Gold in Boom und Krise
01.05.2014 | Steve Saville
Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 27. April 2014 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurde.
Der Boom-Bust-Zyklus wird durch das Mindestreserve-Bankenwesen verursacht. Zentralbanken wurden gegründet, nicht etwa, um diese Praxis - also die Geldschöpfung aus dem Nichts durch Geschäftsbanken - zu unterbinden, sondern um diese Geschäftsbanken als Notkreditgeber zu stützen und zu schützen. Damit war der Weg für noch längere Booms und noch schwerere Busts - also Krisen - geebnet. Gold entwickelt sich in der Regel relativ gut während der Krisenphasen und relativ schlecht in Boom-Zeiten.
Aus dem in Dollar denominierten Goldkursverlauf lässt sich nicht ohne Weiteres ablesen, dass Gold in Krisenzeiten tendenziell an Wert gewinnt und in Boom-Phasen tendenziell an Wert verliert. Das liegt 1.) daran, dass der Goldpreis in US $ in Boom-Zeiten zusammen mit den meisten anderen Rohstoffen aufgrund von Währungsentwertung manchmal steigt - und 2.) daran, dass in den frühen Krisenphasen eine verzweifelte Flucht in Barbestände dazu führen kann, dass der Goldpreis in US $ zusammen mit anderen Rohstoffen fällt.
Doch das Gold/Rohstoff-Verhältnis zeichnet in der Regel ein akkurates Bild der Entwicklungen - so weist es in Boom-Phasen eine Abwärtstendenz aus und in den folgenden Krisen-Phasen eine stark steigende.
Die oben beschriebene Beziehung wird im folgenden 20-Jahre-Chart für das Gold/Rohstoff-Verhältnis dargestellt. Im Diagramm sieht man, dass sich Gold seit Anfang 2001 im Vergleich zum allgemeinen Rohstoffmarkt (hier durch den CCI Index repräsentiert) nach oben durchgearbeitet hat - und zwar durch eine Reihe von Sprüngen, die von jahrelangen Abwärts- oder Seitwärtsphasen unterbrochen wurden. So ist es kein Zufall, dass der lange, erratische Anstieg kurz nach dem großen Hoch am US-Aktienmarkt einsetzte.
Es ist ebenso kein Zufall, dass sich jeder dieser Sprünge im Gold/Rohstoff-Verhältnis parallel zu großen wirtschaftlichen Problemen und/ oder systemischen Krisen ereignete. Zwischen diesen Krisenphasen stieg das Vertrauen in die Wirtschaft und das Finanzsystem. Dies hatte, jedes Mal, zur Folge, dass sich das Gold/Rohstoffverhältnis verhalten oder schlecht entwickelte.
Das letzte Hoch in diesem Verhältnis wurde Mitte 2012 markiert - zu etwa dieser Zeit hatte auch die Angst vor Staatsschuldenausfällen in der Eurozone und dem Zusammenbruch der Währungsunion ihren Höhepunkt erreicht. Seither tendiert das Verhältnis wieder nach unten - zusammen mit steigendem Vertrauen ins Zentralbankenwesen sowie zunehmenden Optimismus hinsichtlich der zukünftigen Wachstumsaussichten für die Wirtschaften in Europa und den USA.
Einige Indikatoren, wie z.B. die Renditen- und Kreditspannen, warnen nun davor, dass dieser Trend der letzten zwei Jahre zu Ende gegangen ist; dieser Trendwechsel wurde aber noch nicht durch Gold/Rohstoff-Verhältnis bestätigt.
Ein Durchbrechen der blauen Linie in unserem Chart (der 50-Wochen-Durchschnitt) würde als Bestätigung eines großen Trendwechsels gelten.
© Steve Saville
www.speculative-investor.com
Regelmäßige Finanzmarktprognosen und -analysen stehen auf unserer Webseite www.speculative-investor.com zur Verfügung. Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie unter www.speculative-investor.com/new/freesamples.html abrufen.
Dieser Artikel wurde am 29. April 2014 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Der Boom-Bust-Zyklus wird durch das Mindestreserve-Bankenwesen verursacht. Zentralbanken wurden gegründet, nicht etwa, um diese Praxis - also die Geldschöpfung aus dem Nichts durch Geschäftsbanken - zu unterbinden, sondern um diese Geschäftsbanken als Notkreditgeber zu stützen und zu schützen. Damit war der Weg für noch längere Booms und noch schwerere Busts - also Krisen - geebnet. Gold entwickelt sich in der Regel relativ gut während der Krisenphasen und relativ schlecht in Boom-Zeiten.
Aus dem in Dollar denominierten Goldkursverlauf lässt sich nicht ohne Weiteres ablesen, dass Gold in Krisenzeiten tendenziell an Wert gewinnt und in Boom-Phasen tendenziell an Wert verliert. Das liegt 1.) daran, dass der Goldpreis in US $ in Boom-Zeiten zusammen mit den meisten anderen Rohstoffen aufgrund von Währungsentwertung manchmal steigt - und 2.) daran, dass in den frühen Krisenphasen eine verzweifelte Flucht in Barbestände dazu führen kann, dass der Goldpreis in US $ zusammen mit anderen Rohstoffen fällt.
Doch das Gold/Rohstoff-Verhältnis zeichnet in der Regel ein akkurates Bild der Entwicklungen - so weist es in Boom-Phasen eine Abwärtstendenz aus und in den folgenden Krisen-Phasen eine stark steigende.
Die oben beschriebene Beziehung wird im folgenden 20-Jahre-Chart für das Gold/Rohstoff-Verhältnis dargestellt. Im Diagramm sieht man, dass sich Gold seit Anfang 2001 im Vergleich zum allgemeinen Rohstoffmarkt (hier durch den CCI Index repräsentiert) nach oben durchgearbeitet hat - und zwar durch eine Reihe von Sprüngen, die von jahrelangen Abwärts- oder Seitwärtsphasen unterbrochen wurden. So ist es kein Zufall, dass der lange, erratische Anstieg kurz nach dem großen Hoch am US-Aktienmarkt einsetzte.
Es ist ebenso kein Zufall, dass sich jeder dieser Sprünge im Gold/Rohstoff-Verhältnis parallel zu großen wirtschaftlichen Problemen und/ oder systemischen Krisen ereignete. Zwischen diesen Krisenphasen stieg das Vertrauen in die Wirtschaft und das Finanzsystem. Dies hatte, jedes Mal, zur Folge, dass sich das Gold/Rohstoffverhältnis verhalten oder schlecht entwickelte.
Das letzte Hoch in diesem Verhältnis wurde Mitte 2012 markiert - zu etwa dieser Zeit hatte auch die Angst vor Staatsschuldenausfällen in der Eurozone und dem Zusammenbruch der Währungsunion ihren Höhepunkt erreicht. Seither tendiert das Verhältnis wieder nach unten - zusammen mit steigendem Vertrauen ins Zentralbankenwesen sowie zunehmenden Optimismus hinsichtlich der zukünftigen Wachstumsaussichten für die Wirtschaften in Europa und den USA.
Einige Indikatoren, wie z.B. die Renditen- und Kreditspannen, warnen nun davor, dass dieser Trend der letzten zwei Jahre zu Ende gegangen ist; dieser Trendwechsel wurde aber noch nicht durch Gold/Rohstoff-Verhältnis bestätigt.
Ein Durchbrechen der blauen Linie in unserem Chart (der 50-Wochen-Durchschnitt) würde als Bestätigung eines großen Trendwechsels gelten.
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Dieser Artikel wurde am 29. April 2014 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.