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Interview: Der Zukunftsforscher Gerald Celente (Teil 1/2)

10.07.2014
- Seite 3 -
Daily Bell: Im Beitrag "Stagnation rules the world economy" schreiben Sie: “Dass Weltmärkte solche ökonomischen Stürme überstehen können, hat nur einen einzigen Grund. Billiges Geld! Und zwar in rauen Mengen!" Sie gehen nicht speziell auf China ein; wir vermuten aber, dass China Teil dieser Gesamtsituation ist. Welche Zukunft hat China?

Gerald Celente: Chinas Immobilienmarkt ist im Grunde zusammengebrochen. Ich vermute, dass es im Chinesischen kein Wort für "quantitative easing“ und “cheap money“ gibt, aber sie machen genau dasselbe. Der Unterschied ist, dass China sein Geld in Immobilienentwicklung und Infrastruktur steckt.

Laut der Financial Times - hier zitiere ich nur, ich bin also nicht verantwortlich und habe auch nicht nachgeprüft - aber Zitat Financial Times: “Zwischen 2010 und 2013 hat China mehr Zement für Infrastruktur- und Immobilienaufbau verwendet, als in den USA im gesamten 20 Jh. zum Einsatz kamen.“

Schauen Sie mal, wo China gerade investiert, und dann lesen sie nochmal, was in der Winterausgabe des Trends Journal stand - einer unserer Top-Trends hieß 'Global Chinatown'. Die Chinesen kaufen große Teile der Welt auf. Die großen chinesischen Investmentfirmen wissen, dass die Blase geplatzt ist und versuchen, zu diversifizieren. Das lässt sich nicht stoppen.

Schauen Sie sich den Yuan an. Er wird deutlich abgewertet. Die machen genau dasselbe! Die Chinesen sagen immer, sie werden die Märkte nicht künstlich schmieren - und gleich nachdem sie das gesagt haben, tun sie's. Eine Tatsache reiht sich an die andere. Wir haben es hier also mit einem großen Ponzi-Scheme zu tun.

Auch hier weiß man wieder nicht, was Ponzi auf Chinesisch - oder Japanisch heißt. Doch werfen wir auch mal einen Blick auf die Japaner. Ihr QE-Programm - im Verhältnis zum BIP und zu den Vereinigten Staaten - ist dreimal so groß! Und was hat es gebracht? Es hat allein die Aktienmärkte bereichert.

In China haben sich die Aktienmärkte seit ihren 2008er-Hoch nicht mehr erholen können. Deswegen haben so viele Menschen auch in Immobilien investiert. Ich glaube also, dass die Immobilien-Blase in China praktisch schon geplatzt ist.


Daily Bell: Sie sind kein Fan der US-Wirtschaftspolitik, genauso wenig, wie Sie Fan der militärischen Politik der USA sind. Legen Sie uns noch einmal Ihre Sicht auf die Bush-Administration dar. War Obama nicht mit der Vorstellung angetreten, die Politik Bushs zu "ändern“? Wie kommt es, dass sich die Richtung dieser Politik nicht zu ändern scheint?

Gerald Celente: Schauen Sie in die Trends Journals der Jahre 2007 und 2008 - vor den Präsidentschaftswahlen. Wir wissen doch, dass Obama ein Schwindler war. Ich bin politischer Atheist, ich schau mir die Dinge an, wie sie sind, und nicht, wie ich sie sehen oder haben möchte.

Wir nannten ihn damals Backtrack Barack (Rückzieher-Barack). Er hatte kein politisches Zeugnis oder Qualifikationen. Er war ein Community-Organizer, der nichts organsierte. Er war nur weiterer Vorturner. An ihren Taten sollen sie gemessen werden! Mehr war er aber nicht. Nichts von dem, was er seinen Aussagen nach tun wollte, tat er. Er ist einer der größten Schwindler.

Nachdem er den Friedensnobelpreis gewann, begann er den Krieg gegen Libyen und half damit bei der Destabilisierung der Region. Ich sollte es aber nicht Krieg nennen. Man nennt es doch humanitäre Mission und eine kinetische Einwirkung von begrenzter Dauer und Umfang! Wir kann ich es nur wagen, es Krieg zu nennen?

Er ist ein Schwindler, ein weiterer Ober-Fehl-Leiter, wie schon all die anderen. Solange ich lebe, hat es noch keinen glaubwürdigen Menschen gegeben, der sich selbst als Oberbefehlshaber der Vereinigten Staaten bezeichnete.


Daily Bell: Da es scheinbar nichts gibt, was die USA politisch oder ökonomisch verändern könnte, wie lange wird das Volk dieses System dann noch weiter unterstützen?

Gerald Celente: Es ist schon verblüffend, dass sie das System noch unterstützen. Wer heute den Fernseher anschaltet, der sieht fast jeden zweiten Tag ein Interview mit Dick Cheney - was für eine Schande! Nicht nur ihn, sondern auch Wolfowitz! - ein Schwindler, Lügner, Größenwahnsinniger, Psychopath, Soziopath nach dem anderen.

Diese Menschen haben uns in den Irakkrieg geführt und jetzt sie uns, was als nächstes zu tun sei; und die “Presstituierten“, die solche Leute dann wieder medial aufbauen und noch hochjubeln, als wären das ernstzunehmende menschliche Wesen ohne erste physische Defekte. Und die Leute ziehen den Hut, jubeln und rollen die roten Teppiche aus - ob vor ihren Kongressabgeordneten, Senatoren, Präsidenten, Vizepräsidenten oder Kabinettsmitgliedern.

Es ist mir rätselhaft, wie diese Menschen immer wieder und wieder diese Politikerlügen glauben können, aber sie machen es. Dafür gibt es keinen besseren Beweis, als die Tatsache, dass man Dick Cheney wieder aus der Kiste geholt hat und ihn wieder als Experten präsentiert - in der Frage, was die USA mit dem Irak machen sollten.


Daily Bell: Wann ist der Punkt gekommen, an dem das kippt? Gibt es den?

Lesen sie weiter: Teil 2 ...


© Anthony Wile
www.thedailybell.com



Dieser Artikel wurde am 06.07.2014 auf www.thedailybell.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.



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