Europa vs. USA: Zinspolitisches Auseinandertriften??
15.08.2014 | Axel Merk
Falls Sie Dollar, Euro oder Gold besitzen, dann sollten Sie vielleicht weiterlesen.
Warum sollte die gängige Meinung denn unbedingt falsch sein? Eigentlich überrascht es nicht, dass die Experten noch einmal das hervorwürgen, was schon andere sagen. Warum sollte Draghi sich denn nicht in die Schlacht stürzen? Wie sich zeigt, hat er in der Tat ein Interesse daran, dass das Thema "geldpolitisches Auseinandertriften“ als Tatsache wahrgenommen wird. Denn schließlich hilft es bei der Schwächung des Euro.
Wenn die US-Zinssätze wirklich stiegen, während die Zinsen der Eurozone noch längere Zeit niedrig blieben, dann könnte das die Schwächung des Euro rechtfertigen.
Das wäre doch, auf den ersten Blick, ganz sicher ein Argument.
Im Chart oben werden die “Swapsätze für 2 Jahre“ für den US-Dollar und den Euro dargestellt. Im Wesentlichen zeigt dieser Chart Folgendes: Die Märkte erwarten, dass die kurzfristigen Zinssätze für die nächsten zwei Jahre in den USA höher liegen werden als in der Eurozone. Er zeigt zudem, dass sich der Abstand zwischen beiden seit einigen Monaten vergrößert.
Aber das ist nur ein Teil der Geschichte. Zwar weist der Chart oben steigende Nominalzinsen aus, die realen Zinssätze (d.h. der inflationsbereinigte Zins) wird aber nicht gezeigt.
Schaut man allein auf den Realzins 10-jähriger deutscher Anleihen und stellt diese dem Realzins 10-jähriger US-Anleihen gegenüber, so zeigt sich, dass die US-Anleiherendite höher liegt. Allerdings ist Eurozone mehr als nur Deutschland (und das EZB-Mandat besagt, dass die Inflationsrate der Eurozone nahe, aber unter, 2% zu halten ist). Allein Deutschland, Frankreich und Italien haben in Europa inflationsgeschützte Wertpapiere, die mit US-amerikanischen TIPS (Treasury Inflation Protected Securities) vergleichbar wären, mit denen dort die Markterwartungen für die Entwicklung des Realzinses gemessen werden.
Wie der Realzinsverlauf Italiens im Chart oben nahelegt, würde ein Anleiherendite-Mix für die Eurozone insgesamt höhere Werte ergeben. Bei einer Betrachtung der Realzinsen liegt die Anleiherendite für 10-jährige Anleihen im Euroraum also höher als die vergleichbarer Anleihen in den USA.
Die Betrachtung der Realverzinsung 10-jähriger Anleihen ist zwar eine interessante Übung, nun wollen wir die Diskussion aber ins Jetzt verlagern, wo die aktuellen Kurse festgelegt werden.
Warum sollte die gängige Meinung denn unbedingt falsch sein? Eigentlich überrascht es nicht, dass die Experten noch einmal das hervorwürgen, was schon andere sagen. Warum sollte Draghi sich denn nicht in die Schlacht stürzen? Wie sich zeigt, hat er in der Tat ein Interesse daran, dass das Thema "geldpolitisches Auseinandertriften“ als Tatsache wahrgenommen wird. Denn schließlich hilft es bei der Schwächung des Euro.
Wenn die US-Zinssätze wirklich stiegen, während die Zinsen der Eurozone noch längere Zeit niedrig blieben, dann könnte das die Schwächung des Euro rechtfertigen.
Das wäre doch, auf den ersten Blick, ganz sicher ein Argument.
Im Chart oben werden die “Swapsätze für 2 Jahre“ für den US-Dollar und den Euro dargestellt. Im Wesentlichen zeigt dieser Chart Folgendes: Die Märkte erwarten, dass die kurzfristigen Zinssätze für die nächsten zwei Jahre in den USA höher liegen werden als in der Eurozone. Er zeigt zudem, dass sich der Abstand zwischen beiden seit einigen Monaten vergrößert.
Aber das ist nur ein Teil der Geschichte. Zwar weist der Chart oben steigende Nominalzinsen aus, die realen Zinssätze (d.h. der inflationsbereinigte Zins) wird aber nicht gezeigt.
Schaut man allein auf den Realzins 10-jähriger deutscher Anleihen und stellt diese dem Realzins 10-jähriger US-Anleihen gegenüber, so zeigt sich, dass die US-Anleiherendite höher liegt. Allerdings ist Eurozone mehr als nur Deutschland (und das EZB-Mandat besagt, dass die Inflationsrate der Eurozone nahe, aber unter, 2% zu halten ist). Allein Deutschland, Frankreich und Italien haben in Europa inflationsgeschützte Wertpapiere, die mit US-amerikanischen TIPS (Treasury Inflation Protected Securities) vergleichbar wären, mit denen dort die Markterwartungen für die Entwicklung des Realzinses gemessen werden.
Wie der Realzinsverlauf Italiens im Chart oben nahelegt, würde ein Anleiherendite-Mix für die Eurozone insgesamt höhere Werte ergeben. Bei einer Betrachtung der Realzinsen liegt die Anleiherendite für 10-jährige Anleihen im Euroraum also höher als die vergleichbarer Anleihen in den USA.
Die Betrachtung der Realverzinsung 10-jähriger Anleihen ist zwar eine interessante Übung, nun wollen wir die Diskussion aber ins Jetzt verlagern, wo die aktuellen Kurse festgelegt werden.