Solare Hitze
04.09.2014 | Robert Rethfeld
Es dampft und kriselt rund um den Erdball. Der Deckel wurde vom "Topf der Vernunft" entfernt. Jetzt brodelt es oben heraus. Wladimir Putin strotzt vor Selbstbewusstsein. Gleiches gilt für Recep Tayyip Erdoğan. Andere Hotspots der Welt - wie einige arabische Länder - befinden sich in völligem Chaos. Gleichzeitig scheinen die Aktienmärkte in den USA und in den Schwellenländern keine Bremse zu kennen. Die Welt suhlt sich kollektiv in einer aufgekratzten, dem Risiko zugeneigten Stimmung.
Ende der 1920er Jahre herrschte eine ähnliche Konstellation. Die Phase der Studentenproteste und der Befreiung vom "Muff" fielen in die zweite Hälfte der 1960er Jahre. In den Jahren 1999/2000 wurde eine wilde Internet-Euphorie zelebriert. Lassen sich diese "Außer-Rand-und-Band"-Zustände auf eine gemeinsame Ursache zurückführen?
Die mögliche Ursache erscheint naheliegend, ist aber physisch weit entfernt. Die pulsierende Kraft unseres Zentralgestirns könnte eine wichtige Rolle spielen. Gemessen wird die solare Aktivität mit Hilfe der Zahl der Sonnenflecken. Zu Beginn eines Zyklus sind Flecken auf der Sonne rar gesät. Im Laufe des Zyklus steigt die Zahl an, erreicht einen Höhepunkt und fällt ab. Dieser Zyklus dauert durchschnittlich elf Jahre. Aktuell ist die solare Aktivität vergleichsweise stark und im Begriff, ein oberes Extrem auszubilden.
Wir haben uns angeschaut, wie sich die Aktienmärkte zum Zeitpunkt der Ausbildung eines Hochpunktes im solaren Zyklus verhielten. Interessant sind die Phasen starker solarer Aktivität. Diese Phasen dauern zwischen zwei und vier Jahren an. In eine solche fiel der Crash von 1929 oder auch der Bärenmarkt von 2000 bis 2002.
Eine Phase hoher solarer Aktivität hielt für die Aktienmärkte stets einige Überraschungen in negativer Form bereit. Lediglich in den Jahren 1928/29 folgte dem Hochpunkt des solaren Zyklus nicht unmittelbar eine Korrektur. Grafisch stellen wir die Beziehung zwischen dem Verlauf des Dow Jones Index und der solaren Aktivitätszyklen wie folgt dar.
Man könnte einwenden, dass die Krise von 1973/74 oder auch der Bärenmarkt von 2007 bis 2009 sich nicht im Rahmen dieses Musters abbildet. Eine Antwort darauf: Der Verlauf des solaren Zyklus ist mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit vorhersehbar. Es wäre seltsam, wenn sich die Aktienmärkte ausschließlich im Rahmen dieses Zyklus bewegen würden. Mit anderen Worten: Phasen hoher solarer Aktivität gehen mit bewegten Aktienmärkten einher. Bewegte Aktienmärkte finden jedoch nicht nur in Phasen hoher solarer Aktivität statt.
Interessant ist, dass jede Phase starker solarer Aktivität mit einer US-Rezession korreliert (folgender Chart).
Auch hier gilt: Nicht jede Rezession fand in einer Phase starker solarer Aktivität statt. Aber jede Phase hoher solarer Aktivität zog eine US-Rezession nach sich.
Ende der 1920er Jahre herrschte eine ähnliche Konstellation. Die Phase der Studentenproteste und der Befreiung vom "Muff" fielen in die zweite Hälfte der 1960er Jahre. In den Jahren 1999/2000 wurde eine wilde Internet-Euphorie zelebriert. Lassen sich diese "Außer-Rand-und-Band"-Zustände auf eine gemeinsame Ursache zurückführen?
Die mögliche Ursache erscheint naheliegend, ist aber physisch weit entfernt. Die pulsierende Kraft unseres Zentralgestirns könnte eine wichtige Rolle spielen. Gemessen wird die solare Aktivität mit Hilfe der Zahl der Sonnenflecken. Zu Beginn eines Zyklus sind Flecken auf der Sonne rar gesät. Im Laufe des Zyklus steigt die Zahl an, erreicht einen Höhepunkt und fällt ab. Dieser Zyklus dauert durchschnittlich elf Jahre. Aktuell ist die solare Aktivität vergleichsweise stark und im Begriff, ein oberes Extrem auszubilden.
Wir haben uns angeschaut, wie sich die Aktienmärkte zum Zeitpunkt der Ausbildung eines Hochpunktes im solaren Zyklus verhielten. Interessant sind die Phasen starker solarer Aktivität. Diese Phasen dauern zwischen zwei und vier Jahren an. In eine solche fiel der Crash von 1929 oder auch der Bärenmarkt von 2000 bis 2002.
Eine Phase hoher solarer Aktivität hielt für die Aktienmärkte stets einige Überraschungen in negativer Form bereit. Lediglich in den Jahren 1928/29 folgte dem Hochpunkt des solaren Zyklus nicht unmittelbar eine Korrektur. Grafisch stellen wir die Beziehung zwischen dem Verlauf des Dow Jones Index und der solaren Aktivitätszyklen wie folgt dar.
Man könnte einwenden, dass die Krise von 1973/74 oder auch der Bärenmarkt von 2007 bis 2009 sich nicht im Rahmen dieses Musters abbildet. Eine Antwort darauf: Der Verlauf des solaren Zyklus ist mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit vorhersehbar. Es wäre seltsam, wenn sich die Aktienmärkte ausschließlich im Rahmen dieses Zyklus bewegen würden. Mit anderen Worten: Phasen hoher solarer Aktivität gehen mit bewegten Aktienmärkten einher. Bewegte Aktienmärkte finden jedoch nicht nur in Phasen hoher solarer Aktivität statt.
Interessant ist, dass jede Phase starker solarer Aktivität mit einer US-Rezession korreliert (folgender Chart).
Auch hier gilt: Nicht jede Rezession fand in einer Phase starker solarer Aktivität statt. Aber jede Phase hoher solarer Aktivität zog eine US-Rezession nach sich.