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Goldpreise in der Post-QE-Welt

15.11.2014  |  Clif Droke
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Don Luskin von Trend Macrolytics traf ebenfalls eine erwähnenswerte Aussage zu Chinas Devisenreserven: Sie hätten eine enge Verbindung zum Anstieg der Goldpreise. Seiner Einschätzung nach wachsen die Goldbestände um ca. 3% pro Jahr, allerdings erlebte die Goldnachfrage in den ersten 10 Jahren des neuen Jahrhundert einen drastischen Anstieg, also zur Zeit des explosionsartigen Wachstums in China, Indien und anderen Schwellenmärkten.

Die Goldnachfrage stieg viel schneller als das Angebot, weshalb man davon ausgehen musste, dass es auch beim Goldpreis zu einem drastischen Anstieg kommen würde. Oder wie ein dazu Analyst meinte: Hier hatten wir "einen einmaligen Anstieg der Nachfrage nach dem begrenzten Goldangebot."

Grannis fügt hinzu, dass die chinesischen Devisenreserven einige Jahre lang exponentiell wuchsen, sich dann aber zu einem Tröpfeln abschwächten. Die Kapitalzuflüsse haben sich verlangsamt, während die Kapitalabflüsse zunehmen. Die explosive Goldnachfrage endete vor drei Jahren, nachdem Chinas Kapitalzuflüsse auf zu bewältigende Stände gesunken waren. Dies ging zudem mit der Entscheidung der Aufsichtsbehörden einher, die Mindesteinschusssätze beim Handel mit Gold-Futures zu erhöhen.

Grannis Rechnung zufolge lag der langfristige, bereinigte Durchschnitt der letzten 100 Jahre bei ca. 650 heutigen US-Dollar pro Unze Gold. Ohne die unersättliche Nachfrage der reich gewordenen asiatischen Käuferschichten wird der Goldpreis zurücksetzen und eher mit dem Niveau anderer Rohstoffpreise korrelieren.

Mit anderen Worten: Das spekulative Element des Goldpreises wird durch das Element der Werthaltigkeit ersetzt. Also wartet Gold noch auf ein Preisniveau, das die Value-Investoren dieser Welt zufriedenstellt – und somit wird es möglicherweise noch ein Weilchen dauern, bis der nächste große Bullenmarkt startet.

Die sich ab und an ereignenden Goldkurserholungen werden wahrscheinlich kurz- bis mittelfristige Angelegenheiten bleiben und zum großen Teil von Investorenpsychologie und technischen Faktoren bestimmt sein (d.h. “überverkaufte“ oder “überkaufte“ Marktbedingungen). Eine nachhaltige Nachfrage, wie sie einen dauerhaften, langfristigen Gold-Bullenmarkt antreibt, kann nur in einem Klima der Angst zurückkehren (was auf absehbare Zukunft nicht wahrscheinlich ist) oder aber dann, wenn die Inflation richtig aus dem Ruder läuft (was ebenfalls nicht wahrscheinlich ist).

Solange sich das längerfristige Investitionsklima nicht verändert, werden wir uns wohl damit begnügen müssen, die periodisch auftretenden Kaufgelegenheiten zu nutzen, anschließend die Gewinne mitzunehmen, wenn überkaufte Bedingungen erreicht sind; und dann auf die nächste Rally zu warten.


© Clif Droke
www.clifdroke.com

Dieser Artikel wurde am 31.10.2014 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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