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Physisch, ETFs oder Minen?

07.06.2014  |  Dr. Jürgen Müller
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Seit Jahrzehnten sinken die Erzgehalte im Goldbergbau ab. Die Kosten der Förderung, so ergaben empirische Studien, steigen jedoch exponentiell mit sinkendem Erzgehalt. Bitte beachten Sie, dass diese Graphik logarithmisch abgetragen ist, d.h. dass die Erzgehalte ihrerseits seit den 1950er Jahren exponentiell fallen (gerade Linie im Graph).

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Abb. 5: Inflationsbereinigte globale Explorationsausgaben (blaue Kurve, linke Skala) und Goldfunde (schwarze Kurve, rechte Skala)


An der Abb. 5 kann man sehr schön ersehen, dass die Erzfunde seit Ende der 1980er Jahre fallen, unabhängig davon, ob mehr Geld für die Exploration in die Hand genommen wird oder nicht. Dies scheint daher kein monetärer Fakt, sondern vielmehr eine geologische Tatsache zu sein. Unsere Erde ist, Sie werden es jetzt nicht glauben, ein endlicher Raum mit endlichen Ressourcen. Wann wird die Menschheit dies akzeptieren?

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Abb. 6: Produktionskosten der Goldförderung von Barrick Gold 1998 - 2013 (Quelle: Jahresberichte Barrick)


Abb. 6 zeigt die Entwicklung der offiziell ausgewiesenen Produktionskosten vom Branchenprimus Barrick. Wir sehen, dass die Kosten im Mittel um ca. 10,8% pro Jahr steigen. Wie erwähnt, enthalten diese ausgewiesenen Kosten jedoch längst nicht alle tatsächlichen Kosten, z.B. nicht diejenigen Kosten der Exploration, die überproportional wachsen. Ich hoffe, dass Ihnen diese Graphen gezeigt haben, wie gefährlich die geologische Lage im Edelmetallbergbau heute ist. Hier von einem monetären Hebel auszugehen oder zu sprechen, ist aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt.

Kaufen Sie Metalle physisch und privat. ETFs und Banken stehen unter staatlicher Aufsicht, die nicht weniger wird. Wo WKN draufsteht, ist immer auch ein Stück Staat drin. Minen stellen keinen Hebel auf den Goldpreis dar, sondern bergen vielmehr unabsehbare Risiken für den privaten Anleger. Kein Minenfonds hat es bisher geschafft, langfristig (geschweige denn nach Kosten) eine höhere Rendite zu erzielen, als das Metall selbst. Warum also die Risiken einer Unternehmensbeteiligung eingehen?

Lagern Sie Ihre Metalle wenn es geht nicht alle an einer Stelle. Ein Handbestand aus kleinen fungiblen Münzen sollte in Ihrem unmittelbaren Zugriff gelagert sein. Lagern Sie keine Metalle in einem Bankschließfach. Lagern Sie nicht alle Metalle in der EU, sondern diversifizieren Sie Ihre Lagerorte auch unter dem politischen Gesichtspunkt. Die EU-Wahl hat gezeigt, dass sich der Druck im Kessel erhöht. Diversifizieren Sie Ihre Anlagen weg von Papierwerten, hin zu realen Sachwerten, die Sie juristisch als Direktinvestment kaufen sollten (z.B. keine KG-Beteiligungen an Sachwerten, etc.).

Ich sehe die im Smart Investor genannten Kaufoptionen für Palladium aus genannten Gründen als suboptimal an. Auch Tradium, obschon ein absolut seriöses und vertrauenswürdiges Unternehmen, ist für den Privatkauf von Palladium eher weniger geeignet, da a) Privatkunden erst ab einer Investitionssumme von 50.000 EUR direkt bedient werden und b) die Firma auf Technologiemetalle und Seltene Erden spezialisiert ist.


In eigener Sache:

Mein neues Buch wird im Juli oder August im Kopp-Verlag erscheinen. Es wird sich mit der alten Drei-Speichen-Regel und deren aktueller Interpretation beschäftigen: 1/3 Metalle, 1/3 Immobilien, 1/3 Wertpapiere. Wobei ich physische Metalle meine, als Immobilienspeiche Wald bzw. Forstinvestments und als Wertpapiere passive Indexfonds oder ETFs. Letztere sind derzeit meiner Meinung nach jedoch unterzugewichten. Der aktuelle Hype ist nicht gerechtfertigt durch die Entwicklungen in der realen Wirtschaft, sodass irgendwann wieder eine Angleichung zwischen Sein und Schein anstehen wird.



© Dr. Jürgen Müller
CoT-Signale / Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte GmbH



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