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Gold, nicht ungedecktes Papiergeld, verdient Vertrauen

04.08.2014  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Rheingold! Rheingold! Reines Gold!
Wie lauter und hell leuchtest hold du uns!
Um dich, du klares, wir nun klagen!
Gebt uns das Gold!
O gebt uns das reine zurück!

Richard Wagner, Ring des Nibelungen, Das Rheingold.


Das Halten von Gold war und ist immer noch die "beste Impfung" gegen die Tücken des ungedeckten Papiergeldes.

Die Tagesflut von Informationen und Kommentaren erschwert es nicht selten, das Unwichtige vom Wichtigen zu scheiden, den Blick auf das Wesentliche zu lenken. Das gilt vor allem auch, wenn es um das Gold geht.

Gold wird von Zentralbanken, Politikern, "Mainstream"-Ökonomen und den ihnen ergebenen Medienvertretern nicht selten in ein schlechtes Licht gerückt - sei es aus Unwissenheit, Überzeugung oder politischem Kalkül.

Gold sei ein "überkommenes Relikt", dem in Zeiten des ungedeckten Papiergeldes keinerlei monetäre Funktion mehr zukäme, so ist vielfach zu hören. Zudem bringe es keine Zinsen und sei daher ungeeignet für die Sparanlage.

Nun zeigt sich aber, dass der Preis des gelben Metalls seit Anfang des 21. Jahrhunderts in allen ungedeckten Papierwährungen sehr stark in die Höhe gestiegen ist.

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Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen. *Berücksichtigt werden die Preise des Goldes in US-Dollar, chinesischen Renminbi, japanischen Yen, britischen Pfund, indischen Rupien, russischen Rubel und schweizer Franken. Serien sind indexiert (Janu-ar 1994 = 100). **Eins dividiert durch den Welt-Goldpreis (wiederum indexiert, Januar 1994 = 100).


Im März 2001 kostete eine Feinunze Gold 257,95 US-Dollar, Ende Juli 2014 bereits 1.300 US-Dollar. Die Kaufkraft des US-Dollar gegenüber Gold ist folglich um etwa 80 Prozent (!) gefallen.

Dieser Befund lässt sich auch anders ausdrücken: Ein steigender Goldpreis bedeutet nichts anderes, als dass die Kaufkraft des ungedeckten Papiergeldes gegenüber Gold stark abgenommen hat.

Was verbirgt sich hinter diesem Preisauftrieb des Goldes? Viele Kommentatoren sehen darin eine "Übertreibung", eine "Goldpreisblase", die sich nachfolgend korrigieren muss.

Doch es gibt eine andere Leseart: Das Ansteigen des Goldpreises seit Anfang des 21. Jahrhunderts spiegelt das um sich greifende Aushöhlen der Kaufkraft des ungedeckten Papiergeldes wieder.

Mit dem Platzen des "New Economy"-Booms 2000/2001 ist weltweit ein in Friedenszeiten bislang nicht beobachtbarer Schuldenzuwachs - vor allem der Staaten und Banken - in Gang gekommen.

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Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen


Doch ein solcher Schuldenboom ist endlich. Er kann allerdings eine ganze Weile andauern, wenn die Zinsen immer weiter absinken und die Kredit- und Geldmengen immer weiter anschwellen.

Und genau das scheint den Zentralbanken zu gelingen: Sie haben die Zinsen auf Rekordtiefstände gedrückt und stellen Mittel bereit, damit Staaten und Banken liquide bleiben.




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