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Erst Inflation, dann Arbeitslosigkeit

15.01.2006  |  Robert Rethfeld
Die US-Arbeitslosenquote befindet sich derzeit bei 4,9 Prozent. In Deutschland würde man eine solche Zahl als "Vollbeschäftigung" bezeichnen. Die Gründe für diese niedrige Quote sind häufig genannt: Flexibler Arbeitsmarkt, ungebremstes Wachstums des Dienstleistungssektors, stärkeres Wirtschaftswachstum als in Europa.

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Aber das trifft alles nicht den Kern: Entscheidend ist eine niedrige Inflationsrate, wie der obige Chart zeigt. Sobald die Inflation in die Höhe schnellt, zieht die US-Arbeitslosenquote nach. Der zeitliche Verzug zwischen Inflations- und Arbeitslosigkeits-Höhepunkt beträgt im Mittel zwischen eineinhalb und zweieinhalb Jahren.

Betrachten wir die aktuelle Situation ein wenig näher. Wie der folgende Chart zeigt, steigt die Inflationsrate in den USA seit 2 Jahren (Verdoppelung von 2 auf 4 Prozent), die Arbeitslosenquote sinkt hingegen (grüner Kreis).

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Wenn man die oben genannte Regel eines Zeitverzugs von eineinhalb bis zweieinhalb Jahren zugrunde legt, müsste die US-Arbeitslosenquote jetzt unmittelbar vor einem Anstieg stehen. Interessant ist in diesem Zusammenhang erstens die Tatsache, dass die Zahl der Beschäftigten im Dezember weniger als erwartet zugelegt hat. Zweitens fahren nach einer aktuellen Umfrage von Morgan Stanley die US-Unternehmen die Zahl der geplanten Neueinstellungen immer weiter zurück.

Wir erwarten für die kommenden Monate eine weiter anziehende US-Inflationsrate. Selbst wenn wir in diesem Jahr ein Inflationshöhepunkt sehen sollten, dürfte die Arbeits-losenquote in den USA nach der Zeitverzugsregel mindestens bis zum Jahr 2008 steigen.


In eigener Sache: Knapp 100 Seiten, mehr als 100 Abbildungen: unsere bisher umfangreichste Jahresprognose ist erschienen. Als Sonderthema haben wir uns in diesem Jahr für das Thema "Inflation" entschieden. Wir versuchen die Treiber der Inflation zu identifizieren und nennen Frühwarnindikatoren für einen Inflationshöhepunkt. Wir betrachten neben dem Aktienmarkt die Rohstoffe (inklusive Gold und Kupfer) sowie die Anleihen und die Währungen, weil diese Märkte nicht unabhängig voneinander analysiert werden können. Nähere Informationen zu Bezug, Inhalten und Abbildungsverzeichnis unter www.wellenreiter-invest.de/ausblick2006.html.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de








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