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Chinas Weg zur Weltmacht Nr. 1 und was das für den Goldmarkt bedeuten wird

30.10.2014  |  Dr. Dietmar Siebholz
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  • H) Wie man lesen konnte, haben die Money-Market-Fonds in den USA und sicherlich auch in anderen Ländern große Anlageprobleme, da liegen z. B. in den USA über 500 Mrd. $ herum, die keinen Zins bringen und in Zukunft das Risiko eines Negativzinses fürchten müssen. Von dem Kaufkraftverfall ganz zu schweigen. Was machen diese Manager mit der Liquidität? Das ist die große Frage.

  • I) Sie wissen vielleicht, dass ich seit meinem ersten Besuch bei der Investment-Schau in New Orleans Mitglied der in 1999 gegründeten GATA bin; die GATA propagiert seit Jahren, dass die Ofenlegung der realen Goldbestände der US-Treasury erfolgen sollte, dass die Beeinflussung der Edelmetall-Märkte beendigt und klare Informationen für die Anleger publiziert werden. Als die GATA in 1999 von den manipulierten Märkten sprach, wurden die Mitglieder als Schwachsinnige abgestempelt; wer glaubt denn wirklich, dass Regierungen die falschen Informationen herausgeben, Statistiken fälschen oder deren Berechnungsgrundlagen systematisch nach deren Gusto und nicht im Interesse der Bürger und Anleger ändern?

    Ich bin mir heute sicher, wenn ich sage, heute ist die Frage anders zustellen: "Wer glaubt heute noch an die Korrektheit von Inflationswerten, an Daten aus der Arbeitslosenstatistik, an die Korrektheit der Berechnung von Bruttosozialproduktwerten?" Wenn sich hier ein mit der Materie bekannter Fachmann voll hinter die Informationen der Regierungen stellt, ist er entweder bezahlt oder kein richtiger Fachmann, vielleicht nur ein Systempresseschreibling.

  • J) Noch ein abschließender Hinweis auf die Historie, die manche von Ihnen hinsichtlich der Beeinflussung des Goldmarktes vergessen haben könnten. Es wird ja immer wieder erklärt, man den Goldmarkt nicht beeinflusst habe. Auch das ist eine schlichte Lüge; die an der "Feinsteuerung des Goldpreises" interessierten Notenbanken haben schon immer den Goldpreis mit Verkäufen, mit Ankündigungen von Verkäufen, mit Swapgeschäften, mit Goldverleihungen und mit Derivaten an der Manipulation teilgenommen, so über den Londoner Goldpool Ende der fünfziger und Anfang der sechziger Jahre. Später dann wurde der Markt extrem beeinflusst, als Präsident de Gaulle, angestiftet durch seinen Finanzminister Jacques Rueff Frankreichs Gold zurückholen ließ und der Markt darüber ziemlich verwirrt war.

    Als dann Nixon das Abkommen von Bretton Woods brach und quasi die Insolvenz des Dollars gegenüber dem Gold aussprach, wurde der Markt nochmals stark manipuliert. Allerdings waren die Auswirkungen noch beherrschbar, denn in den USA - also dem Land der Tapferen und Guten war der Besitz von Gold in Privathänden immer noch verboten und China und andere asiatischen Länder waren noch nicht dabei, an Goldanlagen zu denken. Das änderte sich dann aber 1974, als den US-Bürgern nach vierzig Jahren der Goldbesitz wieder erlaubt wurde. Die Hausse, die nach dem Ende des Verbots ausbrach, wurde mit großen Abgaben aus Staatsbeständen zusammengeschlagen. Ich weiß das sehr genau, denn ich verlor damals als Bankangestellter, der schon damals an Gold glaubte, in Gold-Termingeschäften viel Geld. Gold aber gewann wieder die Schlacht gegen die Einflussnahme der Regierungen und deren Lakaien.

    Ganz eklatant hat sich der Einfluss - also die Manipulation des Goldmarktes in den Jahren ab 1996 bis zum Jahre 2000 dokumentiert. Das Beispiel des unseligen Mr. Brown in Großbritannien, der im Voraus die Goldverkäufe, deren Preiszielen und Verkaufsmengen ankündigte dürfte immer noch bekannt sein. Wenn Sie als mein Leser ein Kaufmann wären, würden Sie einen Mitarbeiter, der so operierte, hochkantig rausschmeißen. Seine Absichten im Markt anzukündigen, damit andere das Wissen zu ihrem Vorteil nutzen können, zeugt nicht von großer Intelligenz.

    Ähnlich ging das mit dem Schweizer Gold zu; dort hat man vermeintliche Sünden der Schweiz gegenüber jüdischen Flüchtlingen zur Nazizeit dazu genutzt, um die Schweiz zu Goldverkäufen moralisch unter Druck zu setzen. Die Schweiz parierte und reduzierte ihren Goldbestand um nahezu die Hälfte. Beiden Regierungen war eines gemeinsam: Sie schädigten durch die Verkäufe nicht nur den Markt, gaben aber Dritten die große Chance, zu Ausverkaufspreisen an Gold zu gelangen und vergaben höhere Erlöse in unvorstellbaren Größenordnungen.

    Anders wird es der derzeitigen Marktbeeinflussung/Manipulation nicht gehen; die Verantwortlichen spielen ja nicht mit eigenem Geld, sie verwalten ja treuhänderisch „other people´s money“ also das Geld ihrer Mitbürger.

Was ist zu tun? Stocken Sie Ihren legal und vor allem anonym erworbenen Bestand an Gold weiter auf, wie es die Kasacher, die Türken, die moslemischen Länder, die Russen und die Chinesen tun (die Inder haben schon sehr viel vom Edelmetall erworben). Warum anonym? Wenn unsere doch so weitsichtige Regierung einmal in ferner (oder wenn es schneller gehen sollte) in nicht so ferner Zukunft entdecken sollte, dass einerseits das so sicher in den Tresoren im Freundesland USA liegende Gold nur noch ein Papierversprechen und kein reales Metall ist und man für eine neue Europa- oder vielleicht sogar Deutschland-Währung eine moralische Neu-Deckung benötigt, wird man uns freundlich aber nachhaltig auffordern, doch zur Rettung unseres Landes das Metall zu einem Vorzugspreis abzuliefern.

Sichern Sie sich dann auch die Entscheidungsalternative, die so schön im Drama "Götz von Berlichingen" beschrieben wird, als Götz aus einem Fenster seines Schlosses zu Jagsthausen im schönen Schwabenland dem Gesandten des Kaisers mitteilte "...deinem Herrn, sage ihm, er könne mich..." Sie wissen sicherlich, das Zitat richtig einzusetzen.

Freuen Sie sich über Ihre wahre Geld-Versicherung (die anderen können sie bestimmt vergessen), aber reden Sie nicht davon. Und wenn Sie ganz besorgt sein sollten, kaufen Sie Silber. Da wird es mit den Beschlagnahmen schwieriger, denn Silber ist ja vor allem ein Industriemetall und ein Besitzverbot, wie es für Gold in der Zeit von 1933 bis 1974 in den USA ausgesprochen wurde, ist kaum durchführbar.

Glauben Sie an alles, was des Glaubens wert ist. Aber glauben Sie keinen Politikern, diese werden alles tun, um ihre Macht zu retten und das ohne jedwede Rücksicht auf Ihre Interessen (Achtung - Interpretationsrisiko: Ich meine nicht „ihre“ sondern Ihre). Und Macht heißt ja nichts anderes, als über das Geldschöpfungsmonopol ohne jedwede sinnvolle Begrenzung und Geldwertrückdeckung zu verfügen.


© Dr. Dietmar Siebholz
wthlz2@gmx.de
www.emuro.de



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