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Goldaktien 2006

17.01.2006  |  Adam Hamilton
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Als erstes sehen wir, dass 2004 die gesamte Goldproduktion im HUI fast 21 Millionen Unzen betrug. Laut United States Geological Survey (USGS) betrug die weltweite Goldminenproduktion im Jahr 2004 79 Millionen Unzen. Das heißt der HUI steht mit einer gesamten Kapitalisierung von nur 67 US$ Milliarden für mehr als ein Viertel der weltweiten Goldproduktion aus Minen. Das allein zeigt die globale Stärke des HUI und sollte Grund sein für seinen anhaltenden Anstieg.

Und so wie jeder andere Edelmetall- oder Energie-Rohstoff, ist auch Gold eine begrenzte Ressource. Diese begrenzte Ressource wird langsam erschöpft um die steigende Nachfrage bedienen zu können. Aus verschieden Gründen wird es immer schwieriger, die Goldvorräte zu entdecken und aufzubereiten, die zum heutigen ökonomischen Ungleichgewicht geführt haben. Um Gold zu produzieren und der Nachfrage nachkommen zu können, stehen die Minengesellschaften unter permanentem Druck, ihre Reserven immer wieder zu erneuern.

Goldreserven sind definiert als wirtschaftlich abbaubare Mineralien, die sich in operationellen, entwickelten oder fortgeschrittenen Abbauprojekten befinden und regelmäßig von den jeweiligen Minen-Gesellschaften berechnet werden. Reserven werden durch umfassende Wirtschaftlichkeitsstudien erforscht, geleitet von Geologen und Ingeneuren und basierend auf Proben aus der jeweiligen Region. Die Reserven einer Minengesellschaft sind das Herzblut ihres Unternehmens.

Wenn eine Minengesellschaft 250.000 Unzen Gold pro Jahr fördert, aber nur 1 Million Unzen an Reserven hat, werden die Investoren sich bald von Ihren Anteilen trennen. Wenn diese Gesellschaft keine neuen Reserven anschafft oder entdeckt, wären ihre Goldreserven innerhalb drei oder vier Jahren aufgebraucht. Das zeigt die Bedeutung von Nachhaltigkeit, da Analysten und Investoren ihre Entscheidungen auf zwei zentralen Informationen begründen. Erstens ist entscheidend, wie viel die Förderung jeder Unze Gold insgesamt kostet, und zweitens versucht man auf Grund der Reserven der jeweiligen Gesellschaft festzustellen, wie lange ihre Existenz gesichert ist.

Tatsächlich sind die Reserven also ein Indikator für die Überlebensfähigkeit einer Minengesellschaft. Eine der wichtigsten Aufgaben jeder Minen- oder auch Energie-Gesellschaft ist also die Erneuerung ihrer Reserven. Investoren brauchen bei volatilen Rohstoffpreisen eine gewisse Sicherheit in Bezug auf die Lebenserwartung und nachhaltige Wirtschaftlichkeit der Minengesellschaft in die sie investieren wollen.

Unser erster Chart zeigt sowohl die Produktion als auch die Reserven der im HUI enthaltenen Firmen für die letzten 5 Jahre. Wie man sieht sind sowohl die Goldproduktion, als auch die Reserven gleichzeitig mit der Gold Hausse gestiegen. Die Minen des HUI haben ihre Reserven seit 2000 um erstaunliche 46% erhöht, die Produktion stieg im gleichen Zeitraum um 36%. Das sind beträchtliche und gesunde Anstiege die auf einen Hausse Markt im zu Grund liegenden Rohstoff schließen lassen.

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Eine Daumenregel für eine wirtschaftlich gesunde Goldminengesellschaft ist die Erhaltung von mindestens zehn Jahresproduktionen an Reserven in Vorbereitung. Wie man in der obigen Grafik erkennen kann, hielten die Gesellschaften des HUI in den letzten 5 Jahren durchschnittlich ungefähr 15 Jahresproduktionen an Reserven, bezogen auf ihre jeweilige Produktionsrate. Global gesehen ist das Überleben der Minen, basierend auf den Daten der USGS über Produktion und Reserven, nur für etwa 17 Jahre gegeben. Die Minen im HUI scheinen also durchaus gesund im Vergleich zur gesamten, weltweiten Industrie.

Mit jährlich steigender Produktion und anhaltender, oder sogar steigender Lebensdauer der Minen zeigt der HUI eine erfolgreiche Erneuerung der Reserven. Nun gibt es auch noch einige andere Möglichkeiten für die Minengesellschaften, ihre Reserven zu erneuern. Eine übliche Methode ist die natürliche interne Erhöhung von messbaren und nachweisbaren Ressourcen bei Projekten, an denen die Gesellschaft bereits beteiligt ist. Dies erfolgt entweder durch Neubewertung von vorhandenen Ressourcen entsprechend veränderten wirtschaftlichen Kriterien, oder durch neue Funde in bestehenden Abbaugebieten.

Steigende Goldpreise spielen eine entscheidende Rolle bei dieser natürlichen Erneuerung von Reserven. Reserven können nur dann tatsächlich als Reserven bewertet werden, wenn sie gewinnbringend gefördert werden können. Vor drei Jahren galten Kosten von über USD 350 für die Produktion einer Unze Gold als unwirtschaftlich. Vorräte mit höheren veranschlagten Produktionskosten galten also als nicht wirtschaftlich und somit auch nicht als Reserven. Heute gelten Produktionskosten von bis zu USD 450 als wirtschaftlich, wodurch sich die Reserven automatisch durch die Neubewertung der Vorräte erhöhen.

Eine andere Möglichkeit ist die Erhöhung von Reserven durch Firmenübernahmen. Die Goldindustrie neigt, so wie jede andere Industrie auch, zu Fusionen und Übernahmen. Was Sie aber in diesem Zusammenhang von anderen unterscheidet, ist die sichtliche Notwendigkeit dieser Geschäfte. Wie bereits erwähnt, ist für Investoren, die in Goldaktien investieren, die Lebensdauer der Mine ein wichtiges Entscheidungskriterium. Wenn nun eine Minengesellschaft ihre Reserven schneller verbraucht als sie diese erneuern kann, wäre das ein schlechtes Zeichen für die Investoren und sie würden ihr Interesse verlieren.

Wenn eine Mine nicht über genug Land und Ressourcen verfügt, um ihre Reserven zu erhöhen, ist sie gezwungen, Reserven entweder zu kaufen oder zu übernehmen, oder aber eine Fusion einzugehen oder selber übernommen zu werden. Viele Minen im HUI haben so auf die eine oder andere Art ihre Reserven erhöht um für Investoren attraktiv zu bleiben und die Lebensdauer ihrer Gesellschaft zu erhalten.

Im Zuge ihrer aggressiven Positionierung in dieser Goldhausse sind die Reserven vieler Gesellschaften im HUI rapide gestiegen. Unser nächster Chart zeigt die Entwicklung der globalen Goldreserven über die letzten fünf Jahre. Man erkennt einen deutlichen Abwärtstrend der globalen Goldreserven, während die Reserven des HUI permanent anstiegen.

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Laut USGS gab es Ende 2004 weltweit rund 42.000 Tonnen an Goldreserven, was etwas mehr als 1,3 Milliarden Unzen entspricht. Die Gesellschaften des HUI halten über 26% dieser Reserven. Aufgrund ihrer aggressiven Strategie der Erneuerung von Reserven haben diese Minen ihren Anteil an den weltweiten Reserven seit Anfang 2000 um 63% erhöht.

Minenbetreiber, insbesondere börsengehandelte Gesellschaften, wissen natürlich wie man mit schwankenden Rohstoffpreisen umgeht. Bei niedrigen Goldpreisen müssen sie ihre Kosten senken, die Fördermenge verringern und die Produktion in unprofitablen Minen einstellen. Wenn die Preise steigen erhöhen sie die Produktion und versuchen ihre Reserven soweit wie möglich zu erweitern um von der Hausse zu profitieren. Zweifellos haben sich auch die Gesellschaften im HUI diese Ideologie angeeignet.

Steigerung der Produktion und Erhöhung der Reserven ist aber nicht so einfach wie es klingt. Ein Grund warum langfristige Zyklen, speziell von Rohstoffmärkten, sich über Perioden von mehr als 10 Jahren erstrecken, ist die Zeit die es braucht, bis ökonomische Ungleichgewichte sich selbst korrigieren. Der Aufbau einer Mine erfordert viel Zeit und Geld und wird erst dann interessant, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt und die Preise über einen längeren Zeitraum permanent steigen.




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