklich überaus extrem. Keine auch nur annähernd ähnliche Abweichung der beiden Durchschnittswerte war seit der dunkelsten Stunde der Jahrhundertaktienpanik von 2008 gesehen worden! Und mit Stand vom letzten Freitag war die 50-Tageslinie des GDX 14,2 Monate unter dem 200-Tagesdurchschnitt. Das ist der längste Zeitraum in diesem säkularen Bullenmarkt überhaupt und lässt sogar die 9,6 Monate der Aktienpanik gering erscheinen.

Der Goldaktienabverkauf, der zu diesem neuen Goldenen Kreuz geführt hat, übersteigt also den Standard, der nach einem ungewöhnlich langen Preisabfall auftritt. Und er hat außerdem die Goldaktien auf außerordentlich niedrigen Kursständen zurückgelassen. Je länger der vorangegangene Abverkauf und je niedriger die entstehenden Kurse, umso wahrscheinlich signalisiert ein Goldenes Kreuz die Geburt eines neuen Bullenmarktes. Und die so noch nie gesehene Talsohle der Goldaktien im Dezember erreichte Kurstiefen, die jede Grafik sprengen!

In absoluten Zahlen stürzte der GDX auf nur knapp über 20 $ Ende Dezember. Das war ein 5,2-Jahrestief, der schlimmste Goldaktienpreis seit November 2008 während der verrückten Aktienpanik. Und selbst während diesem wilden Strudel des Verkaufens, der die größten Angstzustände verursacht hat, die die meisten von uns jemals erleben werden, schloss der GDX insgesamt nur an zehn Handelstagen unter 20 $! Die jüngsten Tiefen sind das Extremste, was der GDX zu bieten hat.

Und was sogar noch wichtiger ist: Goldaktien waren im Vergleich zu Gold während ihres gesamten säkularen Bullenmarktes nie günstiger als während ihren Tiefen im Dezember 2013! An den Märkten sind Aktienkurse schlussendlich das Ergebnis der zugrundeliegenden Unternehmensgewinne und in der Goldabbaubranche werden Gewinne vom Goldpreis bestimmt. Und im Dezember wurden Goldaktien gehandelt, als stünde der Goldkurs nur bei einem Bruchteil seiner tatsächlich vorherrschenden Level.

Dies waren wirklich fundamental absurde Level, wie ich damals ausführlich erklärte. Darum haben wir damals diese superbilligen Gold- und Silberaktien gekauft und unseren Abonnenten empfohlen, das gleiche zu tun. Fundamental betrachtet, waren sie seit Ende 2000 nicht so billig gewesen, als ihr massiver, säkularer Bullenmarkt begann. Damit haben die Goldaktien jüngst die Voraussetzung für ein Goldenes Kreuz, äußerst niedrig zu sein, mehr als erfüllt.

Nur eine Sache kann Aktienkurse auf Extreme weitab ihrer zugrundeliegenden fundamentalen Realitäten zwingen und das ist extreme Stimmung. Der Pessimismus bei Goldaktien war Ende letzten Jahres einfach erstaunlich, nahezu das Schlimmste, was ich in Jahrzehnten des Handelns gesehen habe. Investoren und Spekulanten waren gleichermaßen alle davon überzeugt, dass dieser Sektor zu einer ewig andauernden Abwärtsspirale verdammt war. Angst und Verzweiflung übertrafen alles, absolut außergewöhnlich.

Und das erfüllte die dritte Bedingung für ein Goldenes Kreuz, das einen entscheidenden Bären-Bullen-Wandel nach einer bedeutenden Umkehr anzeigt, mehr als deutlich. Wir hatten einen langen Preisrückgang bei Goldaktien, der die 50-Tageslinie der Branche für lange Zeit weit unter den 200-Tagesdurchschnitt zwang. Dieser Preisrückgang prügelte Goldaktien auf außerordentlich niedrige Stände. Und diese schrecklichen Goldaktienkurse lösten eine wahrhaft abscheuliche hyper-pessimistische Stimmung aus.




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