Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Gold: Diesmal alles anders?

15.07.2014  |  Clive Maund
- Seite 2 -
Der Vergleich beider Charts zeigt uns, dass die Höhen und Tiefen des Goldkurses starke Übereinstimmungen mit den Hochs und Tiefs in der Long-Positionierung der großen Spekulanten aufweisen. Letzten Dezember, kurz vor der großen Rally, würdigten sie Gold keines Blickes, aber als die Rally im März ihren Höhepunkt erreicht hatte, stürzten sie sich förmlich in die Long-Positionen.

Was denken Sie, wird jetzt passieren, nachdem sich die großen Spekulanten erneut ins Getümmel gestürzt haben und eine Long-Position etablierten, wie es sie in dieser Größe wahrscheinlich seit einem Jahr nicht mehr gegeben hat? Beim Silber ist die Situation sogar noch extremer.

Auf dem 30-Monate-Chart sieht es so aus, als wäre Gold aus seinem eingezeichneten Abwärtstrend ausgebrochen, aber wir sollten Vorsicht walten lassen. Denn wenn man die größtmögliche Anzahl von Tradern in die Falle locken will, dann stellt man am besten täuschende Kulissen auf, um den Eindruck zu erwecken, Gold sei nach oben durchgebrochen.

Open in new window

Aber aufgepasst, der Knackpunkt dieses Arguments ist folgender: Um nachhaltig zu sein, hätte dieser neue Aufwärtstrend mit stetig steigenden COT-Positionen - Commercial-Shorts und Large-Spec-Longs - einhergehen müssen, die sich entlang des Aufwärtstrend aufbauen und schließlich eine Spitze erreichen, die letztendlich den ausgereiften Aufwärtstrend markiert - aber eben keine schwindelerregende Positionsexplosion gleich von Anfang an.

Man könnte sicherlich argumentieren, dass es “dieses Mal ganz anders ist“ und dass diesmal die Commercials falsch liegen: Wenn die Commercials erkennen, das sie falsch positioniert sind, würden sie mit Nachdruck glattstellen und für einen kräftigen Kursschub sorgen.

Die Chancen, dass dies der Fall ist, können als gering eingestuft werden; man müsste zudem tapfer, wenn nicht sogar dumm sein, um auf dieser Grundlage sein Geld aufs Spiel zu setzen. Wir sollten nicht vergessen, dass die Commercials über unbegrenzte Munition für den Papierkurs-Beschuss verfügen, und ganz sicher zu gehen, dass ihr Wille auch geschehe.

Ein scheinbar fundamentaler Grund für eine große Rally der Gold- und Silberkurse wären nun die Anarchie und das Chaos, die sich im Nahen Osten ausbreiten - was hauptsächlich den Aktivitäten der ISIS geschuldet ist. Aber wenn das der Fall wäre, warum hat der Ölpreis gerade erst einen kräftigen Dämpfer hinnehmen müssen?

Im 6-Monate-Öl-Chart unten sehen wir, wie der Ölkurs im Umfeld des ISIS-Amoklaufs zuerst aus seinem steigenden Dreieck nach oben ausbrach. Dieser Ausbruch kam dann zum Stillstand, anschließend purzelte der Kurs unter seinen 200-Tage-Durchschnitt. Nun liegt er sogar unter jenen Ständen, die noch herrschten, als keiner jemals ein Wort von ISIS gehört hatte.

Der zunehmend negative Öl-COT hatte all das vorgezeichnet (wir hatten darauf im letzten Ölmarkt-Update hingewiesen). Aus diesem Grund können wir auch nicht davon ausgehen, dass Gold und Silber mit Unterstützung aus dieser Richtung rechnen dürfen - zumindest nicht auf absehbare Zeit.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"