Wie verhält sich Gold im Fall einer Weltdepression?
11.04.2014 | Clif Droke
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Wie Yardeni zudem in einem früheren Eintrag angemerkt hatte, begehe Japans Regierung einen schweren Fehler - einen, der schon in den 1990ern zum Deflationsanfall geführt hatte. 1997 hatte Japan seine Mehrwertsteuer von 3% auf 8% erhöht, was einen drastischen Rückgang der Verbrauchausgaben zur Folge hatte. “Dasselbe macht die Regierung heute wieder, sie erhöht die Steuern von 5% auf 8%.”, so Yardeni.
Die jüngten Wirtschaftsdaten aus dem Land der aufgehenden Sonne legen nah, dass der deflationäre Druck zurückkehrt. Im Februar sanken die Haushaltsausgaben im Vorjahresvergleich um 2,5%, in den letzten zwei Monaten sank zudem die Zahl der neubegonnen Immobilienbauprojekte um fast 13%. Die Industrieproduktion fiel im Februar im Vorjahresvergleich um 2,3%.
Da alle Zentralbanken der Welt aktuell zurückhaltender auf die wachsende Deflationsbedrohung reagieren, steigen nun die Chancen, dass die Weltmärkte im bevorstehenden Sommer von einer neuen Volatilitätswelle erfasst werden - ähnlich jener, die im Sommer 1998 wie ein Flächenbrand um sich griff. Diese deflationäre Mini-Weltkrise ereignete sich, wie Sie sich vielleicht erinnern werden, innerhalb eines außergewöhnlich positiven Jahres für den US-Aktienmarkt und die US-Wirtschaft. Sie beeinflusste alles - von Aktien über Rohstoffe bis hin zu den Währungen. Als die globale deflationäre Welle 1998 schließlich auch die USA erreichte, markierte der Dow Jones Industrial Average im Juli sein Top und brach zu einem 20%igen Einbruch innerhalb von 2 Monaten auf, welcher bis heute als der kürzeste Bärenmarkt der Geschichte gilt.
Die Lehre aus den damaligen Entwicklungen: In einer netzförmigen und aus Wechselbeziehungen bestehenden Weltwirtschaft kann sich die Deflation sehr schnell ausbreiten. Das war aber 1998 - ein Jahr, in dem der 30-Jahre-Zyklus immer noch auf seinem Höhepunkt war. Bis Oktober dieses Jahres wird sich der 30-Jahre-Zyklus in seiner Abwärtsphase befinden, die Deflation wird also nicht viel Anschub brauchen, um ihre schlimmsten Werke zu verrichten - vor allem dann nicht, wenn die Zentralbanker der Welt es versäumen, zeitnah zu handeln.
Gegen Jahresbeginn bestätigte Gold seinen Status als angesagter Sicherer Hafen, als das Metall von der Volatilität in den Schwellenmärkten als auch von der geopolitischen Instabilität in Osteuropa profitierte. Beim nächsten Ausbruch von Weltmarktturbulenzen dürfte sich Gold in einer guten Position befinden, um erneut von der Verunsicherung der Investoren zu profitieren.
© Clif Droke
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Dieser Artikel wurde am 08.04.2014 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.