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Die wilden und verrückten Goldaktien!

09.12.2014  |  David Chapman
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Warum sollten sich die Dinge also im Anschluss an einen dreijährigen Zusammenbruch ändern? Das hört sich vielleicht nach Zeitverschwendung an, aber manchmal ist die Zeit einfach reif und die Stimmung ändert sich ziemlich unverhofft. Jeder sagt, dass Gold eine Absicherung gegen eine Inflation ist, aber dann fällt einem auch wieder ein, dass Gold in Form von Homestake Mining (heute Barrick Gold) inmitten der Großen Depression um 400% stieg, während der Dow Jones Industrials (DJI) um 89% fiel. 1934 bewertete die US-Regierung Gold höher, von 20,67 $ auf 35 $ - eine Erhöhung um 70%.

Der “Gold Reserve Act” erklärte außerdem den privaten Besitz von Gold für illegal, woraufhin Privatpersonen ihr Gold zum vorherigen Kurs von 20,67 $ an das US-Schatzamt verkaufen mussten. Das Gold wurde in Fort Knox verwahrt und viele glauben, es wurde die Grundlage für den Staatlichen Börsenstabilisierungsfonds der USA (ESF), welcher heute besser bekannt ist unter dem Namen “Plunge Protection Team” (Arbeitsgruppe des Präsidenten zu den Finanzmärkten).

Während der Deflation der 1930er Jahre war nicht eine Inflation das Problem. Die Deflation rührt sich erneut. Sowohl die Eurozone als auch Japan drohen in eine Deflation zu fallen. Die offizielle Inflation in Nordamerika (USA und Kanada) bleibt unter den Zielen der Fed und der Bank of Canada. Die Bank of Japan (BOJ) stürzt sich in ein aggressives QE-Programm und die EZB scheint kurz davor, dasselbe zu tun, in dem Versuch, eine Inflation anzufachen. Das löst einerseits die Entwertung ihrer Währungen (Euro und Yen) aus und andererseits etwas, das viele als Währungskriege bezeichnen.

Die wichtigen Zentralbanken haben ihre Bilanzen aufgeblasen seit dem Finanzcrash von 2008. Die Bilanz der Fed ist von etwa 800 Mrd. $ vor der Finanzkrise auf heute über 4 Bio. $ angestiegen, ein Zuwachs von 400%. Die BOJ hat ihre Bilanz in nur 18 Monaten von 40% des BIP auf 50% des BIP erhöht. Angesichts der neuen Runde QE wird sich die Bilanz der BOJ auf 70% des BIP erhöhen (Japans BIP beträgt etwa 4,9 Bio. $). Seit 2007 haben sich die Assets der Zentralbanken von 7,5 Bio. $ auf über 22. Bio. $ Mitte 2014 nahezu verdreifacht. Die folgende Grafik zeigt die Assets der Zentralbanken als prozentualer Anteil des BIP.

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Quelle: Nationale Zentralbanken und IWF von www.moneyandbanking.com

Die Spanne für die Zentralbanken der Industrieländer reicht von 5% in Kanada bis zu 80% in der Schweiz. Die Zentralbanken der Schwellenländer haben sogar noch größere Bilanzen (in % des BIP) als die der Industrieländer. Hongkong beispielsweise musste einen Zuwachs der Bilanz seiner Zentralbank auf fast 140% des BIP verzeichnen. Man könnte jedoch anmerken, dass der prozentuale Anteil für die PBOC (China) und BofR (Russland) tatsächlich gesunken ist. Sowohl Russland als auch China waren sehr aktiv beim Goldkauf, um ihre Reserven zu unterstützen. Russland soll seinen Goldreserven im Oktober 18,7 Tonnen hinzugefügt haben.

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Quelle: Nationale Zentralbanken und IWF von www.moneyandbanking.com


Vergangenes Wochenende fand in der Schweiz das Goldreferendum statt. Bei einem Erfolg, hätte die Schweizer Nationalbank (SNB) kein Gold mehr verkaufen dürfen und den Goldanteil von derzeit 7% auf 20% der Reserven erhöhen müssen. Weiterhin hätte das Gold zurückgeholt werden müssen, das derzeit andernorts verwahrt wird. Die SNB, Schweizer Banken und die Schweizer Regierung waren gegen das Referendum.

Offensichtlich war auch Washington gegen das Referendum und es wäre ebenfalls keine Überraschung, wenn die Zentralbanken aller Industrieländer gegen solch eine Bewegung sind. Wäre die Abstimmung erfolgreich gewesen, hätte sie die SNB in gewissem Maße eingeschränkt und andere Zentralbanken hätten ebenfalls ähnliche Initiativen befürchten müssen. Die Mächte gegen das Referendum versuchten, die Finanzierung der Ja-Seite zu verhindern und hielten diese sogar von der Teilnahme an einer Debatte ab. Das Referendum wurde schließlich zu einer Klassenabstimmung: die Wohlhabenden auf der einen Seite, auf der anderen Seite der Rest.

Die Goldrückführung weitet sich aus. Erst kürzlich holten die Niederlande 120 Tonnen ihres Goldes aus verschiedenen ausländischen Tresoren zurück. Das wiederum wirft die Frage auf, warum die Bundesbank mehr als fünf Jahre braucht, um ihr Gold zurückzuholen. Andere Länder der Eurozone stellen die gleichen Fragen. Die französische Oppositionspartei National Front, eine rechts gerichtete Partei (manche sagen extrem rechts) angeführt von Marine Le Pen, fordert, dass sich die Banque de France (BOF) ebenfalls der Liste von Ländern anschließt, die ihr Gold zurückgeholt haben oder es zumindest versucht haben. Laut Umfragen liegt National Front vor der Regierung von Hollande und könnte die nächste Wahl gewinnen.

Die Rückführung von Gold begann 2011, als die Regierung von Venezuela unter dem verstorbenen Hugo Chavez ihr Gold zurückholte. Das traf außerdem mit einem Hoch beim Goldkurs zusammen. Einige glauben, dass die Unterdrückung des Goldkurses in den vergangenen paar Jahren auf das Konto der Bullionbanken geht (Barclays Bank, Scotia Moccata, Deutsche Bank, JP Morgan Chase, HSBC Bank und UBS) und deren Notwendigkeit, Gold zu kaufen, um das Gold zu ersetzen, das sie und andere in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren in den Markt verkauft haben.



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