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Eine Welt im Krieg! Was bedeutet das heute?

28.08.2014  |  David Chapman
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Der Zweite Weltkrieg wird von vielen als Fortsetzung des Ersten Weltkriegs betrachtet, obwohl er sich auf den pazifischen Schauplatz ausweitete und die Zahl der Todesopfer, besonders unter Zivilisten, deutlich höher lag. Ja, der Krieg war anders, doch viele der Kriegsteilnehmer, vor allem die bedeutenden Mächte, waren die gleichen. Der Zweite Weltkrieg wäre ohne den Fehler “Versailler Vertrag” vielleicht nie ausgebrochen. Der Zweite Weltkrieg folgte der Großen Depression auf dem Fuße. Die Große Depression zeichnete sich durch einen Aktienmarktcrash aus, durch eine strukturelle Schwäche der Wirtschaft, Überproduktion und eine ungleiche Verteilung von Reichtum, Handelskriege, Währungskriege und eine internationale Schuldenkrise, was in Staatsbankrotten resultierte. Falls Ihnen diese Punkte bekannt vorkommen - das meiste davon ist auch jetzt und heute aktuell.

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Charts erstellt mithilfe von Omega TradeStation 2000i. Chartdaten zur Verfügung gestellt von Dial Data


Während die Aktienmärkte im Ersten Weltkrieg im Großen und Ganzen einer Wippe ähnelten, zeichneten sich die Aktienmärkte des Zweiten Weltkrieg durch einen steilen Abfall aus, gefolgt von einem steilen Anstieg. Von Beginn des Krieges im September an folgte der Dow Jones (DJI) alles in allem einem Abwärtskurve und verlor bis zu seiner Bodenbildung 1942 mehr als 40%. Als sich der Kriegsverlauf zu wenden begann, kam es im April 1942 zu einer Erholung und der Aktienmarkt begann einen der großartigsten Bullenmärkte aller Zeiten, in dem er bis zum Ende im Mai 1946 etwa 158% zulegte. Der Aktienmarkt endete in einem Nachkriegs-Minicrash, doch der Rückgang betrug milde 25% für den DJI. Das Absacken des Nachkriegsaktienmarkts hielt bis 1949 an, als der Markt schließlich in den Bullenmarkt von 1949 bis 1966 überging. Der DJI überwand das Hoch von 1929 letztlich im Jahr 1954.

Die Welt nach dem Zweiten Weltkrieg unterschied sich deutlich von der Welt nach dem Ersten Weltkrieg. Die Großmächte hatten die Welt durch den Versailler Vertrag im Anschluss an den Ersten Weltkrieg unter sich aufgeteilt. Der Vertrag legte Deutschland enorme Reparationszahlungen auf. Das Osmanische Reich wurde von den wichtigsten Mächten aufgeteilt, hauptsächlich Großbritannien und Frankreich, ohne große Rücksicht auf Stämme und Einwohner der Region.

Das Land Irak, ein Land, welches zuvor nicht existierte, wurde durch den Versailler Vertrag erschaffen. Der Irak wurde von den Briten geschaffen, um die Ölfelder von Kirkuk und Basra erschließen zu können, ohne Rücksicht auf die im Land lebenden kurdischen, sunnitischen und schiitischen Stämme nehmen zu müssen. Ähnliche Veränderungen gab es in Europa und weniger solche in Asien. Viele der Veränderungen durch den Vertrag von Versailles suchten die Welt vor dem Zweiten Weltkrieg heim und einige, vor allem im Mittleren Osten, verfolgen uns noch heute.

Die Welt nach dem Zweiten Weltkrieg war eine bipolare Welt, mit den USA als dominierende Macht auf der einen Seite und der Sowjetunion als dominierende Macht auf der anderen Seite. Eine zweipolige Welt ist leichter zu leiten, weil die zwei Mächte die Welt im Prinzip in ihre jeweiligen Einflusszonen aufteilen. Der Besitz von Nuklearwaffen gewährleistete die gegenseitige Vernichtung. Die Kontrolle von Rohstoffen, um die zwei Weltreiche anzutreiben, erhielt oberste Priorität. Es gab kaum gegenseitige Herausforderungen und Kriege waren entweder Stellvertreterkriege oder direkte Interventionen von einer der beiden Mächte (z.B. die USA in Vietnam, die Sowjetunion in Afghanistan).

Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1990/1991 wurde die Welt von einer zweipoligen zu einer einpoligen, mit den USA als dominierende Macht. Das wurde als “Neue Weltordnung” gepriesen und mündete in der “Wolfowitz Doktrin”, laut deren wichtigstem Abschnitt das Wiederaufkommen eines neuen Rivalen verhindert werden muss. Allerdings haben sich die Dinge geändert.




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