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Angebotsschock bei Platin

13.06.2014  |  Peter Schiff
Selbst Investoren, die normalerweise Edelmetalle meiden würden, haben in der Tat Probleme, den Platinsektor dieses Jahr zu ignorieren. Der längste Streik in der südafrikanischen Geschichte einhergehend mit einem steilen Nachfrageanstieg aus Asien legt die Grundlage dafür, dass das Metall 2014 wieder in ein physisches Defizit zurückfällt - und das könnte auch für die kommenden Jahre Folgewirkungen haben.

Während Gold weiterhin die konservativste Entscheidung für Ersparnisse bleibt, ist das “Industrieedelmetall“ Platin überaus attraktiv für alle jene (darunter auch ich), die unterm Strich Positives vom globalen Wirtschaftswachstum erwarten.


China am Steuer

Wer sich Platin genauer anschaut (selbiges trifft auch auf Gold und Silber zu), dessen Blick wird auf die östliche Hemisphäre gelenkt und auf Chinas rasch wachsende Wirtschaft. Vor allem die chinesische Mittelklasse erzeugt enorme Nachfrage nach neuen Automobilen, deren Produktion wiederum jede Menge Platin benötigt.

In den vergangenen 10 Jahren hat die Produktion von Autokatalysatoren 40%-50% der weltweiten Platinnachfrage auf sich vereinigt. Das Platin in den Autokatalysatoren dient der Reinigung der Abgase von motorisierten Fahrzeugen und bei 95% der neuproduzierten Personenkraftwagen gehören sie zur Ausstattung. Autoproduktion und Abgasstandards erhöhen sich in der ganzen Welt, was ganz besonders für den gewaltigen Schwellenmarkt Chinas zutrifft.

2013 stieg die globale Autoproduktion um 4% auf fast 89 Millionen Einheiten. Den Angaben der IHS, Inc. zufolge werden die Autoabsatzzahlen bis 2018 auf mehr als 100 Millionen Einheiten pro Jahr ansteigen - das sind also 12% in den kommenden 5 Jahren. Man kann darauf wetten, dass dieses Wachstum nicht in den USA generiert wird.

Chinas Anteil an der globalen Autoproduktion ist förmlich explodiert. Lag er im Jahr 2000 noch bei 4%, so hatte er letztes Jahr schon verblüffende 25% erreicht. Ich gehe von einem weiteren Nachfrageanstieg aus, denn die chinesischen Bürger werden vermögender und sind somit in der Lage, in den Automarkt einzusteigen.

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Die chinesiche Fahrzeugproduktion wuchs im Jahr 2013 mit fast 15%, 2014 dürfte sie um weitere 10 % wachsen. Neue Abgasnormen, die letztes Jahr in Kraft traten, zwingen die chinesischen Automobilhersteller schon jetzt zum Einsatz von Platin. Tatsächlich ist der Einsatz von Platin in Autokatalysatoren letztes Jahr schon um 33% gestiegen.

Ich glaube, dass diese Trend anhalten wird, weil die chinesische Regierung versucht, die kritische Luftverschmutzungskrise des Landes in den Griff zu kriegen. Erst letzte Woche kündigte die Volksrepublik China an, man werde bis Jahresende 6 Millionen Wagen aus den Straßen Chinas entfernen, weil diese nicht mehr den Abgasnormen entsprächen.


Platin als Investment

Auch wenn die industriellen Anwendungen der größte Einflussfaktor für den Platinpreis sind, so wird das Edelmetall auch weiterhin als Investment und vom Schmucksektor nachgefragt. Der Schmucksektor vereint deutlich mehr als 25% der Platinnachfrage auf sich - und diese Zahl steigt stetig. Auch hier ist es wieder der Osten, der mit den vielversprechendsten Zahlen aufwartet.

Die chinesische Platinschmucknachfrage macht ca. 65% der weltweiten Nachfrage aus und könnte, so wird erwartet, dieses Jahr um weitere 5% ansteigen. Doch Indien ist der eigentliche Lichtblick: Die Erhebung hoher Importzölle auf Gold durch die indische Regierung seit 2013 hat für Engpässe und sehr hohe Aufschläge beim gelben Metall gesorgt, was die Verbraucher im Land nun bewegt, Gold durch Platin zu ersetzen.

Über die letzten 10 Jahre ist die Platinschmucknachfrage in Indien schon um 30% bis 50% Jahr für Jahr gewachsen. Auch 2014 dürfte dieser Trend anhalten - die Wachstumsprognosen für den Platinschmuckabsatz liegen bei 35%.



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