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Konjunkturerholung mit bedenklichen Begleiterscheinungen

21.07.2014  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Die internationale Konjunkturlage zeigt zwar Besserungstendenzen. Sie gehen jedoch einher mit ökonomisch bedenklichen Entwicklungen einer sinkender Sparquote und anschwellenden Bankbilanzen.

“In the absence of the gold standard, there is no way to protect savings from confiscation through inflation. There is no safe store of value.” Alan Greenspan, 1966.


Viele Konjunkturdaten haben sich jüngst verbessert. So sind etwa die Arbeitslosenquoten vielerorts gesunken. Auch nimmt die Wirtschaftsleistung in vielen Wirtschaftsräumen wieder zu.

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Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen. *Serien sind indexiert (Q1 2007 = 100).


Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Hinter den Besserungstendenzen scheinen sich, vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika, ökonomisch bedenkliche Entwicklungen zu verbergen.

Dabei ist zu beachten, dass das Kapitalmarkt- und Wirtschaftsgeschehen maßgeblich durch die Entwicklungen in den Vereinigten Staaten von Amerika bestimmt wird. Nicht nur, weil die US-Wirtschaft die größte weltweit ist, sondern auch, weil der US-Dollar nach wie vor die bedeutendste Währung ist: Die Weltwirtschaft basiert auf einem US-Dollar-Devisen-Standard. Grund genug also, um einen Blick auf die US-Konjunkturlage zu werfen.


Sinkende Ersparnis

Ein Indiz für eine problematische Entwicklung kann der Rückgang der Sparquote sein. Grund: Die Niedrigzinspolitik entmutigt die Privaten, zu sparen und gibt ihnen Anreiz, mehr zu konsumieren.

Der gesunkene Zins sorgt zudem dafür, dass Unternehmen ihre Investitionen ausweiten, finanziert durch per Kreditvergabe "aus dem Nichts" geschaffenem Geld, dem keine echten Ersparnisse gegenüberstehen.

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Quelle: Thomson Financial


Derartige Aufschwünge entpuppen sich früher oder später als Scheinblüten, die in Finanz- und Wirtschaftserschütterungen münden, weil sich Fehlinvestitionen auf breiter Front anhäufen.

So ging zum Beispiel ein Rückgang der Sparquote dem Entstehen des "New Economy" Booms voraus, der 2000/2001 platzte und einen weltweiten Aktienmarkt-Crash einleitete.

Der jüngsten "Kreditkrise", die 2007 in den Vereinigten Staaten von Amerika ihren Anfang nahm und nachfolgend das Weltfinanz- und Wirtschaftssystem erschütterte, ging ebenfalls ein Absinken der Sparquote voran.

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Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen. *Serien sind indexiert (Jan. 1973 = 100)





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