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Klammheimliche Silberkäufe

22.05.2014  |  Adam Hamilton
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Sobald diese ausgewählte Gruppe von Händlern kauft, entweder um neue Long-Positionen hinzuzufügen oder bestehende Shorts zu decken, steigt Silber. Diese feste Beziehung zeigt sich deutlich in dieser Grafik, in der die grüne und rote Linie die gesamten Long- respektive Short-Positionen von Silberfutures-Spekulanten zeigen. Wenn die Long-Positionen entscheidend steigen bzw. die Shorts entscheidend fallen, steigt Silber dank der Futures-Kaufnachfrage.

Ein großartiges Beispiel ereignete sich im dritten Quartal 2012, als Silber und somit auch die SLV-Aktien innerhalb nur weniger Monate dank starker Silberfutures-Käufe von Spekulanten um 29% anstiegen. Umgekehrt war der steile Silberabsturz von 39% im ersten Halbjahr 2013 das Ergebnis enormer Silberfutures-Verkäufe von Spekulanten, sowohl durch das Abstoßen bestehender Longs als auch durch das Hinzufügen neuer Shorts. Sobald sich diese Verkäufe Mitte des Jahres einstellten, stabilisierte sich Silber.

Genauso wie der Goldfutures-Handel von Spekulanten den Goldpreis dominiert, dominiert deren Silberfutures-Handel den Silberpreis. Wenn diese Jungs bullisch werden und kaufen, steigt Silber. Wenn sie bärisch werden und verkaufen, fällt Silber. Auch wenn diese Dynamik Investoren bei physischem Silber aufs Unendliche frustriert, müssen sie die Stärke dieser jahrzehntealten Beziehung respektieren. Silber kann nicht bedeutend steigen, solange US-amerikanische Futures-Spekulanten nicht kaufen.

Und erstaunlicherweise haben sie das 2014 getan! Das ist ein wesentlicher Bestandteil der heimlichen Silberkäufe, die gerade stattfinden. Die gesamten Silberfutures-Long-Positionen von Spekulanten sind 2014 stetig und fortwährend gestiegen, trotz der niedrigen und stagnierenden Silberpreise. Und der jüngste CoT-Bericht spricht von 69.500 Long-Kontrakten von Spekulanten - keine Kleinigkeit. Bei 5.000 Unzen je Kontrakt entspricht dies 348 Mio. Unzen an Long-Wetten.

Das entspricht fast einem Drittel der rekordhaften globalen Silbernachfrage im letzten Jahr und gehört definitiv ins obere Feld der letzten Jahre. Zwischen 2009 und 2012, und damit in den normalen Jahren nach der Aktienpanik, ehe die extreme Goldverkaufsanomalie 2013 Silber zerschmetterte, betrugen die gesamten Long-Positionen von Silberfutures-Spekulanten durchschnittlich 63.900 Kontrakte. Auf dieser Grundlage sind Futures-Spekulanten derzeit tatsächlich ziemlich bullisch gegenüber Silber!

Das Ausmaß ihrer heimlichen Käufe während der letzten paar Quartale ist ziemlich bemerkenswert, bedenkt man, dass Silber eher tiefer und seitlich tendierte. Seit dem Tief ihrer gesamten Long-Positionen Ende September sind diese bis Mitte April um über 50% gestiegen, obwohl Silber in dieser Zeit fast 10% nach unten gerutscht ist. Diese Jungs sehen offenbar großes Potenzial bei Silber und sträuben sich gegen den vorherrschenden Stimmungstrend des Hyper-Pessimismus.

Und das Risiko bei diesen Wetten ist ernstzunehmend. Um einen einzigen Silberfutures-Kontrakt zu halten, der 5.000 Unzen Silber umfasst und bei einem Kurs von 20 $ je Unze 100.000 $ Wert ist, liegt die benötigte Margin nur bei 9.000 $. Wenn sich Silber also lediglich 9% in die entgegengesetzte Richtung der Wette bewegt, wird alles riskierte Kapital ausgelöscht. Man benötigt eine ziemlich starke Überzeugung, um Wetten auf so ein extrem volatiles Metall wie Silber zu platzieren, welches eine äußerst risikoreiche Hebelwirkung des Elffachen liefert!

Und das macht die enormen Short-Wetten der anderen Spekulanten sehr interessant. Diese Händler halten laut dem jüngsten CoT-Bericht erstaunliche 49.200 Short-Kontrakte! Das ist nicht weit weg vom säkularen Bullenrekord von 54.300 Kontrakten Anfang Dezember, dem höchsten Level von Silberfutures-Leerverkäufen von Spekulanten in mindestens 14,9 Jahren. Ein bloßer Anstieg um 9% - ein Kinderspiel für dieses Metall - wird die vollständig eingedeckten Shorts komplett ausradieren.

Und ich denke, diese rekordnahen Short-Positionen von Spekulanten sind der Schlüssel zu den lahmen Silberpreisen. In den normalen, als Grundlage dienenden Jahren von 2009 bis 2012, nach der Aktienpanik von 2008 und vor der wirksamen Goldpanik 2013, beliefen sich die gesamten Silber-Shorts von Spekulanten im Schnitt auf 21.500 Kontrakte. Dieses Level wurde seit Anfang 2013 nicht wieder erreicht, als Silber wesentlich höher stand bei um die 31 $. Spekulanten begannen kurz darauf mit enormen Leerverkäufen.

Solange die Short-Positionen der Spekulanten so hoch blieben, konnten sich Silber und damit die SLV-Aktien nicht bedeutend erholen. Beachten Sie oben, dass alle bedeutenden Silbertiefs, einschließlich der jüngsten, eintraten, als die gesamten Short-Wetten von Spekulanten bei Silberfutures bei um die 50.000 Kontrakte lagen. Solche extremen Level von Silber-Shorts können nicht aufrecht erhalten werden, sie sind einfach zu riskant, um sie über lange Zeiträume zu erhalten.

Falls Silber weiterhin nahe dieser Tiefstände seitlich tendiert, werden die Spekulanten sich langweilen und decken und sich besseren Möglichkeiten zuwenden. Doch das wesentlich wahrscheinlichere Szenario ist, dass ein wieder auflebender Goldanstieg einen Silberanstieg auslöst, der Short-Händler zu schnellen Deckungskäufen zwingt. Silber ist ein seltsames Metall: nach langer Zeit lustlosen Schlummerns explodiert es einfach nach oben dank neuer Investitionsnachfrage. Diese Anstiege vernichten Spekulanten, die auf der Short-Seite gefangen sind.

Also erwartete ich zum Anfang dieses Jahres das Einsetzen eines bedeutenden Short Squeeze, da Silber so niedrig war und die Shorts von Spekulanten so hoch. Und der setzte tatsächlich bald ein, allerdings wurde er unterbrochen und kehrte sich erstaunlicherweise im Februar sogar um, einen Monat bevor Gold wieder zurückging. Doch da die gesamten Silberfutures-Shorts von Spekulanten wieder fast zurück auf den extremen Höchstständen vom letzten Jahr sind, stehen die Chancen für einen unmittelbar bevorstehenden Short Squeeze bei Silber wieder äußerst gut.



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