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Indischer Geheimindikator zum Goldmarkt aufgedeckt!

27.05.2014  |  Philip Hopf
Der neueste Schrei der Fundamentalanalysten ist es, die nächste Rallye am Goldmarkt mit den Wahlen in Indien zu begründen. Nach einem Erdrutschsieg der Bharatiya Janata Partei (BJP) wird nun darauf spekuliert, dass die Regierung die Importtarife auf physisches Gold senken wird, nachdem diese in den Jahren 2013/14 teils massiv erhöht wurden und damit einen neuen Kaufrausch innerhalb der indischen Bevölkerung auslösen wird.

Lassen sie mich logisch an dieses Argument herangehen, davon ausgehend, dass solch fundamentale Ereignisse überhaupt einen Effekt auf den Goldpreis haben.

Da in Analystenkreisen immer so schön von der "imminenten Rallye" gesprochen und geschrieben wird, geht man scheinbar davon aus, dass die hohen Importzölle von heute auf morgen gesenkt werden.

Es gibt keine mir bekannte Regierung (demokratischer Natur), welche überhaupt in der Lage ist, einen solchen Beschluss so rasch umzusetzen.

Sollte die indische Bevölkerung gleichermaßen davon ausgehen, dass sie ihr Gold in Zukunft günstiger erwerben kann, werden aktuell geplante Käufe bis dahin wohl verschoben werden. Aus kaufmännischer Sicht ergäbe es keinen Sinn, sich jetzt einzudecken, während davon auszugehen ist, dass gesenkte Importtarife, den Golderwerb schon bald erheblich vergünstigen.

Wenn man das Argument aus fundamentaler Sicht nun weiter denkt, dann müsste die einzige "imminente" Reaktion auf die Wahlergebnisse und die damit verbundene Ankündigung einer Tarifsenkung, eine fallende Nachfrage am Goldmarkt sein. Durch die erwartete Senkung der Tarife, wird sich die Bevölkerung mit weiteren Käufen komplett zurückhalten und darauf setzen, zu einem späteren Zeitpunkt die Ware günstiger zu erwerben.

Die ganze Argumentation ist zu kurz gedacht und schlichtweg irreführend.

Erstaunlich ist doch, dass es immer noch genügend Menschen gibt, die Glauben, dass der Goldpreis durch solch fundamentale Ereignisse in die Höhe schießen könnte. Nachdem wir Zeuge so vieler Fehlprognosen wurden(quantitative Lockerungen der Federal Reserve und EZB, Nachfrage aus China, Indien und Russland, Bürgerkrieg in Syrien, Libyen und jetzt die Ukraine), die allesamt fundamentale Gründe für eine neue Rallye angepriesen haben welche aber den Goldpreis letztlich nicht im Geringsten tangiert haben.

Letzte Woche habe ich mit zwei Freunden aus Indien gesprochen, welche in den Finanzkreisen Neu Delhis gut vernetzt sind und mir vom sogenannten "Indian Mommy Indikator" berichtet haben.

Was sich jetzt wie ein Scherz anhört, wird in der indischen Bevölkerung sehr ernst genommen. Scheinbar haben indische Mütter ein besonderes Talent. Man glaubt, sie seien in der Lage, den Goldpreis relativ genau vorauszuahnen. Dieser Indikator hat in Indien scheinbar eine Treffergenauigkeit von knapp über 70%.

Um das Ganze noch auf die Spitze zu treiben: dieser Indikator zeigt zurzeit nach unten, in Richtung 1000 Dollar die Unze. Es sieht somit also schlecht aus für eine sofortige Rallye.

Falls nun einige Leser spekulieren, unsere hohe Prognosegenauigkeit in den kostenlosen täglichen Markt Updates rühre davon, dass wir uns in Wahrheit am "Indian Mommy Indicator" orientieren, kann ich Entwarnung geben.

Nach wie vor ist es die korrekt und kontinuierlich angewendete Elliott Wellen Theorie, der wir die hohe Prognosegenauigkeit zuschreiben. Doch kommen wir in diesem speziellen Fall nicht umhin, mit der aktuellen Prognose der indischen Mütter d'accord zugehen.

In ein anderes Thema, welches schon lange am Edelmetallmarkt brennt, wurde in der letzten Woche neues Öl gegossen: Manipulation! Es ist nach wie vor leider für viele einer der wahren Hauptgründe dafür, warum wir nicht schon längst Preisniveaus von zwei bis fünf tausend Dollar die Unze erreicht haben.




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