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Eric Sprott in den Fußstapfen von Rosamunde Pilcher?

30.10.2014  |  Philip Hopf
Wie ich bereits letzte Woche erwähnt habe, klammern sich derzeit einige Analysten an den Strohhalm einer möglichen Geldmengenausweitung der Fed in der Hoffnung, die Edelmetalle würden dadurch steigen. Anhand diverser Beispiele habe ich vergangene Woche bereits dargelegt, dass quantitative Lockerung per se kein bullischer Indikator für die Edelmetalle ist.

Man muss weder Experte sein, noch viel nachforschen, um auf diese Erkenntnis zu kommen. Ein Blick auf den Gold- und Silberchart der letzten 3 Jahre genügt, um sehr schnell zu begreifen, dass die Geldschleusenflutung der EZB und Fed definitiv keinen nachhaltig positiven Einfluss auf die Entwicklung der Edelmetalle hatte.

Und doch hofft die Masse der Anleger darauf, trotz besserer Erfahrung, dass es dieses Mal anders kommt. Dass die Hoffnung per se niemals den Umfang ihrer Investmentkonten steigen lässt, wird dabei übersehen. Ein Zitat Benjamin Franklins besagt: “Derjenige, der von Hoffnung lebt, läuft Gefahr zu verhungern.“

Einen weiteren Punkt den ich erwähnt wissen möchte, ist ein kürzlich in Englisch erschienenes Interview mit Eric Sprott, dem Minenmilliardär, der vielen erfolglosen Anlegern als echte Koryphäe gilt. Lesen Sie hier: http://seekingalpha.com/article/2578785-an-ebola-armageddon-could-trigger-a-rebirth-in-gold-and-silver-prices-eric-sprott

In den USA wurde Sprott für das Interview von einigen Analysten Aufgrund der Dreistigkeit hart angegangen. Damit es hier in Deutschland nicht umkommentiert bleibt, werde ich mich ein paar Auszügen des Interviews widmen.

Während des Interviews präsentiert uns Eric Sprott seine neuste Theorie zum baldigen Start der Goldrallye. Das ist an sich nichts Besonderes,denn Sprott hat in den vergangenen drei Jahren dutzendfach neue Rallyes angekündigt, nur um sich selbst beweisen zu können, dass es möglich ist, über Jahre in jeder einzelnen Prognose falsch zu liegen und trotzdem massenweise physische Metalle zu verkaufen. Die aktuelle Behauptung ist jedoch so dreist und für dumm verkaufend, dass sie durchaus Erwähnung finden sollte. Es geht dabei um die Relation vom Ebolavirus und der Entwicklung auf den Goldmarkt.

Zuerst zitiere ich die Originalaussage und danach meine sinngemäße Übersetzung: "An event like this could have serious negative repercussions because it changes people's behaviors. If people worried about the security of bank deposits start pulling their money out, they would logically want to shift to gold and silver."

Ein massiver Ebola Ausbruch in den USA könnte negative Auswirkungen haben, da es die Verhaltensweisen der Menschen ändert. Wenn die Menschen Angst um die Sicherheit ihres Geldes auf der Bank hätten, könnten sie anfangen, es von dort abzuziehen und würden dann LOGISCHERWEISE zu Gold und Silber wechseln.

Beim Durchlesen dieses Interviews dämmerte es mir, dass Herrn Sprott sehr wahrscheinlich die Argumente ausgegangen sind, warum die Metalle eine neue Rallye starten sollen.

Nachdem sein Fundus an Argumenten bisher stets als Kontraindikatoren genutzt werden konnte und er mit verblüffender Genauigkeit falsch lag, ist es nun also die Ebola-Seuche, welche die nächste Rallye auslösen soll. Wollen wir festhalten, dass die großen Gold-"Promoter" wie ich sie nenne, namentlich Peter Schiff, James Turk und der geniale Eric Sprott, in den letzten 3 Jahren jedem Anleger, der es hören wollte (und das wollten sie fast alle), versichert haben, dass die nächste Rallye vor der Türe steht und wir jederzeit mit einem schnellen Anstieg um 25% rechnen können. Im gleichen Zeitraum hat Silber um mehr als 60% korrigiert. Jetzt werden die “Hoffnungen“ also auf Ebola gesetzt.

Nun lassen Sie uns dieses Szenario mal durchspielen. Sollte es, Gott bewahre, zu einer Ausweitung des Ebola-Virus in den USA kommen, geht Sprott davon aus, dass es einen Bankrun auslösen kann, welcher dann im Umkehrschluss Gold und Silber steigen lässt. Nun erklären sie mir bitte einmal, wie eine Krankheit einen Bankrun verursacht?

Hat Tuberkulose einen Bankrun verursacht? Hat Aids vielleicht einen Bankrun verursacht? Oder vielleicht die Vogelgrippe? Möglicherweise die Schweinegrippe? Oder gar die wirklich tödliche Influenza-Grippewelle die jeden einzelnen Winter über uns rollt und weltweit Hunderttausende tötet? Fünfhunderttausend laut WHO. Nach meinem Wissen hat bisher keine dieser Viruserkrankungen Menschen dazu veranlasst, auf die Bank zu rennen und massenweise ihr Geld abzuheben. Und doch lesen viele dieses Argument und akzeptieren es als “logisch“.

Warum das so ist? Nun, die Menschen fühlen sich verunsichert, und je größer die Verunsicherung, desto leichtgläubiger werden die Menschen, für die abstrusesten Behauptungen.
Bennet W. Goodspeed beschreibt dieses Verhalten wie folgt:

"Menschen können nur sehr schwer mit der Unsicherheit leben. Um damit fertig zu werden, flüchten sie sich gern in ein falsches Gefühl der Sicherheit, indem sie Sicherheit an die Stelle von Unsicherheit setzen. Daraus entsteht der Herdeninstinkt."

Im gleichen Interview sagt Sprott weiter: "crisis-induced asset price weakness puts a terrible strain on the banking system and takes us back to 2008 when people realized they were better off putting money in gold and silver than propping up the banks."

Sinngemäß: Krisengeschüttelte Vermögenswerte stellen eine furchtbare Belastung für das Bankensystem dar und bringen uns zurück zu 2008, als die Menschen realisierten, dass es besser für Sie wäre, Ihr Geld in Gold und Silber zu investieren als damit die Banken zu unterstützen.

Wirklich? Ich finde diese Behauptung grenzt an Beleidigung und spekuliert bewusst darauf, dass sich Anleger nicht die Mühe machen, solche „Märchenaussagen“ zu überprüfen. Wenn man sich nur mal den Chart von 2008 vornimmt, kann man schnell erkennen, dass Gold gerade während der Finanzkrise von seinem Top 30% an Wert verlor. Es war also keinesfalls klüger, in den Goldmarkt zu wechseln. Der US Dollar hat in dieser Zeit gegen den Euro um 25% zugelegt und wäre das wohl weitaus bessere Investment gewesen. Das jedoch darf ein unter anderem vom Goldverkauf profitierender Promoter wie Eric Sprott natürlich nicht erwähnen, da sonst sein argumentatives Kartenhaus zusammenbrechen würde.

Für die neuen Leser unter Ihnen gilt es klarzustellen, dass ich kein Perma-Bär und keinesfalls gegen den Besitz von Edelmetallen bin. Im Gegenteil, auf langfristige Sicht handelt es sich um eine hervorragende Vermögens- und Krisenabsicherung. Aber nicht umsonst heißt die alte Kaufmannsregel: "Im Einkauf liegt der Gewinn!"

Die meisten Anleger kaufen, emotional wie blinde Hühner, zu Höchstständen und stoßen aus Frust zu Tiefständen wieder ab.

Eine Prognose sollte nicht danach bewertet werden, ob sie dem eigenen Gusto entspricht, sondern ob sie dauerhaft funktioniert oder nicht. Mit unserer Analyse zum Gold- und Silbermarkt lagen wir dieses Jahr bei allen Zielbereichen mit einer Trefferquote von 78% richtig. Was bisher seines Gleichen sucht. In unseren kostenlosen Markt Updates kann dies genau nachverfolgt werden. Nach wie vor sehen wir die Korrektur nicht beendet und erwarten weitere Abverkäufe auf neue Tiefstände bis die seit nun mehr 3 Jahren laufende Korrektur zu Ende ist.

Zum aktuellen Marktgeschehen möchte ich aus unserem kostenlosen Weekend Update zitieren:




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