Arbeitskampf in Südafrikas Platinminen bislang ohne großen Einfluss auf Preis
05.05.2014 | Thorsten Proettel
Rückblick
Seit Anfang Januar 2014 verteuerte sich Platin um rund 5%. Im Großen und Ganzen befindet sich das silbriggraue Edelmetall aber seit Sommer 2013 in einer Seitwärtsbewegung um die Marke von 1.450 USD.
Südafrika ist wichtigste Platinquelle
2013 entfielen 72% des primären Platinangebots in Höhe von rund 179 Tonnen auf die Förderung in südafrikanischen Minen und knapp 14% auf die Gewinnung als Nebenprodukt der russischen Nickelförderung. Die restlichen 12% gehen auf Bergwerke in Südafrikas Nachbarland Simbabwe sowie in den USA und in Kanada zurück.
Angesichts dieser Konzentration auf Südafrika können sich tatsächliche oder befürchtete Unterbrechungen des Platinnachschubes aus dem Land deutlich auf die Notierungen auswirken. Spektakuläre Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit waren Stromrationierungen für die Minen zum Jahresanfang 2008 und ein großer Streik der Arbeiter im Sommer 2012, die zu Preisanstiegen von mehr als 40% beziehungsweise mehr als 20% innerhalb kurzer Zeit führten.
Kompromissvorschlag bislang nicht angenommen
Seit dem 23. Januar 2014 werden die drei größten Platinförderer Südafrikas, Anglo Platinum, Impala Platinum und Lonmin erneut bestreikt. Nach einer längeren Pause wurden die Gespräche zwischen der AMCUGewerkschaft und den Minenvertretern Mitte April aber wieder aufgenommen. Unklar ist bislang, ob der ausgehandelte Kompromiss von den Minenarbeitern angenommen wird. Zur aktuell unübersichtlichen Lage trägt bei, dass sich derzeit viele Arbeiter nicht am Arbeitsort sondern in ihren Heimatdörfern befinden und deshalb nur schwer befragt werden können. Außerdem wenden sich die Minen unter Umgehung der Gewerkschaft derzeit direkt an ihre Arbeitnehmer.
Aktuelle Streiks zeigen wenig Wirkung auf Preis
Der Wegfall von rund 40% der weltweiten Förder- und Verarbeitungskapazitäten macht sich derzeit in höheren Aufschlägen für Industrieprodukte wie Platinschwamm bemerkbar. Platinbarren, auf die sich die Londoner Notierungen beziehen, sind dagegen ausreichend verfügbar. Denkbare Ursachen hierfür könnten ausreichende Lagerbestände in der Industrie und Abverkäufe von Lagerbeständen der Minen sein. Immerhin versicherten die Vorstände der drei bestreikten Konzerne, für einen längeren Arbeitskampf über genügend Bestände zu verfügen.
Nachfragekonzentration auf Kfz-Industrie
Rund ein Fünftel der jährlichen Platinnachfrage entfällt auf Anwendungen in den Branchen Chemie, Petrochemie, Medizintechnik, Elektronik und in der Glasherstellung. Der Einsatz von Platin als Schmuckmetall beziehungsweise als Legierungsbestandteil für Weißgold stieg in den vergangenen Jahren per Saldo leicht an. Dieses Jahr dürfte er mit 86 Tonnen etwa 36% der gesamten Platinnachfrage ausmachen.
Seit Anfang Januar 2014 verteuerte sich Platin um rund 5%. Im Großen und Ganzen befindet sich das silbriggraue Edelmetall aber seit Sommer 2013 in einer Seitwärtsbewegung um die Marke von 1.450 USD.
Südafrika ist wichtigste Platinquelle
2013 entfielen 72% des primären Platinangebots in Höhe von rund 179 Tonnen auf die Förderung in südafrikanischen Minen und knapp 14% auf die Gewinnung als Nebenprodukt der russischen Nickelförderung. Die restlichen 12% gehen auf Bergwerke in Südafrikas Nachbarland Simbabwe sowie in den USA und in Kanada zurück.
Angesichts dieser Konzentration auf Südafrika können sich tatsächliche oder befürchtete Unterbrechungen des Platinnachschubes aus dem Land deutlich auf die Notierungen auswirken. Spektakuläre Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit waren Stromrationierungen für die Minen zum Jahresanfang 2008 und ein großer Streik der Arbeiter im Sommer 2012, die zu Preisanstiegen von mehr als 40% beziehungsweise mehr als 20% innerhalb kurzer Zeit führten.
Kompromissvorschlag bislang nicht angenommen
Seit dem 23. Januar 2014 werden die drei größten Platinförderer Südafrikas, Anglo Platinum, Impala Platinum und Lonmin erneut bestreikt. Nach einer längeren Pause wurden die Gespräche zwischen der AMCUGewerkschaft und den Minenvertretern Mitte April aber wieder aufgenommen. Unklar ist bislang, ob der ausgehandelte Kompromiss von den Minenarbeitern angenommen wird. Zur aktuell unübersichtlichen Lage trägt bei, dass sich derzeit viele Arbeiter nicht am Arbeitsort sondern in ihren Heimatdörfern befinden und deshalb nur schwer befragt werden können. Außerdem wenden sich die Minen unter Umgehung der Gewerkschaft derzeit direkt an ihre Arbeitnehmer.
Aktuelle Streiks zeigen wenig Wirkung auf Preis
Der Wegfall von rund 40% der weltweiten Förder- und Verarbeitungskapazitäten macht sich derzeit in höheren Aufschlägen für Industrieprodukte wie Platinschwamm bemerkbar. Platinbarren, auf die sich die Londoner Notierungen beziehen, sind dagegen ausreichend verfügbar. Denkbare Ursachen hierfür könnten ausreichende Lagerbestände in der Industrie und Abverkäufe von Lagerbeständen der Minen sein. Immerhin versicherten die Vorstände der drei bestreikten Konzerne, für einen längeren Arbeitskampf über genügend Bestände zu verfügen.
Nachfragekonzentration auf Kfz-Industrie
Rund ein Fünftel der jährlichen Platinnachfrage entfällt auf Anwendungen in den Branchen Chemie, Petrochemie, Medizintechnik, Elektronik und in der Glasherstellung. Der Einsatz von Platin als Schmuckmetall beziehungsweise als Legierungsbestandteil für Weißgold stieg in den vergangenen Jahren per Saldo leicht an. Dieses Jahr dürfte er mit 86 Tonnen etwa 36% der gesamten Platinnachfrage ausmachen.