Von der Niedrig- zur Negativzins-Welt
02.11.2014 | Robert Rethfeld
Ein Hypothekendarlehen mit 10jähriger Laufzeit ist in Japan für 1,3 bis 1,5 Prozent zu haben. Daran hat sich in den letzten 20 Jahre nichts geändert. Der folgende Chart zeigt den Verlauf seit 1993.
Man möchte meinen, dass die Japaner ihre Darlehen bei einem solchen Zinssatz möglichst lange festschreiben. Weit gefehlt: Fast die Hälfte der Japaner (43 Prozent) wählt im Neugeschäft einen variablen Zinssatz. Den gibt es bei japanischen Banken laut einem Bericht in der Japan Times bereits für 0,78 Prozent.
Man hat es sich komfortabel eingerichtet. Ein japanischer Analyst wird mit den Worten zitiert: "Wenn wir über einen 5 bis 10-Jahres-Zeitraum nachdenken, dann werden Renditen und Inflation höher sein als jetzt. Die Kunden werden in dem Moment zu Darlehen mit festen Zinssätzen zurückkehren, in dem sie den Anstieg vorhersehen."
Seit wann können Kunden einen Zinsanstieg vorhersehen? Zwanzig Jahre Niedrigzinswelt lassen alle Warnleuchten erlöschen. Sollten die Zinsen steigen, schlügen die variablen Zinssätze den Häuslebauern ins Gesicht.
Für Deutschland ist die Niedrigzinswelt eine vergleichsweise neue Erfahrung. Lagen die Effektivzinssätze für Wohnungsbaukredite bis zum Jahr 2010 zwischen 4 und 5 Prozent - mit der Erwartung, dass sie bald steigen -, begann mit Beginn dieser Dekade ein Verfall, der den Zinssatz in die Nähe der 2 Prozent-Marke gebracht hat. ein Der Zinssatz für ein Hypothekendarlehen mit 10jähriger Laufzeit fällt und fällt. Vereinzelt werden bereits Finanzierungen unterhalb von 2 Prozent durchgeführt.
Nachdem Japan in den vergangenen zwanzig Jahren in der Deflationsfalle verharrte, begann die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt vor zwei Jahren damit, die Deflation in alle Welt zu exportieren. Jetzt ist die Deflation Japans größter Exportschlager. Die Funktion des Transmissions-Riemens nimmt der Dollar/Yen wahr.
Die Abwertungsrally des Yen - verstärkt durch das Gelddrucken der japanischen Zentralbank - verbilligt die japanischen Exportprodukte. Die Konkurrenz muss sich diesem Druck beugen. Sie beginnt, die Kontrolle über ihren Preis zu verlieren. Dies gilt insbesondere für Staaten aus dem Dollar-Raum. Dazu zählt China, das seine Währung weitgehend an den US-Dollar gekoppelt hat. Seit dem Jahr 2012 fiel der Yen gegenüber dem Yuan um 35 Prozent. Der Druck auf die chinesische Regierung steigt, den Yuan ebenfalls abzuwerten.
Man möchte meinen, dass die Japaner ihre Darlehen bei einem solchen Zinssatz möglichst lange festschreiben. Weit gefehlt: Fast die Hälfte der Japaner (43 Prozent) wählt im Neugeschäft einen variablen Zinssatz. Den gibt es bei japanischen Banken laut einem Bericht in der Japan Times bereits für 0,78 Prozent.
Man hat es sich komfortabel eingerichtet. Ein japanischer Analyst wird mit den Worten zitiert: "Wenn wir über einen 5 bis 10-Jahres-Zeitraum nachdenken, dann werden Renditen und Inflation höher sein als jetzt. Die Kunden werden in dem Moment zu Darlehen mit festen Zinssätzen zurückkehren, in dem sie den Anstieg vorhersehen."
Seit wann können Kunden einen Zinsanstieg vorhersehen? Zwanzig Jahre Niedrigzinswelt lassen alle Warnleuchten erlöschen. Sollten die Zinsen steigen, schlügen die variablen Zinssätze den Häuslebauern ins Gesicht.
Für Deutschland ist die Niedrigzinswelt eine vergleichsweise neue Erfahrung. Lagen die Effektivzinssätze für Wohnungsbaukredite bis zum Jahr 2010 zwischen 4 und 5 Prozent - mit der Erwartung, dass sie bald steigen -, begann mit Beginn dieser Dekade ein Verfall, der den Zinssatz in die Nähe der 2 Prozent-Marke gebracht hat. ein Der Zinssatz für ein Hypothekendarlehen mit 10jähriger Laufzeit fällt und fällt. Vereinzelt werden bereits Finanzierungen unterhalb von 2 Prozent durchgeführt.
Nachdem Japan in den vergangenen zwanzig Jahren in der Deflationsfalle verharrte, begann die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt vor zwei Jahren damit, die Deflation in alle Welt zu exportieren. Jetzt ist die Deflation Japans größter Exportschlager. Die Funktion des Transmissions-Riemens nimmt der Dollar/Yen wahr.
Die Abwertungsrally des Yen - verstärkt durch das Gelddrucken der japanischen Zentralbank - verbilligt die japanischen Exportprodukte. Die Konkurrenz muss sich diesem Druck beugen. Sie beginnt, die Kontrolle über ihren Preis zu verlieren. Dies gilt insbesondere für Staaten aus dem Dollar-Raum. Dazu zählt China, das seine Währung weitgehend an den US-Dollar gekoppelt hat. Seit dem Jahr 2012 fiel der Yen gegenüber dem Yuan um 35 Prozent. Der Druck auf die chinesische Regierung steigt, den Yuan ebenfalls abzuwerten.