Eskalierende Krisen treiben Öl und Edelmetalle
11.08.2014 | Ole Hansen
Nach einem 6-Monatstief Ende Juli schaffte der sehr weit gefasste Bloomberg Commodity Index (ehemals DJ-UBS) in der letzten Woche ein kleines Comeback. Die diversen geopolitischen Konflikte stoppten den Sinkflug bei Rohöl und gaben Edelmetallen Auftrieb. Industriemetalle hingegen litten unter schlechten Konjunkturdaten aus China und Europa.
"Die Ölmärkte bleiben hin- und hergerissen zwischen den faktisch vorhandenen immensen Vorräten einerseits und den anhaltenden Sorgen über die Folgen der zahlreichen Krisen andererseits", erklärt Ole Hansen, Rohstoffexperte der Saxo Bank. Im Ergebnis habe Brent-Öl wichtige Unterstützung bei der Marke von 104 US-Dollar je Barrel erhalten, nachdem eine Woche lang Ausverkauf geherrscht hätte.
"Dieser Preisrückgang war Finanzmarkt-induziert, weil Händler aufgrund des Überangebots ihre Wetten auf einen Preisanstieg zurückgefahren haben. Mit dem Stopp des Preisrutsches gerät nun wieder ein Anstieg ins Blickfeld. Der jedoch dürfte bei 108,50 USD je Barrel gedeckelt sein, sofern nicht entweder Europas Raffinerien mehr nachfragen oder das Überangebot zurückgeht", so Hansen weiter.
WTI-Öl hingegen habe nicht mit vergleichbarem Gegenwind zu kämpfen gehabt, weil hier eine starke Nachfrage der Raffinerien dabei half, die Lagerbestände in Cushing, Oklahoma abzubauen. "Nach vorn blickend erwarten wir aber, dass der starke Durst der Raffinerien sich langsam legen wird", sagt Hansen. "Angesichts der geopolitischen Lage hat sich der Preisabschlag von WTI gegenüber Brent trotzdem noch einmal vergrößert."
Ein klarer Krisen-Profiteur ist der Goldpreis. "Das gelbe Metall hat letzte Woche eine vier Tage währende Rallye hingelegt und auf seinem Weg zu einem 3-Wochen-Hoch diverse Widerstandslinien durchbrochen", erklärt der Saxo Bank Experte, der auch eine der Ursachen ausgemacht hat: "Die politische Sackgasse des "Wie Du mir so ich Dir"-Scharmützels zwischen dem Westen und Russland schadet der Wirtschaft auf beiden Seiten, was sowohl Aktien als auch Bondrenditen unter Druck bringt. Beides lässt Investoren wieder über den Kauf von Gold nachdenken."
Den vollständigen Kommentar von Ole S. Hansen auf Englisch finden Sie hier: "Rohstoffkommentar" (PDF)
© Saxo Bank
www.saxobank.com
"Die Ölmärkte bleiben hin- und hergerissen zwischen den faktisch vorhandenen immensen Vorräten einerseits und den anhaltenden Sorgen über die Folgen der zahlreichen Krisen andererseits", erklärt Ole Hansen, Rohstoffexperte der Saxo Bank. Im Ergebnis habe Brent-Öl wichtige Unterstützung bei der Marke von 104 US-Dollar je Barrel erhalten, nachdem eine Woche lang Ausverkauf geherrscht hätte.
"Dieser Preisrückgang war Finanzmarkt-induziert, weil Händler aufgrund des Überangebots ihre Wetten auf einen Preisanstieg zurückgefahren haben. Mit dem Stopp des Preisrutsches gerät nun wieder ein Anstieg ins Blickfeld. Der jedoch dürfte bei 108,50 USD je Barrel gedeckelt sein, sofern nicht entweder Europas Raffinerien mehr nachfragen oder das Überangebot zurückgeht", so Hansen weiter.
WTI-Öl hingegen habe nicht mit vergleichbarem Gegenwind zu kämpfen gehabt, weil hier eine starke Nachfrage der Raffinerien dabei half, die Lagerbestände in Cushing, Oklahoma abzubauen. "Nach vorn blickend erwarten wir aber, dass der starke Durst der Raffinerien sich langsam legen wird", sagt Hansen. "Angesichts der geopolitischen Lage hat sich der Preisabschlag von WTI gegenüber Brent trotzdem noch einmal vergrößert."
Ein klarer Krisen-Profiteur ist der Goldpreis. "Das gelbe Metall hat letzte Woche eine vier Tage währende Rallye hingelegt und auf seinem Weg zu einem 3-Wochen-Hoch diverse Widerstandslinien durchbrochen", erklärt der Saxo Bank Experte, der auch eine der Ursachen ausgemacht hat: "Die politische Sackgasse des "Wie Du mir so ich Dir"-Scharmützels zwischen dem Westen und Russland schadet der Wirtschaft auf beiden Seiten, was sowohl Aktien als auch Bondrenditen unter Druck bringt. Beides lässt Investoren wieder über den Kauf von Gold nachdenken."
Den vollständigen Kommentar von Ole S. Hansen auf Englisch finden Sie hier: "Rohstoffkommentar" (PDF)
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