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Angst liegt in der Luft!

22.09.2014  |  David Chapman
Der "Angst-Index" von James Turk war schon immer interessant. Das Konzept ist einfach. Der "Angst-Index" von Turk ist ein Maßstab für den relativen Wert von Gold gegenüber einer Währung. Der "Angst-Index" von Turk konzentriert sich beim Vergleich des Wertes von Gold zu Geld auf die USA, aber solch ein "Angst-Index" könnte für jedes Land und jede Währung erstellt werden und damit auch für die Welt als Ganzes. Weil die USA die größte Wirtschaft der Welt sind, sind sie allerdings vermutlich selbst ein guter Indikator für den Rest der Welt.

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Quelle: www.sharelynx.com


Der "Angst-Index" von Turk vergleicht die Goldbestände der Zentralbank mit der ausstehenden Geldmenge (Geldangebot). Der "Angst-Index" von Turk stützt sich auf die Geldmenge M3, die weiteste Definition des Geldangebots. Die Formel ist einfach:

Goldreserven X Goldpreis
------------------------------------ = "Angst-Index"
M3

Der Index ist nicht nur ein Maßstab für den relativen Wert von Gold, er ermittelt auch die Goldtrends. In dieser Hinsicht unterscheidet er sich nicht groß vom Verhältnis Dow Jones zu Gold. Wenn der Index steigt, bestehen Bedenken oder Ängste hinsichtlich der Stabilität des Währungs- und Bankensystems des Landes. Wenn er fällt, deutet dies darauf hin, dass das Vertrauen wiederhergestellt wurde. Die Grafik zeigt, dass die Bedenken über Währungs- und Bankenstabilität der USA seit 2001 zugenommen haben.

2008 erreichten sie den Höhepunkt im finanziellen Zusammenbruch, als das globale Bankensystem fast zusammenbrach aufgrund der Unsumme schlechter Kredite, die von unzureichend verstandenen Derivaten abgedeckt wurden. Die Welt (vorrangig die USA, Europa und Japan) leiteten gigantische Rettungsmaßnahmen für die Finanzinstitutionen ein und ein Programm der quantitativen Lockerung (QE). Seit 2009 hatten die USA drei QE-Programme, auch wenn sie derzeit dabei sind, QE3 zurückzufahren und einzustellen.

Gold und der "Angst-Index" erreichten 2011 ihren Höhepunkt. Danach scheint es, als habe sich das Vertrauen wieder eingestellt und der "Angst-Index" ist gefallen (zusammen mit dem Goldpreis). Die Welt und die USA durchliefen eine Phase eines langsamen und widerwilligen Wirtschaftswachstums und das Finanzsystem schien wieder Stabilität erlangt zu haben. Nachdem das Vertrauen scheinbar wiederhergestellt war, ging die Welt wieder zur Tagesordnung vor dem Finanzcrash von 2008 über.

Regierungen erließen Gesetze, welche die Last der Bankenrettung im Falle eines Finanz-/Bankencrashs von der Schultern der Steuerzahler auf die Schultern von Kontoinhabern und Anleihefonds verschoben, welche zukünftig einem Risiko ausgesetzt wären (abhängig von den Grenzen einer Bankeneinlageversicherung, welche Spareinlagen abdeckt). Wenig oder gar nichts wurde unternommen, um die Leitung der Finanzinstitutionen zu verändern. Die US-Bankenlobby hat sich erfolgreich gegen eine Wiedereinführung des Glass-Steagall-Act (strikte Trennung von klassischen Geschäftsbanken mit Kredit- und Einlagengeschäft und Investmentbanken mit Wertpapiergeschäft) gewehrt, welches die Wertpapiergeschäfte von Banken und Wertpapierfirmen eingeschränkt hatte.

1999 war das Glass-Steagall-Gesetz aufgehoben worden und es entstanden Verflechtungen und Zusammenschlüsse zwischen Banken und Wertpapierfirmen. In den USA dominiert eine kleine Handvoll Banken/Wertpapierfirmen. Dazu gehören JP Morgen Chase, Citibank, Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley sowie Wells Fargo Bank. Goldman und Morgan Stanley sind zwei ehemalige Wertpapierfirmen, welche sich selbst in Bankholdinggesellschaften umwandelten, um Anspruch auf die Einlagensicherung des US-amerikanischen Einlagensicherungsfonds FDIC zu erhalten, wie "normale" Banken.

Ende der 1980er-Jahre schaffte Kanada die Trennung der vier (Finanz-)Säulen (Banken, Treuhandgesellschaften, Versicherungen und Wertpapiere) ab. Der kanadische Banken- und Wertpapierbereich wird von den "Big Five" der kanadische Banken (Royal Bank of Canada, Toronto-Dominion Bank, Bank of Nova Scotia, Bank of Montreal, Canadian Imperial Bank of Commerce) dominiert.




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