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Gold und Öl… In den Abgrund?

13.11.2014  |  David Chapman
- Seite 3 -
Sinkende Ölpreise haben negative Auswirkungen für Russland. 80% der russischen Einnahmen stammen vom Öl. Russland exportiert um die 70% seines Öls. Russland hat sich auf einen Ölpreis von 100 $ verlassen und ist nun zu einer Revidierung des Haushaltsplans gezwungen. In Anbetracht der anscheinend stattfindenden Erneuerung des Kalten Krieges (aufgrund der russischen Position in der Ukrainekrise) wären die USA zweifelsohne glücklich, wenn Russland unter finanziellem Druck stünde.

Einige behaupten, dass der Ölpreis nach unten manipuliert wurde, um Russland zu schaden. Der russische Rubel steht aufgrund von Sanktionen ebenfalls unter enormem Druck und Russland hat seine Reserven aufgebraucht, um den Rubel zu stützen; desweiteren haben einige 70 bis 80 Mrd. $ an Fonds das Land verlassen.

Einige weitere Länder, die durch einen fallenden Ölpreis destabilisiert werden könnten, sind Kasachstan und Venezuela. Wie auch in Russland sind 60% des kasachischen Haushaltsplans von den Ölumsätzen abhängig. Die Situation in Venezuela könnte sich zuspitzen und zu einem Wirtschaftszusammenbruch und Staatsbankrott führen. Auch wenn die USA weiterhin venezolanisches Öl importieren, sind die beiden Länder doch schon seit Jahren uneins und die USA steckten angeblich hinter einem gescheiterten Staatsstreich vor einigen Jahren gegen den damaligen Präsidenten Hugo Chavez. Nigeria ist ein weiteres Land, das durch niedrigere Preise destabilisiert werden könnte.

Auch wenn sie in einer anderen Kategorie spielen, so sind Norwegen und in geringerem Ausmaße auch Großbritannien von Ölumsätzen abhängig. Kanada könnte ebenfalls beeinflusst werden. Öl macht 20% der kanadischen Exporte aus und diese Exporte gehen größtenteils nach Süden in die USA. Niedrigere Ölpreise könnten genauso gut einen negativen Einfluss auf die Produktion von Ölsand haben und sich damit negativ auf das kanadische BIP auswirken. Die Pläne Kanadas, eine Energie-“Supermacht” zu werden, könnten vorerst auf Eis gelegt werden. Die Steuereinnahmen in Alberte und Ottawa könnten leiden. Andererseits könnte der Produktionsstandort Ontario von niedrigeren Ölpreisen profitieren.

Nichts davon bedeutet, dass der Ölkurs weiter fallen könnte. Der Ölpreis wurde am 5. November 2014 durch einen enttäuschenden EIA-Bericht gepusht, laut dem der Zuwachs beim Angebot niedriger ausfiel, als erwartet und in dem es um Gerüchte über eine Explosion einer Ölpipeline in Saudi Arabien ging. Doch der Zusammenbruch unter 80 $ war fesselnd, besonders in Verbindung mit dem Zusammenbruch unter 90 $, welcher der Auslöser für den aktuellen Rückgang war. Der Rückgang seit dem Absturz unter 90 $ war rasant.

Öl und Gold - fallen beide in einen möglichen Abgrund? Fallen beide weiter oder finden sie irgendwo Unterstützung? Es ist interessant, dass Gold zwar in US-Dollar eingebroch ist, aber nicht in japanischen Yen oder kanadischen Dollar und auch nicht in Euro. Die folgende Grafik zeigt, dass Gold in CAD über einem möglichen doppelten Boden von 2013 liegt. Gold in japanischen Yen erreichte letzten April einen Boden und befindet sich seitdem in einem unregelmäßigen Anstieg. Es war natürlich hilfreich, dass der CAD seit April 2013 um 11% gefallen ist und der japanische Yen 13% tiefer steht.

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Charts erstellt mit Hilfe von Omega TradeStation 2000i. Chartdaten zur Verfügung gestellt von Dial Data


Vielleicht sollten die letzten Worte zum Zusammenbruch von Gold von dem gefürchteten “kotzenden Kamel”-Muster stammen (siehe nächste Grafik). Nein, ich denke mir diese Sachen nicht aus, auch habe ich dieses Muster noch nie gesehen (Hinweis: es könnte sich um eine Satire handeln, es sei denn, sie sind ein Goldbug). Es wurde am 3. November von Brian Kelly auf CNBC vorgestellt (Danke an Joe, für den Hinweis). Das Muster hat laut Kelly eine mögliche “Aufspritzzone” für Gold bei 700 bis 800 $, auch wenn das obere Ende dieser “Spritzzone” bei etwa 900 $ liegt.

Das ist unschön und wahrlich übelkeitserregend. Kelly weist darauf hin, dass ein Einbruch auf dieses Niveau einige Monate dauern könnte; was der Markt also derzeit erlebt, könnte durchaus der erste “Spritzer“ sein. In der Zwischenzeit hoffen die Goldbugs zweifelsohne, dass etwas dem Kamel zurück ins Gesicht spuckt. Das würde den Sturz in den Abgrund eindeutig aufhalten.

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Quelle: www.cnbc.com


© David Chapman
MGI Securities
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Dieser Artikel wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.




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