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Schweiz: Ja, zur Goldinitiative

17.11.2014  |  Axel Merk
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• Währung wird nicht im eigentlichen Sinne gedruckt, allerdings kaufen die Fed oder die SNB Wertpapiere von Banken an; diese gekauften Wertpapiere bezahlen sie, indem sie auf den Konten der Banken per Tastendruck Guthaben gutschreiben. Geld wird buchstäblich 'aus dem Nichts' geschaffen.

• Was die meisten allerdings nicht wissen: Je mehr die modernen Zentralbanken “drucken”, desto mehr verzinste Wertpapiere kaufen sie auf, und desto höher fällt auch der "Gewinn" der Zentralbank aus. Deswegen brüsten sich die Zentralbanken auch, wie “profitabel“ ihre geldpolitischen Maßnahmen gewesen seien.

• Während die Fed nur nationale Wertpapiere aufkauft (US-Staatsanleihen und Mortgage Backed Securities), kauft die Schweizer Nationalbank in Euro und US-Dollar denominierte Wertpapiere an. Dabei hat die SNB auch massive Währungsrisiken heraufbeschworen.

• Allerdings kümmern sich Zentralbanken nicht wirklich um Verluste. So operiert die Bank of Israel nun schon seit 20 Jahren mit negativem Eigenkapital. Auch wenn Verluste der Zentralbanken zumindest dem Ruf nicht förderlich sind, so können sie schlicht und einfach Geld “drucken", um ihre Verpflichtungen zu begleichen. Einige Zentralbanken, wie die EZB, haben in ihren Statuten verankert, dass die Mitgliedsländer zusätzliches Kapital einschießen müssen, im Fall die EZB macht Verluste.


Sind Goldverkäufe in Krisenzeiten notwendig?

Nach Meinung der Schweizer Regierung müsse eine Zentralbank in Krisenzeiten in der Lage sein, auch eigene Goldbestände zu verkaufen. Denken wir über diesen Punkt nach: Zu einer solchen Krise könnte es kommen, wenn eine Bank überschuldet ist und gerettet werden muss.

Um die “Rettung“ zu vereinfachen, würde die SNB wahrscheinlich Liquidität zur Verfügung stellen (sie würde Geld drucken mit dem Versprechen, dass alles nur von kurzer Dauer sein werde). Falls eine Bank nicht mehr nur illiquide sondern auch insolvent ist, dürfte wohl auch eine Kapitalspritze erforderlich sein. Das Kapital dafür muss irgendwo herkommen. Falls die Zentralbank zu diesem Zweck Gold verkaufte, würde sie das Gold des Volkes verkaufen. Die Regierung hält sich gerne eine Option offen, um Verluste ‘sozialisieren‘ zu können.

Wir wären eher folgender Ansicht: Der eigentliche Grund, warum "too big to fail" überhaupt existiert, ist die Tatsache, dass Regierungen als Retter auftreten, die nur allzu bereit sind, das Vermögen der Öffentlichkeit zu opfern. Es heißt, diese Maßnahmen seien in Sinne des Gemeinwohls, denn schließlich könnten die Einleger auch ihre Bankguthaben verlieren. Wenn eine Bank Pleite geht, dann haben die Sparer tatsächlich das Nachsehen, denn schließlich sind es die Sparer, die der Bank Geld leihen.

Sparerschutz erreicht man aber durch besonnene Politik, die von jenen, die Risiken eingehen, auch verlangt, die Verantwortung für Verluste zu übernehmen.


Gold ist das Geld des Volkes

Gold ist das Geld des Volkes, und kein Staatsgeld zum Verschwenden. Wenn eine Währung durch Gold gedeckt ist, dann die Währung dieses Gold. Der Staat kann es nicht einfach weggeben. Deswegen spricht sich die Initiative für ein generelles, dauerhaftes Verkaufsverbot für Gold aus. Aus eben diesem Grund soll das Gold auch nicht im Ausland gelagert werden: Gold ist ein Wertspeicher, der die zirkulierende Währung decken soll.


Mindestens 20% Reservedeckung

Marc Faber meint, man hätte ihn aufgefordert, die Goldinitiative öffentlich zu unterstützen. Bislang hat er dies jedoch abgelehnt, weil es sich dabei, so Faber, um eine willkürliche Lösung handeln würde. Faber zufolge wäre nur eine 100%ige Golddeckung für ihn öffentlich unterstützenswert. Unserer Einschätzung nach stellt Marc Faber die Vorzüge der Initiative aber vorschnell in Abrede. Zusammen mit der Auflage, dass die SNB in Zukunft kein Gold verkaufen darf, hätte die Umsetzung der Anliegen der Initiative weitreichende Konsequenzen:

• Stellen Sie sich vor, die Vermögenswerte der SNB wären zu 20% goldgedeckt und der Goldpreis würde deutlich fallen. Dann müsste die SNB unverzüglich mehr Gold ankaufen. Im Verlauf der Zeit würden die Reserven der SNB somit wahrscheinlich über 20% liegen. Unserer Einschätzung nach würden die Dynamiken dafür sorgen, dass die Deckung mit der Zeit näher an die 100% rückt.




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