COMEX - Warum’s korrupt ist!
09.07.2014 | Theodore Butler
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Wenn 150 Millionen Unzen Silber plötzlich an der COMEX ver- oder gekauft werden, führt das höchstwahrscheinlich zu einem Kurssprung nach unten oder oben. Selbst die CME und die CFTC würden dann entschieden reagieren, wenn ein einzelner Spekulant plötzlich 30.000 COMEX-Silberkontrakte kaufen oder verkaufen würde.Aber wo ist der Unterschied zwischen einem einzelnem Spekulanten, der 30.000 COMEX-Silberkontrakte kauft oder verkauft und 30 verschiedenen Spekulanten, die plötzlich jeweils 1.000 Kontrakte kaufen oder verkaufen, wenn diese alle zusammen wie ein einziger Spekulant agieren?
Ich will damit nicht sagen, dass jene 30 unterschiedlichen und gleichzeitig kaufenden oder verkaufenden technischen Fonds geheime Absprachen untereinander träfen (welche die Commercials aber in der Tat treffen), doch die Folgewirkungen für die Kurse sind unterm Strich dieselben, Absprachen hin oder her. Der plötzliche Kauf oder Verkauf von 30.000 Kontrakten am COMEX-Silbermarkt hat denselben Effekt auf die Kurse - egal ob die Transaktion von einem Teilnehmer oder 30 gleichzeitig agierenden Teilnehmern durchgeführt wird.
Die Absicht hinter den Positionsobergrenzen ist die Begrenzung des Einflusses von rein spekulativem Handel auf die Marktkurse. Da die technischen Fonds praktisch mit denselben Preissignalen arbeiten, um Positionen zu kaufen oder zu verkaufen, so funktionieren sie effektiv als eine Einheit und müssen den Positionsobergrenzen somit auch auf kollektiver Basis unterworfen werden - und nicht nur auf individueller.
Die üble Sache daran ist: Obwohl die CME (und die CFTC) wissen, dass diese kollektiven Handelsmuster der technischen Fonds den Silberkurs nach oben und (meistens) nach unten manipulieren, tun sie trotzdem so, als würden sie von all dem nichts mitbekommen. Und dafür gibt es triftige Gründe: Jede Einschränkung der Aktivität der technischen Fonds würde die Einnahmen der CME aus dem Handel reduzieren und den COMEX-Commercial-Insidern zudem noch die reiche Beute verjagen, die die technischen Fonds ihren Commercial-Gegenparteien zu bieten haben.
Deshalb ist die CME auch korrupt - und das ist auch der Grund, warum ich all das öffentlich, ohne Widerspruch und Gegenwehr, sagen kann. Allerdings bin ich kein Staatsanwalt oder Gesetzeshüter; ich bin ein Analyst, der nur darauf aufmerksam machen kann, wie und warum der Silberkurs (wie auch die Kurse von Gold und Kupfer) an der COMEX manipuliert werden.
Die Lösung ist einfach: Hinsichtlich der Positionsobergrenzen behandle man die technischen Fonds, die als eine Einheit agieren, auch wie eine Einheit.
Der US-Kongress hatte nie die Absicht ein reguliertes Rohstoffhandelssystem zu schaffen, bei dem es im Kern um wachsende Gewinne für den Börsenbetreiber (die CME) geht - auf Kosten der Produzenten, Investoren und Verbraucher der eigentlichen Rohstoffe.
Falls Sie das auch so sehen, dann schreiben Sie bitte Ihren gewählten Vertretern - vor allem jenen, die in Landwirtschafts- und Finanzausschüssen sitzen - und bestehen Sie darauf, dass die technischen Fonds kollektiven Positionsobergrenzen unterworfen werden sollten, da sie auf dieser Grundlage auch Handel treiben.
Ich aktualisiere hiermit zudem die Adressenliste für die betreffenden Mitglieder der Aufsichtsbehörde, da es jetzt einige neue Gesichter gibt. Um es klarzustellen: Ich rechne nicht damit, dass die CME und die CFTC in Fragen der Durchsetzung fairer Positionsobergrenzen das Richtige tun werden; ich versuche nur etwas Licht in korrupte Praktiken zu bringen.
tmassad@cftc.gov Vorsitzender
mwtjen@cfct.gov Kommissar
somalia@cftc.gov Kommissar
sbowen@cftc.gov Kommissar
cgiancarlo@cftc.gov Kommissar
agoelman@cftc.gov Direktor der Vollzugsabteilung
© Theodore Butler
(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 27.06.2014 auf der Website www.silverseek.com veröffentlicht.
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