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Chinas Weg zur Weltmacht Nr. 1 und was das für den Goldmarkt bedeuten wird

30.10.2014  |  Dr. Dietmar Siebholz
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  • 5. Kommen wir zum Gold. Sie wissen aus den vielen Veröffentlichungen, dass Russland und China ihre Goldreserven ausbauen; die Russen als treue IWF-Partner berichten monatlich über die Erweiterung ihrer Reserven; die Chinesen berichten nicht und das schon seit mehreren Jahren. Warum sollten sie auch den beiden verhassten anglo-amerikanischen Instituten Informationen übermitteln, die einen Hinweis auf Chinas Strategie geben könnten? Und damit ist auch die Frage beantwortet, warum China neben dem Weg über Hongkong nun auch Gold direkt aus Kasachstan, über die Goldhandelsplätze Peking und Shanghai einführt.

    Die täglichen Exportmengen von Hongkong nach China waren zu offenkundig und wurden weltweit kolportiert. Nun “brechen (nach Diktion der Mainstream-Presse) die Goldimporte Chinas zusammen“ und damit wurde ein emotionaler Druck auf den Goldpreis ausgeübt. Nur wenige Spezialisten haben sich die Mühe gemacht und dann die realen Auslieferungen der anderen Plätze mühsam ermittelt. Und siehe da: Still und heimlich werden erhebliche Goldmengen über die anderen Kanäle ins Reich der Mitte verbracht; man schätzt, dass in 2014 China und Indien zusammen die gesamte weltweite Goldproduktion aufnehmen werden.

    Das bedeutet aber ganz klar, dass Gold aus den westlichen Notenbanken weiter liquidiert wird. China wird es recht sein, wenn der Westen wie ehedem Herr Brown aus London und die Schweizer Nationalbank nahezu zu Tiefstkursen ihr Gold nach Osten abliefert. Dazu fällt mir nur noch der bezeichnende Spruch ein: "Was ist der Unterschied zwischen dem Gold und der Sonne?" - Antwort: "Die Sonne geht im Osten auf und im Westen unter, aber das Gold geht im Westen auf und im Osten unter". Sic, so ist es.


  • 6. Weiter zum Gold: Warum ist dieser West-Ost-Trend so offensichtlich? Sehen Sie sich die Länder an, die ihre Goldbestände erhöhen; ich bin der festen Überzeugung, dass sich diese Länder gemeinsam auf eine neue Geldpolitik vorbereiten und dies unter der Führung von China. Nun begreife ich, was Putin kürzlich damit meinte, als er im Zusammenhang mit den besonders gegen die großen russischen Banken gerichteten Sanktionen mitteilte, dass er bereit sei, die Banken bei der Beschaffung von ausreichenden Kapitalien auch mit der Hinterlegung russischen Staatsgoldes zu unterstützen. In einem Nebensatz griff Putin auch die amerikanischen Institute an, indem er sagte, ob man solche Sicherheiten auch woanders (er meinte sicherlich "in den USA") bekäme, stelle er infrage…"

Nun zu meiner Einschätzung der Lage. Nutzen Sie konsequent die Gelegenheit des derzeit "starken" Dollars und damit impliziert des schwachen Goldpreises.

Wenn die Konsequenzen dieser chinesischen Strategiemaßnahmen erst einmal in die (von dem Mainstream-Gedudel vernebelten) Gehirne der Finanzwelt Einzug genommen hat, wird es zu spät sein und wenn dann China irgendwann einmal in der Zukunft erklärt, sie hätten nun mehr Gold als die USA (unabhängig davon, ob dieses Gold noch in den USA physisch vorhanden ist oder nicht - ich habe seit dem Jahre 1999 meine großen Zweifel, wenn man die offizielle Buchführung der USA in dieser Sache detailliert verfolgt) - spätestens dann wird die Endrunde in dem Machtspiel zwischen den USA und China eingeläutet und zu diesem Zeitpunkt muss man Gold haben. Dann ist die Stufe 13 meiner Vorausschau aus dem Jahr 2004 erreicht.

Da wir nicht wissen, wann dies geschehen wird, sollten Sie es bald tun. Und ob Sie in der Zwischenzeit auf Zinsen (welche denn?) verzichten müssen oder nicht, ist die Diskussion darüber nicht wert.

Nun zurück zur Tagesrealität: Wenn es etwas gibt, was einem das Alter erträglich machen kann, so ist es die Erkenntnis, dass die in langen Jahren gemachten Erfahrungen doch immer wieder verwendbar sind und darunter auch die Erklärung fällt, dass die Nacht immer kurz vor dem Sonnenaufgang am dunkelsten ist.

Das unerwartete Durchbrechen der von den Charttechnikern so ängstlich beobachteten 1.200 $-Marke für eine Unze Gold ließ erwarten, dass es nun richtig abwärts ginge. Auf einmal ging es wieder aufwärts, aber wird das anhalten?

Leider komme ich wieder einmal einige Wochen zu spät mit meinen Gedanken, aber ich wollte die Fakten, auf die ich zu Beginn zu meinem Bericht eingehe, nochmals genauestens überprüfen.

Kurz zusammengefasst: Lassen Sie sich nicht verunsichern, kaufen Sie weiterhin und jetzt verstärkt Gold in Münzenform oder - wenn Sie risikobewusster sind und einen größeren Hebel wünschen, auch die stark gedrückten Aktien produzierender Minengesellschaften.


Welche Argumente sprechen dafür?

  • A) Machen Sie sich klar, dass die Banken und die Investmenthäuser "ihr eigenes Buch reden", d.h. dass sie ihre Informationen nach außen anders gestalten als ihre Absichten, Ziele und realen Aktivitäten. Wir haben in der Zeit meiner beruflichen Tätigkeit bei Banken dazu etwas anderes gesagt, aber das kann man ja heute wohl kaum noch öffentlich zum Besten geben. Ich erinnere mich daran, dass ich mich m Jahre 1965 dagegen gewehrt habe, eine Aktie, bei der mein Arbeitgeber das Platzierungskonsortium führte, meinen Kunden zu empfehlen. Sechs Monate später war das Industrieunternehmen insolvent.

    Was gab es da für einen Aufschrei. Heute gibt es Institute, die sprechen davon, dass Gold keine Alternative sei und erhöhen ihre Longposition an der COMEX. Eigenartig, oder nicht? Die in der Finanzszene so oft zitierte "chinesische Mauer" funktioniert dort wohl vorzüglich. Aber wohl nicht zum Wohle des Kunden.





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