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Gold im Spannungsfeld zwischen Geopolitik und drohenden Leitzinsanhebungen

18.08.2014  |  Thorsten Proettel
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Unterdessen setzte sich der Anstieg der Goldförderung mit einem Plus in Höhe von 4,3% gegenüber dem Vorjahresquartal fort. Entgegen der Theorie sorgt der im Vergleich zu 2011 und 2012 deutlich niedrigere Goldpreis keineswegs für ein Absinken der Förderung. Er motiviert die Minengesellschaften vielmehr zu Höchstleistungen, damit das eingesetzte Sachkapital möglichst effizient genutzt wird.


Überholt Indien China als größtes Goldkäuferland?

In den kommenden Monaten dürfte sich die Situation des Goldmarktes vermutlich nur wenig ändern. Ein deutlicher Anstieg der Nachfrage in Asien ist wenig wahrscheinlich. Der chinesische Markt leidet unter dem schwachen Wirtschaftswachstum und die neue indische Regierung belässt die Importsteuer auf Gold trotz anderslautender Äußerungen im Wahlkampf weiter bei rekordhohen 10%.

Selbst die Analysten des stets optimistisch gestimmten World Gold Councils korrigierten ihre Annahmen für den Jahresbedarf in Indien (850-950 Tonnen) und China (900-1.000 Tonnen) zuletzt nach unten, wobei schon die vormaligen Prognosen ein Absinken implizierten. Allerdings könnten der günstige Monsun und gute Ernteergebnisse in Indien zu einem höheren Goldschmuggel beitragen und das Land somit wieder auf den ersten Platz unter den Goldkäuferländern hieven.

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Übergeordnetes Szenario vorerst intakt

Auch mit Blick auf den Westen fällt die Vorstellung eines neuen Runs auf Gold derzeit schwer. Wir rechnen mit den ersten Leitzinsanhebungen in den USA im Frühjahr 2015 und für Privatanleger scheint Gold momentan so attraktiv Abschwung wieder in das Bewusstsein vordringen. Die angeschlagenen Staaten der Eurozone haben trotz teilweise harter Einschnitte noch nicht mit der Verringerung ihrer Schuldenlast begonnen. Die Ruhe an den Staatsanleihenmärkten ist praktisch nur der Flut des billigen Notenbankgeldes und dem Rettungsversprechen von EZB-Chef Mario Draghi geschuldet.


Fazit

Wir rechnen mit einer Fortsetzung der Bodenbildungs- beziehungsweise Seitwärtsbewegung und belassen deshalb unsere im Frühjahr 2013 erstellte Prognose bei 1.200 USD, wobei wir gleichzeitig von einer USD-Aufwertung ausgehen. Über unseren Zeithorizont hinaus dürfte die Attraktivität von Gold angesichts der vorhandenen Wirtschafts- und Finanzprobleme vermutlich wieder zunehmen.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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