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Trotz Streikende in Südafrika Palladiumverteuerung erwartet

30.06.2014  |  Thorsten Proettel
Rückblick

Nach einer Seitwärtsbewegung im vergangenen Jahr um die Marke von rund 730 USD brach der Palladiumpreis im ersten Quartal 2014 nach oben aus. Vor dem Hintergrund eines Minenstreiks in Südafrika stiegen die Notierungen zwischenzeitlich um mehr als 20% und übertrafen Mitte Juni mit 862,50 USD je Feinunze sogar knapp das Verlaufshoch von Februar 2011. Die Aussicht auf ein bevorstehendes Streikende führte zuletzt zu einer Verbilligung des Metalls.


Größter Streik in der Geschichte Südafrikas …

Im vergangenen Jahr betrug die weltweite Palladiumförderung knapp 200 Tonnen. Etwa 42% hiervon stammten aus Russland, wo das Edelmetall als Nebenprodukt der Nickelförderung anfällt. Weitere 38% wurden in den Platinminen Südafrikas gewonnen. Dort befanden sich ab dem 23. Januar 70.000 Kumpel der aggressiv auftretenden Vereinigung der Berg- und Bauarbeitergewerkschaft (AMCU) im Streik gegen die drei dominierenden Palladiumförderer Anglo Platinum, Impala Platinum und Lonmin.

Gefordert wurde mehr als eine Verdoppelung des Grundgehalts auf 12.500 Rand pro Monat. Der größte Streik in der Geschichte Südafrikas führte nicht nur zu einem Angebotsausfall auf dem Palladiummarkt, sondern auch zu einem Rückgang der südafrikanischen Wirtschaftsleistung im ersten sowie vermutlich im zweiten Quartal.

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… wurde am 23. Juni offiziell beendet

Nachdem sich eine Einigung bereits in den letzten Tagen abzeichnete, erklärten AMCU-Offizielle den Streik am 23. Juni auch offiziell für beendet. Die Kumpel erhalten in den kommenden drei Jahren Lohnerhöhungen über jeweils 20% und sollen in den nächsten Tagen die Arbeit wieder aufnehmen.

Das Hochfahren des Förder- und Raffinationsbetriebes dürfte allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da zunächst die während des Streikes nicht mehr gewarteten Schächte gesichert werden müssen. Schätzungen zufolge dürfte dies zwischen ein und drei Monate in Anspruch nehmen. Der Förderausfall im zweitwichtigsten Palladiumland dürfte deshalb über den fünfmonatigen Streik hinausreichen.

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Kfz-Branche wichtigstes Einsatzgebiet

Mit einem voraussichtlichen Anteil von mehr als 70% an der Gesamtnachfrage in diesem Jahr ist die Verwendung in der Kfz-Branche das dominierende Einsatzgebiet von Palladium. Wie auch das teurere Schwestermetall Platin wird es vor allem als Ausgangsmaterial in Abgaskatalysatoren eingesetzt.

Das hellgrau schimmernde Edelmetall wandelt giftiges Kohlenstoffmonoxid in weniger gefährliches Kohlenstoffdioxid um. Die starke Konzentration auf diese Anwendung bringt eine hohe Abhängigkeit der Palladiumnotierungen von der Fahrzeugkonjunktur beziehungsweise vom allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld mit sich. So brach die Notierung im Umfeld der Wirtschaftskrise 2008 deutlich ein.




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