Parabelförmige Kursbewegungen finden nie ein gutes Ende!
28.11.2014 | David Chapman
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Es gab andere, steile Aufwärtsbewegungen in den Aktienmärkten, aber nur wenige waren so beeindruckend wie von 1923-1929 und von 1932-1937. Darüber hinaus folgte ihnen auch kein zerstörerischer Zusammenbruch von 50%. Der Bullenmarkt von 1982-1987 erlebte einen DJI-Zuwachs von 256% und dauerte 60 Monate an. Doch der anschließende Crash war eher nur ein Blitz, da er nur etwa zwei Monate dauerte und einen Verlust von 36% bedeutete.Natürlich könnte man argumentieren, dass die Aufwärtsbewegung vom März 2009 aus nicht einfach gerade nach oben ging, sondern ein paar Unterbrechungen hatte. Eine parabolische Kursentwicklung geht niemals gerade nach oben. Während der Korrektur vom April 2011 bis zum Oktober 2011 fiel der DJI um 17%. Bis jetzt war dies die einzige ernstzunehmende Korrektur, seitdem der Bullenmarkt im März 2009 begann. Aber alles in allem kann dies als parabolische Kursentwicklung betrachtet werden, oder wie manche es auch nennen würden, eine Blase. In einem Markt, der sich in einer Blase befindet, sind Gier und Euphorie extrem hoch und die Zurückhaltung gering. Mit anderen Worten: “Dieses Mal ist alles anders.”
Die Marktexperten sprechen vom “Erklimmen einer Wand der Sorge“. Das könnte zutreffen, aber normalerweise dauern diese nicht so lange an. Mit 68 Monaten dauert dieser Bullenanstieg schon fast so lange wie der Markt von 1923-1929. Und jeder weiß, wie der endete. Der aktuelle Anstieg war auch der steilste. Im Vergleich dazu erscheint der Bullenmarkt von 2002-2007 fast als sanfter Anstieg. Dennoch befand sich der RSI-Indikator nicht solange im überkauften Bereich wie von 1995-2000. In diesem Zeitraum blieb der RSI fast durchgängig über 70. Im heutigen Markt blieb der RSI länger über 70 als während der Anstieg 1903-1907, 1923-1929 und 1932-1937.
Charts erstellt mit Hilfe von Omega TradeStation 2000i. Chartdaten zur Verfügung gestellt von Dial Data
Ein überkaufter RSI ist nicht das einzige negative Zeichen. Derzeit befindet sich der S&P 500 13,7% über seinem 23-monatigen exponentiellen, gleitenden Durchschnitt (EMA). Das ist nicht so schlimm wie 2000, als der S&P 500 mehr als 18% über dem 23-monatigen gleitenden Durchschnitt lag. Aber es ist höher als die +10% während der Spitze von 2007. Diese Überschüsse sind tatsächlich unzuverlässige “Spieler”. Während der Höhen von 1906 lag der DJI 41,6% über dem 23-monatigen EMA. Im Vergleich dazu ist der aktuelle Markt ein sanfter Anstieg.
Während die US-Aktienmärkte größtenteils neue Höhepunkte erreicht haben, gilt das für nichts und niemand anderen. Die europäischen Aktienmärkte bleiben unter ihren Höhepunkten, so wie die meisten asiatischen Märkte. Der kleinkapitalisierte Russell 2000 bleibt unter seinem Allzeithoch. Die Märkte sollten zusammen Höhen erreichen oder sich zumindest gegenseitig bestätigen. Nur die hochkapitalisierten US-Märkte scheinen wöchentlich und täglich neue Höhepunkte auszumachen. Das ist eine Abweichung, die es zu lösen gilt.
Man sollte sich auch sorgen machen über die wachsende Kluft zwischen Hochertragsanleihen (Junk) und US-Staatsanleihen. Diese Kluft hat sich in jüngster Zeit vergrößert, obwohl sie sich nicht einmal annähernd auf dem Stand befindet, wie während der Finanzkrise von 2008 oder auf einem Level, das die Alarmglocken zum Schrillen bringt. Dennoch sollte man diese sich ausweitende Kluft nicht ignorieren. Als die Aktienmärkte 2007 ihre Höhen erreichten, hatte sich die Ertragskluft zwischen Hochertragsanleihen und US-Staatsanleihen bereits auszuweiten begonnen. Wieder einmal erreichen die Aktienmärkte neue Höhen, während sich die Ertragskluft ausweitet. Während der Korrektur von 2011 vergrößerte sich die Ertragslücke während der Markt fiel, beides lief also gemeinsam ab.
Könnte der Aktienmarkt wirklich explosionsartig nach oben gehen? Die einfache Antwort lautet ja. Aber dazu kommt es eventuell nicht, bis nicht wenigstens eine Korrektur einer gewissen Größenordnung abgeschlossen wurde. Es könnte nur ein Rückzug von 10% sein, aber solange die 1.800 beim S&P 500 halten, könnte der Markt im Bullenmodus bleiben. Selbst ein Einbruch unter 1.800 müsste weiter bestätigt werden. Doch angesichts der Dauer, die dieser Markt bereits parabelförmig höher gestiegen ist und der Warnsignale bevorstehender Gefahren, könnte aktuell nicht die beste Zeit sein, um wieder auf eine weitere große Aufwärtsbewegung zu hoffen.
Es ist ungewöhnlich, dass es in den letzten 20 Jahren drei parabolische Bewegungen nach oben gab. Zwei davon nahmen ein schlechtes Ende. Die Chancen stehen gut, dass die aktuelle ebenfalls nicht so gut ausgeht. Der Boden dieser Kanals liegt derzeit bei etwa 600. Das wäre ein langer Weg von den heutigen Ständen aus.
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Dieser Artikel wurde am 21.11.2014 auf www.321gold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.