Ein Hoch auf die Angstneigung
16.07.2014 | Clif Droke
Die langerwartete Sommer-Rally im Edelmetallsektor gewann diese Woche an Stärke, auch wenn der der allgemeine US-Aktienmarkt ins Stolpern geriet. Der jüngste Einbruch bei den kleineren Werten (small caps) ist also auch darauf zurückzuführen; allerdings sind diese Entwicklungen an den Aktienmärkten auch einer der Gründe für die Rally im EM-Sektor. In diesem Kommentar werden wir uns die wichtigsten Triebkräfte hinter der Gold/Silber-Rally anschauen, die für neue Mehrwochenhochs gesorgt hat.
Seit Jahresbeginn thematisieren wir die Verbindung zwischen erhöhter Anlegerängstlichkeit und steigenden Goldpreisen. Ich bin seit Längerem der Überzeugung, dass in den vergangenen Jahren Angst, und nicht Inflation, der wichtigste Auslöser für Gold-Rallys gewesen ist. Solange die Anleger Unsicherheit verspüren, was die Zukunft der Wirtschaft und der Finanzmärkte angeht, solange wird Gold davon profitieren.
Die beiden großen Gold-Rallies in diesem Jahr lassen sich hauptsächlich darauf zurückführen, dass Gold den Status eines sicheren Hafens hat - nicht aber darauf, dass Anleger Inflation befürchten.
Dass die führenden sicheren Häfen - Gold und US-Staatsanleihen - steigen, während der Aktienmarkt und die anderen Rohstoffe ins Stolpern geraten, dürfte schon Beweis genug sein, dass die Investoren aktuell verzweifelt nach Sicherheit suchen.
Derzeit mangelt es auch nicht an Angstquellen, die für ein Andauern dieses Sicherheitsstrebens sorgen. Sorgen und Ängste hinsichtlich geopolitischer Instabilität im Irak und der Ostukraine, die Schuldenkrise in Argentinien, und natürlich die omnipräsente Angst, dass sich der Aktienmarkt in einer Spekulationsblase befindet, die vor der Implosion steht.
Hier stört es nicht mal, dass sich aller Wahrscheinlichkeit nach keine dieser Befürchtungen in Kürze bewahrheiten wird; es ist die Erwartung und Vorwegnahme dieser Ereignisse, die den Ansturm aufs Gold andauern lassen. Für die Anlegermärkte gilt eben: Wahrnehmung ist Realität.
An diese wachsende Liste der Befürchtungen hängt sich nun noch eine Sorge, die seit einigen Jahren nicht mehr gesehen wurde - die Angst vor der Inflation. Tatsächlich tauchte das Wort "Inflation" in letzter Zeit immer häufiger in Nachrichtenbeträgen und Finanzkommentaren auf.
Der jüngste Anstieg des Rohölpreises (Auslöser waren die Unruhen im Irak) versetzte einige Ökonomen in Sorge. In einem Bericht der Businessweek wird das Risiko steigender Ölpreise emotionsgeladen aufgegriffen und das Öl als der "alte Feind" bezeichnet. Der jüngste Anstieg drohe nun, so die Aussage, die Weltkonjunktur zu drosseln.
Ökonomen sagen häufig, dass jeder Rohölpreisanstieg um 10 $ das globale Wachstum um zwei Zehntel eines Prozentpunktes sinken ließe. So überrascht es auch nicht, dass die Weltbank ihre globalen Wachstumsprognosen für dieses Jahr von 3,2% (Prognose von Januar) auf 2,8 % (Anpassung Juni) gesenkt hatte.
Julian Jessop von Capital Economics macht darauf aufmerksam, dass eine Konjunkturerholung unwahrscheinlich werde, wenn der Ölpreis über 100 $/ Barrel steigt - ein Preis, der schon 2008 und 2011 ein ökonomischer Scheidepunkt war.
Trotzdem sind wir noch weit davon entfernt, dass die Inflation zur wirklich ernsten Bedrohung für die Wirtschaft wird. Ein Blick auf den langfristigen Chart des CRB Commodities Index zeigt, dass die Rohstoffpreise deutlich unter den 10-Jahre-Hochs liegen und sich in den vergangenen drei Jahren recht schwach entwickelt hatten. Aber auch eine andere wichtige Messlatte für Inflationsdruck hängt nach wie vor auf einem 50-Jahre-Tief - gemeint sind die Zinssätze.
Die wachsenden Befürchtungen in der investierenden Öffentlichkeit wurden noch durch einige Maklerfirmen verstärkt, die die Aussagen der Wall-Street-Presse übernahmen und die Möglichkeit von Marktverlusten einräumten. Der Online-Billig-Broker Scottrade schickte eine E-Mail an seine Kunden mit dem Titel “Steht eine Marktkorrektur an?“.
Ohne hier die auf der Hand liegenden Schlussfolgerungen aus antizyklischer Perspektive weiter zu kommentieren, sei nur gesagt, dass es noch genug Mörtel gibt, um die “Wall of Worry" intakt zu halten. Von dieser Angst wird Gold also profitieren - so lange diese vorherrscht.
Seit Jahresbeginn thematisieren wir die Verbindung zwischen erhöhter Anlegerängstlichkeit und steigenden Goldpreisen. Ich bin seit Längerem der Überzeugung, dass in den vergangenen Jahren Angst, und nicht Inflation, der wichtigste Auslöser für Gold-Rallys gewesen ist. Solange die Anleger Unsicherheit verspüren, was die Zukunft der Wirtschaft und der Finanzmärkte angeht, solange wird Gold davon profitieren.
Die beiden großen Gold-Rallies in diesem Jahr lassen sich hauptsächlich darauf zurückführen, dass Gold den Status eines sicheren Hafens hat - nicht aber darauf, dass Anleger Inflation befürchten.
Dass die führenden sicheren Häfen - Gold und US-Staatsanleihen - steigen, während der Aktienmarkt und die anderen Rohstoffe ins Stolpern geraten, dürfte schon Beweis genug sein, dass die Investoren aktuell verzweifelt nach Sicherheit suchen.
Derzeit mangelt es auch nicht an Angstquellen, die für ein Andauern dieses Sicherheitsstrebens sorgen. Sorgen und Ängste hinsichtlich geopolitischer Instabilität im Irak und der Ostukraine, die Schuldenkrise in Argentinien, und natürlich die omnipräsente Angst, dass sich der Aktienmarkt in einer Spekulationsblase befindet, die vor der Implosion steht.
Hier stört es nicht mal, dass sich aller Wahrscheinlichkeit nach keine dieser Befürchtungen in Kürze bewahrheiten wird; es ist die Erwartung und Vorwegnahme dieser Ereignisse, die den Ansturm aufs Gold andauern lassen. Für die Anlegermärkte gilt eben: Wahrnehmung ist Realität.
An diese wachsende Liste der Befürchtungen hängt sich nun noch eine Sorge, die seit einigen Jahren nicht mehr gesehen wurde - die Angst vor der Inflation. Tatsächlich tauchte das Wort "Inflation" in letzter Zeit immer häufiger in Nachrichtenbeträgen und Finanzkommentaren auf.
Der jüngste Anstieg des Rohölpreises (Auslöser waren die Unruhen im Irak) versetzte einige Ökonomen in Sorge. In einem Bericht der Businessweek wird das Risiko steigender Ölpreise emotionsgeladen aufgegriffen und das Öl als der "alte Feind" bezeichnet. Der jüngste Anstieg drohe nun, so die Aussage, die Weltkonjunktur zu drosseln.
Ökonomen sagen häufig, dass jeder Rohölpreisanstieg um 10 $ das globale Wachstum um zwei Zehntel eines Prozentpunktes sinken ließe. So überrascht es auch nicht, dass die Weltbank ihre globalen Wachstumsprognosen für dieses Jahr von 3,2% (Prognose von Januar) auf 2,8 % (Anpassung Juni) gesenkt hatte.
Julian Jessop von Capital Economics macht darauf aufmerksam, dass eine Konjunkturerholung unwahrscheinlich werde, wenn der Ölpreis über 100 $/ Barrel steigt - ein Preis, der schon 2008 und 2011 ein ökonomischer Scheidepunkt war.
Trotzdem sind wir noch weit davon entfernt, dass die Inflation zur wirklich ernsten Bedrohung für die Wirtschaft wird. Ein Blick auf den langfristigen Chart des CRB Commodities Index zeigt, dass die Rohstoffpreise deutlich unter den 10-Jahre-Hochs liegen und sich in den vergangenen drei Jahren recht schwach entwickelt hatten. Aber auch eine andere wichtige Messlatte für Inflationsdruck hängt nach wie vor auf einem 50-Jahre-Tief - gemeint sind die Zinssätze.
Die wachsenden Befürchtungen in der investierenden Öffentlichkeit wurden noch durch einige Maklerfirmen verstärkt, die die Aussagen der Wall-Street-Presse übernahmen und die Möglichkeit von Marktverlusten einräumten. Der Online-Billig-Broker Scottrade schickte eine E-Mail an seine Kunden mit dem Titel “Steht eine Marktkorrektur an?“.
Ohne hier die auf der Hand liegenden Schlussfolgerungen aus antizyklischer Perspektive weiter zu kommentieren, sei nur gesagt, dass es noch genug Mörtel gibt, um die “Wall of Worry" intakt zu halten. Von dieser Angst wird Gold also profitieren - so lange diese vorherrscht.