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Gold und Silber, wo geht die Reise hin?

05.08.2014  |  Philip Hopf
Viele meiner Leser, welche meine Artikel regelmäßig lesen, werden realisiert haben, dass ich sie eher für kurz- bis mittelfristig orientierte Anleger und Trader schreibe.

Die Publikationen sind dafür konzipiert, kurzfristige Tradingmöglichkeiten mit Setups, welche eine hohe Trefferwahrscheinlichkeit aufweisen, aufzuzeigen.

Ein beachtlicher Teil an Autoren trauen sich nicht an das kurzfristige Bild heran, geschweige denn mit genau aufgeführten Zielbereichen die unmittelbar nächste Bewegung im Goldmarkt vorauszuberechnen. Das liegt an zwei Gründen: Erstens verfügen viele Analysten nicht über das Analyseknowhow, so kurzfristig einen Kurs zu berechnen. Dann heißt es oft, dies sei unrealistisch, oder auf so kurze Sicht nicht zu berechnen. Zweitens ist es schlichtweg viel einfacher, eine Prognose auf lange Sicht abzugeben, da es noch eine Zeitspanne dauert, bis sich das Szenario etablieren kann, ohne sich mit den Hochs und Tiefs, welche sich mittelfristig ergeben, herumplagen zu müssen.

Der Hauptanteil an Edelmetallinvestoren sind jedoch keine kurzfristig orientierten Trader, sondern langfristig orientierte Anleger. Verständlicherweise sind diese nicht so sehr an den sich Woche für Woche ergebenden Marktrotationen interessiert. Ich möchte also diesen Artikel dazu nutzen, ihnen einen längerfristigen Ausblick auf Gold und Silber zu verschaffen.

Nachdem sowohl ich in meinen Artikeln, als auch wir in unserem kostenlosen täglichen Markt-Update seit Ende letzten Jahres immer wieder neue Lows vorausgesagt haben und dem Gold- sowie Silbermarkt auf mittelfristige Sicht sehr bärisch entgegen sahen, wurde fast jede Bewegung im Goldmarkt auf den Zielbereich genau von uns vorausprognostiziert. Nach wie vor erwarte ich mindestens einen weiteren Abverkauf, um neue Tiefstände in beiden Metallen zu generieren, bevor wir einen Boden ausbauen, welcher es verdient hat, auch als solcher bezeichnet zu werden.

Die gegenwärtig vorherrschende Tendenz der Anleger und Analysten ist stark bullisch geprägt. Ein täglicher Blick auf die aktuellen Goldseiten- Veröffentlichungen zeigt eine bullische Aufbruchstimmung, in der die Bodenbildung bereits hinter uns liegt und neue Tiefstände nicht mehr erwartet werden.

Meine Prämisse am Markt ist es, durch Elliott-Wave-Analyse Wahrscheinlichkeitberechnungen vorzunehmen, welche ich dann kapitalisieren möchte. Die Wahrscheinlichkeit für ein direktes Durchstarten der Kurse ist weitaus geringer, als ein weiterer Abverkauf. Diese Erwartung macht mich weder zu einem Gold-Bug noch zu einem Perma-Bär. Ich erwarte durchaus, dass der Goldpreis in den kommenden 2-3 Jahren weitaus höher stehen wird, als heute.

Selbst aus fundamentaler Sicht sollte klar sein, dass, je weiter der Goldpreis fällt, desto unlukrativer der Abbau für die Minenunternehmen wird, was dazu führt, dass weniger Edelmetall aus den Minen extrahiert wird. Dies wird auf langfristige Sicht natürlich einen positiven Effekt auf den Preis haben, da es dadurch zu Verknappungen kommen wird.

Die Marktstimmung, also das Sentiment, weist uns weiterhin darauf hin, dass der Markt noch einen starken Abverkauf braucht, bevor er in einen jahrelangen bullischen Modus umschalten wird. Dies wäre das ideale Szenario, um einen langfristigen Anstieg zu untermauern. Der aktuelle COT-Report (Commitment of Traders) unterstützt diese These durch die hohen Short-Positionen der kommerziellen Anleger, welche in den letzten 4 Wochen kontinuierlich aufgestockt wurden.

Sollten wir also nicht im kommenden Monat in impulsiver Manier über die 1440 $ steigen, sehe ich klar einen impulsiven Abverkauf auf neue Lows in beiden Metallen auf uns zukommen. Bestätigt sich meine Erwartung, sehe ich den Zielbereich bei Gold im Bereich von 1040 $-1100 $. Jedoch ist es bei solch einem Abverkauf und der zahlreichen dadurch ausgelösten Stopp-Orders am Markt durchaus möglich, das wir einen Long-Squeeze bekommen und kurzfristig noch tiefer bis in einen Bereich von 800 $ bis 900 $ fallen. Im Silber liegen die Zielbereiche bei 14 $-17 $, aber auch hier gilt, sollte der Markt überreagieren und es zu wasserfallartigen Abverkäufen kommen, wie wir sie schon öfter im Silbermarkt erlebt haben, kann auch Silber durchaus bis in einen Bereich von 11 $ fallen.

In beiden Metallen würde ein solches Szenario dazu führen, dass die schiere Panik am Markt ausbricht und natürlich wieder Manipulation vermutet wird. Für sie als Langfristinvestoren wäre dies jedoch als Geschenk zu werten.

Wer noch nicht ausreichend oder überhaupt in physische Edelmetalle investiert, dem empfehle ich, direkt zu kaufen, und nicht auf den finalen Abverkauf zu warten.

Dies hat wiederum zwei Gründe: Zum einen wird es aus langfristiger Sicht keinen erheblichen Unterschied machen, ob man nun 200 $ tiefer oder höher gekauft hat, denn beim physischen Investment geht es primär um die eigene Sicherheit gegen einen "Default", also einen Totalausfall, von staatlicher Seite. Zum anderen könnte ich selbstverständlich mit meiner Einschätzung auch falsch liegen und wir haben den Boden schon hinter uns. Die Zielbereiche unserer Charts weisen eine Treffergenauigkeit von 78% aus, nicht 100% und von Zeit zu Zeit liegen wir auch in unserer Analyse der täglichen Markt-Updates falsch. Deshalb sollte man immer für möglichst alle Alternativen abgesichert sein.

Wir erwarten in den kommenden 3 Jahren mindestens einen Preis von 2500 $ im Gold. Es kann auch gut zu einer Verdoppelung des Preises kommen und es bleibt also jedem selbst überlassen, ob er noch strategisch auf tiefere Preise warten möchte, um möglicherweise das Maximum herauszuholen oder sich zu derzeitigen Preisen zu positionieren.

Zu unserer aktuellen Einschätzung zu Gold und Silber möchte ich nun aus unserem aktuellen, kostenlosen Weekend-Update zitieren:

Gold:

"Wir blicken an dieser Stelle einmal mehrere Wochen zurück, die Meldungen über das Ende der Korrektur überschlugen sich auf Goldseiten.de fast im Minutentakt. Ausgehendend von den dort verlautbarten Aussagen, hätte man ohne einen Blick auf den Chart mit Preisanstiegen im 50 $ bis 100 $ Bereich, binnen Stunden rechnen müssen. Am Ende waren es vom Low bei 1240 $ bis zum High bei 1346 $, welches innerhalb unseres Zielbereichs bis 1350 $ lag, exakt 106 $. Für die wir über 4 Wochen benötigten. Vom Punkt des Ausbruchs, den die meisten bei 1300 $ sahen, bleiben am Ende 46 $. Impulsiv sieht anders aus.

Fairer weise muss man den Bullen zugestehen, dass die Bären bislang ihrerseits nicht gerade ein Kursfeuerwerk abgefackelt haben. Dennoch zeigt sich mit welcher Verbohrtheit die Perma-Bullen dem Glauben an einen massiven Ausbruch nachhingen. Mit Aussagen wie 1300 $ würden nun nicht mehr erreicht, geschweigen denn Unterschritten, haben sie sich wieder einmal ins Abseits manövriert. Aber leider scheinen diese Aussagen bereits wieder vom kollektiven Vergessen geschluckt worden zu sein. Wir hatten von Beginn an davor gewarnt auf den Pain-Train aufzuspringen und wieder einmal aufs Neue Opfer des selbigen zu werden. Der leider noch immer Fahrgäste findet und die übergeordnete Korrektur um weitere Wochen verlängert.




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