Rekordartiger Goldaktiensommer?
03.07.2014 | Adam Hamilton
Goldaktien sind trotz aller Widrigkeiten zum Anfang der Sommerflaute nach oben geschossen. Investoren sind in den letzten Wochen zurück geströmt, ihre enormen Käufe haben die rekordhaften Zuwächse von Juni bis heute angetrieben. Sollte dieser neu entdeckte Schwung anhalten, besteht für Goldaktien die Möglichkeit eines Rekordsommers. Angesichts ihrer äußerst bullischen technischen Fakten, ist dies sicherlich möglich, allerdings bleibt das ein nahezu unerreichbares Ziel, sollte der seltene Sommeranstieg von Gold nicht anhalten.
Da Goldaktien immer noch der am meisten gehasste, ignorierte und unterbewertete Sektor aller Aktienmärkte sind, hat der Großteil der Trader keine Ahnung davon, dass sie abheben. Aber zu Beginn letzter Woche waren der Benchmark-Goldaktienindex HUI und der führende Goldaktien-ETF GDX erstaunliche 16,5% bzw. 16,8% seit Monatsanfang gestiegen! Dies sind äußerst massive Zuwächse, welche die 2,0% des S&P 500 verschwinden lassen. Goldaktien sollten im Mittelpunkt des Scheinwerferlichts stehen.
Der Hauptgrund, warum die Goldabbauunternehmen nach oben geschossen sind, ist die massive Short-Eindeckungsrallye von Gold, die Fed-Vorsitzende Janet Yellen vorletzte Woche auslöste. Während der quartalsmäßig erfolgenden Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen des Offenmarktausschusses spielte sie den wachsenden Inflationstrend herunter, indem sie die Daten als “undeutlich“ bezeichnete. Goldfutures-Händler interpretierten dies schnell so, dass die Fed unter Yellen gegenüber einer höheren Inflation länger tolerant eingestellt ist, als vorher angenommen.
Auch wenn die vorrangige Handelszeit für US-amerikanische Goldfutures bereits am Tag vor Yellens Pressekonferenz geendet hatte, reagierten US-amerikanische Futures-Spekulanten am nächsten Morgen enorm darauf. Sie kauften aggressiv, um einige ihrer übergroßen Short-Goldpositionen einzudecken, wodurch Gold in seinem besten Tagesanstieg seit neun Monaten um 3,4% nach oben befördert wurde. Daraufhin strömten Investoren zurück zu Goldaktien, was für einen enorm positiven Tag beim HUI sorgte mit einem Plus von 5,2%.
Aber dieser Yellen-verhöhnt-Inflation-Anstieg ist eindeutig nicht alles. Drei Siebtel des HUI-Zuwachses vom Juni hatten sich bereits am Tag vor dem Treffen des Offenmarktausschusses und Yellens anschließender Pressekonferenz ereignet. Und vier Siebtel waren abgeschlossen bis zum Ende dieses Pressekonferenztages, dem Nachmittag bevor der enorme Short-Eindeckungsanstieg von Gold ausbrach. Wenn Yellen also auch den Goldaktien definitiv geholfen hat, so hat doch mehr zu diesem Anstieg beigetragen.
Auch wenn Goldaktien schon immer ein äußerst volatiler Sektor waren, sind solche Zuwächse im Juni wahrlich beispiellos. Die Kurszonen von Goldaktien werden hauptsächlich vom Goldpreis beeinflusst, welcher schlussendlich ihre Profite bestimmt. Und der Goldkurs ist tatsächlich enorm saisonal im Verlauf des Kalenderjahres. Zwar bleibt das abgebaute Angebot konstant, aber die Investitionsnachfrage schwankt bedeutend während entscheidender kultureller Ereignisse.
Die starke, nachfragebestimmte Saisonabhängigkeit von Gold erklärt die lästigen Sommerflauten der Edelmetalle. Der Sommerzeitraum des Marktes von Juni, Juli und August ist schlichtweg bar jeglicher normaler wiederkehrender Investitionsnachfrageanstiege. Das beste Beispiel für solche Anstiege ist die indische Heiratssaison im Herbst, während derer enorme Mengen Gold gekauft werden. Deren Fehlen im Sommer macht dies zur schwächsten Saison des Jahres für Gold.
Das ist langfristigen Goldaktieninvestoren und -spekulanten schmerzlich bewusst. Goldaktien können jederzeit zwischen September und Mai in bedeutenden Anstiegen hochschießen, wenn die globale Investitionsnachfrage für Gold stark ist - und sie tun dies. Aber während der Sommerflauten driften Goldaktien normalerweise bestenfalls seitwärts. Daher treffen Hoffnungen auf große Sommeranstiege der Goldaktien sehr wahrscheinlich auf eine Wand früher Enttäuschungen, eine Wette für hartgesottene Querdenker.
Die nächste Grafik verdeutlicht den Seitwärtstrend der Sommerflauten von Goldaktien. Sie berücksichtigt jeden Sommer der Goldaktien, repräsentiert durch den HUI, seit dem Beginn des säkularen Goldbullenmarkts 2001. Und dann wurde die Kursbewegung des HUI während jedes Sommers auf 100 indiziert zum jährlichen letzten Handelstag im Mai. Das ist entscheidend, um jeden Goldaktiensommer prozentual perfekt vergleichbar zu gestalten trotz verschiedener HUI-Level.
Die HUI-Sommer von 2001 bis 2013 werden durch gelbe Linien dargestellt. Auch wenn sie ein spaghetti-artiges Gewirr sind, interessiert uns ihre mittlere Tendenz. Diese ergibt die rote Durchschnittslinie der indizierten HUI-Sommer im Verlauf dieser säkularen Spanne. Und dann zeigt die blaue Linie den diesjährigen HUI-Index, zum 30. Mai auf 100 indiziert. Im Juni 2014 kam es zu einem rekordartigen Goldaktienanstieg in diesem säkularen Bullenmarkt!
Alles in allem driften Goldaktien während der Sommerflaute im Juni, Juli und August lediglich seitlich, wie der Mittelwert ihrer indizierten gelben Linien offenbart. Den Großteil der Zeit dümpeln Goldaktien bei 10% oberhalb bis 15% unterhalb ihres Levels vom finalen Handelstag im Mai dahin. Und dieser Trend hat eine nach unten gerichtete Tendenz, wie die häufigeren Ausbrüche unterhalb der unteren Unterstützung und selteneren über den oberen Widerstand zeigen.
Interessanterweise erlitten Goldaktien letzten Juni, als Gold dank der unvergleichlichen, rekordartigen Gold-ETF GLD-Verkäufe seinen schlimmsten Quartalsabsturz seit 93 Jahren erlebte, ihren bei Weitem schlimmsten Juni des säkularen Bullenmarktes. Zum schlimmsten Zeitpunkt Ende Juni 2013 war der HUI im Monatsverlauf 24,6% abgestürzt! Autsch. Auch wenn das auf so vielen verschiedenen Ebenen wirklich anomal war, tendieren Goldaktien dazu, im Juni und Juli niedriger zu driften, bevor sie einen Boden erreichen.
Das zeigt sich deutlich in der roten Durchschnittslinie aller gelben. Saisonale Goldaktientrends verschlechtern sich üblicherweise während des Sommers, bis sie schließlich Ende Juli einen Boden erreichen. Das ist die Zeit für den Kauf für Goldaktien mit der höchsten Wahrscheinlichkeit auf Erfolg, vor ihren verschiedenen Abschnitten bedeutender saisonaler Stärke zwischen September und Mai. Damit erscheint der starke Goldanstieg dieses Junis sogar noch extremer und untypischer.
Da Goldaktien immer noch der am meisten gehasste, ignorierte und unterbewertete Sektor aller Aktienmärkte sind, hat der Großteil der Trader keine Ahnung davon, dass sie abheben. Aber zu Beginn letzter Woche waren der Benchmark-Goldaktienindex HUI und der führende Goldaktien-ETF GDX erstaunliche 16,5% bzw. 16,8% seit Monatsanfang gestiegen! Dies sind äußerst massive Zuwächse, welche die 2,0% des S&P 500 verschwinden lassen. Goldaktien sollten im Mittelpunkt des Scheinwerferlichts stehen.
Der Hauptgrund, warum die Goldabbauunternehmen nach oben geschossen sind, ist die massive Short-Eindeckungsrallye von Gold, die Fed-Vorsitzende Janet Yellen vorletzte Woche auslöste. Während der quartalsmäßig erfolgenden Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen des Offenmarktausschusses spielte sie den wachsenden Inflationstrend herunter, indem sie die Daten als “undeutlich“ bezeichnete. Goldfutures-Händler interpretierten dies schnell so, dass die Fed unter Yellen gegenüber einer höheren Inflation länger tolerant eingestellt ist, als vorher angenommen.
Auch wenn die vorrangige Handelszeit für US-amerikanische Goldfutures bereits am Tag vor Yellens Pressekonferenz geendet hatte, reagierten US-amerikanische Futures-Spekulanten am nächsten Morgen enorm darauf. Sie kauften aggressiv, um einige ihrer übergroßen Short-Goldpositionen einzudecken, wodurch Gold in seinem besten Tagesanstieg seit neun Monaten um 3,4% nach oben befördert wurde. Daraufhin strömten Investoren zurück zu Goldaktien, was für einen enorm positiven Tag beim HUI sorgte mit einem Plus von 5,2%.
Aber dieser Yellen-verhöhnt-Inflation-Anstieg ist eindeutig nicht alles. Drei Siebtel des HUI-Zuwachses vom Juni hatten sich bereits am Tag vor dem Treffen des Offenmarktausschusses und Yellens anschließender Pressekonferenz ereignet. Und vier Siebtel waren abgeschlossen bis zum Ende dieses Pressekonferenztages, dem Nachmittag bevor der enorme Short-Eindeckungsanstieg von Gold ausbrach. Wenn Yellen also auch den Goldaktien definitiv geholfen hat, so hat doch mehr zu diesem Anstieg beigetragen.
Auch wenn Goldaktien schon immer ein äußerst volatiler Sektor waren, sind solche Zuwächse im Juni wahrlich beispiellos. Die Kurszonen von Goldaktien werden hauptsächlich vom Goldpreis beeinflusst, welcher schlussendlich ihre Profite bestimmt. Und der Goldkurs ist tatsächlich enorm saisonal im Verlauf des Kalenderjahres. Zwar bleibt das abgebaute Angebot konstant, aber die Investitionsnachfrage schwankt bedeutend während entscheidender kultureller Ereignisse.
Die starke, nachfragebestimmte Saisonabhängigkeit von Gold erklärt die lästigen Sommerflauten der Edelmetalle. Der Sommerzeitraum des Marktes von Juni, Juli und August ist schlichtweg bar jeglicher normaler wiederkehrender Investitionsnachfrageanstiege. Das beste Beispiel für solche Anstiege ist die indische Heiratssaison im Herbst, während derer enorme Mengen Gold gekauft werden. Deren Fehlen im Sommer macht dies zur schwächsten Saison des Jahres für Gold.
Das ist langfristigen Goldaktieninvestoren und -spekulanten schmerzlich bewusst. Goldaktien können jederzeit zwischen September und Mai in bedeutenden Anstiegen hochschießen, wenn die globale Investitionsnachfrage für Gold stark ist - und sie tun dies. Aber während der Sommerflauten driften Goldaktien normalerweise bestenfalls seitwärts. Daher treffen Hoffnungen auf große Sommeranstiege der Goldaktien sehr wahrscheinlich auf eine Wand früher Enttäuschungen, eine Wette für hartgesottene Querdenker.
Die nächste Grafik verdeutlicht den Seitwärtstrend der Sommerflauten von Goldaktien. Sie berücksichtigt jeden Sommer der Goldaktien, repräsentiert durch den HUI, seit dem Beginn des säkularen Goldbullenmarkts 2001. Und dann wurde die Kursbewegung des HUI während jedes Sommers auf 100 indiziert zum jährlichen letzten Handelstag im Mai. Das ist entscheidend, um jeden Goldaktiensommer prozentual perfekt vergleichbar zu gestalten trotz verschiedener HUI-Level.
Die HUI-Sommer von 2001 bis 2013 werden durch gelbe Linien dargestellt. Auch wenn sie ein spaghetti-artiges Gewirr sind, interessiert uns ihre mittlere Tendenz. Diese ergibt die rote Durchschnittslinie der indizierten HUI-Sommer im Verlauf dieser säkularen Spanne. Und dann zeigt die blaue Linie den diesjährigen HUI-Index, zum 30. Mai auf 100 indiziert. Im Juni 2014 kam es zu einem rekordartigen Goldaktienanstieg in diesem säkularen Bullenmarkt!
Alles in allem driften Goldaktien während der Sommerflaute im Juni, Juli und August lediglich seitlich, wie der Mittelwert ihrer indizierten gelben Linien offenbart. Den Großteil der Zeit dümpeln Goldaktien bei 10% oberhalb bis 15% unterhalb ihres Levels vom finalen Handelstag im Mai dahin. Und dieser Trend hat eine nach unten gerichtete Tendenz, wie die häufigeren Ausbrüche unterhalb der unteren Unterstützung und selteneren über den oberen Widerstand zeigen.
Interessanterweise erlitten Goldaktien letzten Juni, als Gold dank der unvergleichlichen, rekordartigen Gold-ETF GLD-Verkäufe seinen schlimmsten Quartalsabsturz seit 93 Jahren erlebte, ihren bei Weitem schlimmsten Juni des säkularen Bullenmarktes. Zum schlimmsten Zeitpunkt Ende Juni 2013 war der HUI im Monatsverlauf 24,6% abgestürzt! Autsch. Auch wenn das auf so vielen verschiedenen Ebenen wirklich anomal war, tendieren Goldaktien dazu, im Juni und Juli niedriger zu driften, bevor sie einen Boden erreichen.
Das zeigt sich deutlich in der roten Durchschnittslinie aller gelben. Saisonale Goldaktientrends verschlechtern sich üblicherweise während des Sommers, bis sie schließlich Ende Juli einen Boden erreichen. Das ist die Zeit für den Kauf für Goldaktien mit der höchsten Wahrscheinlichkeit auf Erfolg, vor ihren verschiedenen Abschnitten bedeutender saisonaler Stärke zwischen September und Mai. Damit erscheint der starke Goldanstieg dieses Junis sogar noch extremer und untypischer.