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Parabelförmige Kursbewegungen finden nie ein gutes Ende!

28.11.2014  |  David Chapman
Der aktuelle Aktienmarkt erzeugt eine Art Déjà-vu. Parabelförmige Kursentwicklungen, so wie die aktuelle, sind nicht unbedingt alltäglich. Dennoch arbeitet der Markt gerade an seiner dritten Parabel in 20 Jahren. Zweifelsohne wird gepredigt werden, dass “dieses Mal alles anders ist”. Diese Behauptung wurde in der Vergangenheit wiederholt aufgestellt, um parabolische Bewegungen zu rechtfertigen. Aber am Ende ist es immer das Gleiche. Der Markt steigt steil an und bricht dann zusammen.

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Charts erstellt mit Hilfe von Omega TradeStation 2000i. Chartdaten zur Verfügung gestellt von Dial Data


Der aktuelle Aktienmarkt erzeugt eine Art Déjà-vu. Parabelförmige Kursentwicklungen, so wie die aktuelle, sind nicht unbedingt alltäglich. Dennoch arbeitet der Markt gerade an seiner dritten Parabel in 20 Jahren. Zweifelsohne wird gepredigt werden, dass “dieses Mal alles anders ist”. Diese Behauptung wurde in der Vergangenheit wiederholt aufgestellt, um parabolische Bewegungen zu rechtfertigen. Aber am Ende ist es immer das Gleiche. Der Markt steigt steil an und bricht dann zusammen.

Die derzeitige Parabelbewegung nach oben war steiler und länger als die vorangegangenen zwei. Die aktuelle Aufwärtsbewegung entstand aus den Tiefen des Finanzcrashs von 2008 und folgte der Rettung einiger der größten Banken der Welt, einer Kürzung der Zinsen auf schlussendlich Null und dem Beginn von QE.

Während die Experten eine wirtschaftliche Erholung in den USA anpreisen, sieht die Realität anders aus: Von dem auf einen kleinen Bereich konzentriertem Wachstum profitieren vorrangig die bessergestellten (das obere 1%) und die Bildungselite, während der Rest der Wirtschaft in Arbeitslosigkeit und gering bezahlten Supermarktjobs feststeckt. Oder wie es ein Experte erklärte: Die USA sind zu einer Nation von Kellnern und Barkeepern geworden. Ein Beschäftigungswachstum gab es vorrangig bei Teilzeitjobs mit wenigen oder gar keinen Vorteilen.

Aber der Aktienmarkt hat profitiert, wie schon von 1995 bis 2000 (niedrige Zinssätze und schnell wachsendes Geldangebot) sowie 2002 bis 2007 (eine wahre Flut an Liquidität plus niedrige Zinsen). Auch wenn der aktuelle Anstieg schon länger anhält - 68 Monate bis jetzt gegenüber 63 Monate 1995-2000 und 60 Monate 2002-2007 - so ist der Zuwachs bis jetzt geringer ausgefallen als der von 1995-2000. Bis heute ist der Markt (dargestellt durch den S&P 500) um 208% gestiegen gegenüber 251% von 1995-2000 und nur 105% von 2002-2007. Wieder einmal zeichnet sich der Zeitraum durch extrem niedrige Zinssätze aus in Verbindung mit QE1, 2 und 3.

Viel wichtiger ist, was passierte, als der Marktanstieg endete. Während des Hightech-/Internetbärenmarktes von 2000 bis 2002 fiel der S&P 500 um 58%. Der Zusammenbruch zog sich ganze 31 Monate hin. Der Crash von 2007 bis 2009 war in lediglich 17 Monaten vorbei.

Marktzusammenbrüche von 50% oder mehr geschehen nicht oft. Dennoch gab es in einem Zeitraum von etwa acht Jahren zwei davon. Bei einem Blick auf die Geschichte des Dow Jones Industrials (DJI) konnte ich nur drei andere solche Ereignisse finden und sie alle ereigneten sich Anfang des vorigen Jahrhunderts. Vom November 1903 bis zum Januar 1906 stieg der DJI in einem Zeitraum von 44 Monaten um 144%. Dem folgte die Panik von 1907, als der Aktienmarkt innerhalb von 22 Monaten vom Januar 1906 bis zum November 1907 um 49% fiel.

Die Mutter des ganzen war der Bullenmarkt der “Roaring Twenties”, der im Oktober 1923 begann und im August 1929 seinen Höhepunkt erreichte (das tatsächliche Datum war der 3. September 1929) - eine Zeitraum von 70 Monaten. Der Zuwachs betrug 349%. Dem folgte der Crash der “Großen Depression” und der DJI brach in den nächsten 35 Monaten um 89% zusammen, bis er im Juli 1932 seinen Boden erreichte.

Der Markt erholte sich von dem großen Crash von 1929-1932 und stieg vom Juli 1932 bis zum Höhepunkt im März 1937 um 382%, ein Anstieg der sogar die “Roaring Twenties” übertraf. Nichtsdestoweniger blieb er deutlich unter den Höhen von 1929. Die Höhepunkte von 1929 wurden nicht vor 1954 übertroffen. Was folgte, war ein weiterer niederschmetternder Crash. Zunächst kam es zur Panik von 1937, die im März 1938 ihren Boden erreichte und während der der DJI um 50% fiel. Die Erholung im Laufe des nächsten Jahres war dürftig und als 1939/1940 der Krieg ausbrach, begann der Markt einen zweiten Abstieg. Der Boden war nicht vor April 1942 erreicht und zu diesem Zeitpunkt hatte der Markt 53% gegenüber seinem Hoch vom März 1937 verloren.



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