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Was passiert wenn die Welt ins Gleichgewicht kommt ?

30.12.2005  |  Matthias Lorch
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Was sagte die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (sozusagen die Zentralbank der Zentralbanken) dazu? Quelle: www.freerepublic.com, vom 27. Juni 2005

"Growing domestic and international debt has created the conditions for global economic and financial crises, the Bank for International Settlements warned on Monday."
("Wachsende Binnen- und internationale Schulden haben die Konditionen für eine globale Wirtschafts- und Finanzkrise geschaffen, warnte die Bank für internationalen Zahlungsausgleich am Montag.")

Wie wir bereits sahen, wird ein schwächerer Dollar allein den Trick nicht machen. Die Problemlösung kann nur in einer Reduzierung des Konsumanteils der Amerikaner bestehen, also in einer Rezession oder noch schlimmer. Natürlich kommt kein Politiker auf die Idee, dieses so klar zu sagen.

An den oben zitierten Warnungen kann man allerdings schon erkennen, dass zum Schluss niemand daran schuld sein will. Clinton beispielsweise, hat durch die starke Dollar-Politik seines derzeitigen Finanzministers Robert Rubin maßgeblich zu dem Problem beigetragen. Aber vielleicht merkt das hinterher gar keiner.

Laut Bill Murphy, Chairman of the Gold Anti-Trust Action Committee, war die sogenannte "starke Dollar Politik" nicht nur eine leere Worthülse, es wurde beabsichtigt durch das niederhalten des Goldpreises den Dollar als gutes Investment darzustellen.

Lawrence Summers, Rubins Vorgänger, hatte vorher schon in einem Papier (Gibson´s Paradox and the Gold Standard) die Ansicht vertreten, der Goldpreis in Dollar sollte nicht zu hoch werden.

In anderen Worten erklärt Bill Murphy, was eine Politik der Regierung Clintons war den Goldpreis nieder zu halten, hielt deshalb auch gleichzeitig den Dollar stark. Und zwar um damit die Inflation zu verstecken, die Zinsen niedrig zu halten und Geld an die US Märkte zu ziehen.

Niemand merkte, dass etwas faul war mit dem Dollar, aber die USA wurden dadurch eigentlich immer konkurrenzunfähiger. Industriejobs wurden immer mehr ins Ausland verlegt und die amerikanischen Hersteller verloren große Marktanteile. Die deutlichsten Auswirkungen sieht man zum Beispiel bei GM und Ford.

Aber der allerbeste ist doch Alan Greenspan. In dem er mehr Geld ins Wirtschaftsystem geschleust hat als alle Chefs der Federal Reserve zusammen, hat er erst den übermäßigen Konsum der Amerikaner ermöglicht.

Zum Abschied allerdings eine kleine Warnung, dass es so nicht weitergehen kann, kann ja nicht falsch sein. Wenn es aber so nicht weitergehen kann, welche Implikationen hat dann ein schrumpfendes US-Defizit für die Weltwirtschaft? Auf dem unteren Teil des gezeigten Charts kann man den leichten Rückgang des Defizits (mit einer 3 gekennzeichnet) ab Ende des Jahres 2000 bis Mitte 2002 erkennen. Es war ein Rückgang der Importe um 78 Milliarden oder um 6,3% zu verzeichnen. Dadurch schrumpfte der Welthandel um 4 Prozent, der schlimmste Rückgang seit 1982.

An der unten gezeigten Tabelle der IMF kann man zum Beispiel den Rückgang des Wachstums des Bruttosozialproduktes der drei größten Volkswirtschaften erkennen:

  • in den USA einen Rückgang von 4,1% auf 1,2%
  • in Japan einen Rückgang von plus 2,2% auf minus 0,4%
  • in Deutschland einen Rückgang von plus 3% auf 0,6%, also einen Einbruch um 80%

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    Quelle: IMF WTO, The World Economic Outlook, April 2002


    Kann sich jemand vorstellen, was passiert, wenn die nur auf Schulden gegründete Nachfrage der USA um ca. 700 Milliarden jährlich zurückgeführt wird?

    Dass der Zug mit 200 Stundenkilometer in die falsche Richtung fährt, kann man auch gut an der unten stehenden Meldung vom 08. Dezember 2005 ersehen. Quelle: www.afxpress.com, Meldung vom 8. Dezember 2005, 10:01:01 PM

    U.S. debt expands at fastest clip in 18 years Thursday
    "WASHINGTON (AFX) - Americans increased their household debt at an annual rate of 11.6% in the third quarter, the fastest growth in 18 years, the Federal Reserve said Thursday in its quarterly flow of funds report Total outstanding debt in the household sector rose to $11 trillion Total debt in the economy increased at a 9.1% annual rate, one percentage point faster than in the second quarter,to $25.72.trillion. Non-federal borrowing grew at a 10% pace, the fastest in six years. Total non-federal debt outstanding grew to $21.13 trillion. Net national savings fell by $120.5 billion at an annual rate. It was the first quarter that net savings had been negative since the Fed began tracking the data in 1952. In the household sector, borrowing was paced by real estate loans. Mortgage debt grew at a 14% pace, while credit card debt increased 5.4%”

    (US-Schulden wachsen seit 18 Jahren am schnellsten)
    ("(WASHINGTON (AFX) - Die Amerikaner steigerten im dritten Vierteljahr ihre Haushaltschulden in einer jährlichen Rate von 11,6%, das ist das schnellste Wachstum seit 18 Jahren, sagte die Federal Reserve am Donnerstag in ihrem vierteljährigen Report über die Zahlungsströme. Die gesamten Außenschulden auf dem Haushaltssektor wuchsen auf 11 Billionen. Die gesamten Schulden in der Wirtschaftslage wuchsen um 9,1% jährlich, ein Prozentpunkt schneller als noch im zweiten Vierteljahr, auf 25,72 Billionen Dollar. Die nicht nicht-staatliche Kreditaufnahme beschleunigte sich um 10% - um das schnellste in 6 Jahren. Die nicht-stattlichen Gesamtschulden wuchsen auf 21,13 Billionen Dollar. Das nationale Netto-Sparaufkommen fiel jährliche hochgerechnet um 120,5 Milliarden Dollar. Es war das erste Vierteljahr seit der Aufzeichnung der Daten durch die Fed im Jahre 1952, dass die Sparrate negativ war. Im Haushaltsektor wurde die Kreditaufnahme durch Immobilienkredite beschleunigt. Die Hyphothekenschulden wuchsen um 14%, während Kreditkartenschulden um 5,4% wuchsen.")


    Wir werden es abwarten müssen was passiert und es kann länger dauern, als man glaubt, aber wie Warren Buffet sagte: "If something cannot go on forever, it will stop."


    © Matthias Lorch



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