Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Ich bleibe dabei: Die Aktienbaisse hat begonnen

25.10.2014  |  Claus Vogt
Bearmarketrallys gibt es in jeder Baisse

Das Leben eines Analysten ist manchmal nicht einfach. Wir befinden uns sozusagen mitten im Zentrum des Orkans und die Medien reden von "Jahresendrallye". Und das nur, weil der DAX gut 40% seiner Verluste der letzten Wochen wieder aufgeholt hat. Dabei läuft an den Aktienmärkten alles lehrbuchartig auf eine Baisse zu, die nur leider niemand sehen will. Hier sind die Fakten:


Drastische Überbewertung, extreme Euphorie und Sorglosigkeit sowie geldpolitische Wende in den USA - wir befinden uns im Auge des Orkans

Sie erinnern sich, bereits letzte Woche gab der DAX ein eindeutiges charttechnisches Baissesignal. Kein Wunder, denn zahlreiche Gründe sprechen für ein baldiges Platzen der globalen Spekulationsblase an den Aktienmärkten.

Stark verkürzt lauten sie: drastische Überbewertung, extreme Euphorie und Sorglosigkeit, geldpolitische Wende in den USA sowie eine signifikante Verschlechterung der technischen Gesamtsituation. Und an dieser Situation hat sich durch den Kursanstieg der vergangenen Tage rein gar nichts geändert.


Jetzt wird es ungemütlich: Fallende Aktienkurse sind noch das geringste Übel

Machen Sie sich deshalb auf ein Platzen dieser Blase gefasst und darauf, dass es ziemlich ungemütlich wird. Denn deutlich fallende Aktienkurse sind ja nur eine von zahlreichen Folgen, die das Platzen der Blase nach sich ziehen wird. Hinzu kommen Rezessionen, Bankenkrisen, Firmenpleiten, Staatsbankrotte und Währungsturbulenzen bis hin zum Untergang der europäischen Währungsunion und der Neuordnung des gesamten Weltwährungssystems.


Salami-Crash: Zwei Schritte vor und einen zurück

Jetzt höre ich Sie schon sagen: "Und was ist mit den Kurserholungen der letzten Tage? Die kann man doch nicht so einfach vom Tisch wischen." Ja, Sie haben recht. In den vergangenen Tagen kam es an den Aktienmärkten zu einer gewissen Kurserholung. Von den 1.500 Punkten, die der DAX seit Mitte September in der Spitze verloren hatte, konnte er 650 Punkte wieder aufholen. Das sind immerhin gut 40%. Und nun jubeln meine stets bullishen Kollegen schon wieder und sprechen bereits von einer fulminanten Jahresendrally.

Doch ich warne Sie! Denn an der Börse geht es nie in gerader Linie nach oben oder unten. Sie verhält sich eher nach dem Motto "Zwei Schritte vor und einen zurück". Gewöhnlich wird zwischen 40% und 60% einer Kursbewegung im Rahmen der folgenden Gegenbewegung wieder wettgemacht. Der DAX liegt im Moment also im unteren Bereich dieser normalen Spanne. Die Rally der vergangenen Tage lässt also ausdrücklich nicht den Schluss zu, dass hier schon wieder eine dauerhafte Trendwende nach oben stattgefunden hat.

Ganz im Gegenteil, denn der Chart zeigt ja nicht nur eine mächtige lehrbuchartige Topformation mit Ausbruch nach unten, sondern auch einen klaren Abwärtstrend: Seit dem im Sommer erreichten Allzeithoch bei über 10.000 Punkten hat der DAX im September mit 9.900 Zählern ein niedrigeres Zwischenhoch gebildet und ist von dort aus unter das August-Tief gefallen. Ein tieferes Hochs, das von einem tieferen Tief gefolgt wird, definiert bekanntlich einen Abwärtstrend. Um diese Sequenz zu durchbrechen, müsste der DAX über das Hoch von Mitte September, also über 9.900 Punkte steigen. Davon sind wir weit entfernt.


Schauen Sie der Wahrheit ins Gesicht: Drei Charts sagen mehr als tausend Worte

Werfen Sie nun einen Blick auf Blick auf den folgenden Chart des DAX. Hier sehen Sie die lehrbuchartige Topformation, die sich in den vergangenen Monaten gebildet hat. Der Ausbruch nach unten erfolgte in einer sehr dynamischen Bewegung und ist aus charttechnischer Sicht ein Baissesignal wie es klarer nicht sein könnte.


DAX, Momentum-Oszillator, 2012 bis 2014

Open in new window
Klarer kann eine Topformation mit Baissesignal nicht sein.
Quelle: StockCharts.com


Idealerweise steigen eine Aktie oder ein Index nach einem klaren Ausbruch nach unten nicht wieder über die untere Begrenzung der Topformation. Ein sehr schönes Beispiel für diesen Idealfall sehen Sie auf unserem zweiten Chart, der die Topformation des DAX von 2007 zeigt.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"