Die wilden und verrückten Goldaktien!
09.12.2014 | David Chapman
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Das Gold war ursprünglich von vielen Zentralbanken auf der ganzen Welt geliehen worden. Der Goldfehlbestand der Zentralbanken wird von manchen auf über 12.000 bis 14.000 Tonnen geschätzt, auch wenn einige glauben, dass es nur etwa 5.000 bis 6.000 Tonnen sind.Gold ist weniger eine Absicherung gegen Inflation oder Deflation, sondern vielmehr eine Absicherungen gegen Regierungen, sobald die Dinge aus dem Ruder zu laufen drohen. Die Finanzkrise von 2008 und die folgenden Runden QE sind ein hervorragendes Beispiel. Gold stieg von etwa 700 $ auf 1.900 $. Als es so schien, dass die Zentralbanken alles unter Kontrolle hätten, fiel der Goldkurs.
Könnte der Markt bald wieder einen Zeitraum finanzieller Turbulenzen einleiten? Das ist möglich, angesichts der Tatsache, dass die BOJ und die EZB wieder einmal eine weitere massive Runde QE beginnen. Eine neue Runde QE bringt nicht nur ihre Währungen zu Fall, sie kann auch möglicherweise Währungskriege auslösen. Deflation könnte zur neuen Norm in der Eurozone und in Japan werden.
China lässt auch langsam nach und beginnt ebenfalls ein QE-Programm. Das könnte zur größten Finanzkrise seit der Großen Depression führen. Die Welt ächzt unter der Last aus Schulden, die seit der Finanzkrise von 2008 um über 40% gewachsen sind. Es herrschen anhaltende Ängste von Schuldenausfällen. Schuldenausfälle sind deflationär. Könnte die US-Wirtschaft kurz vor einer Verlangsamung stehen oder in eine deflationäre Falle treten? Die USA sind Teil der Weltwirtschaft und nicht immun gegen wirtschaftliche Kräfte von außen.
Es besteht die Angst, dass die Sanktionen gegen Russland erneut verstärkt werden könnten. Die USA üben anscheinend Druck auf eine Gruppe ausländischer Banken aus, die in den USA Geschäfte machen - entweder schließen sie sich den Sanktionen an oder sie sehen sich Strafmaßnahmen gegenüber, einschließlich eines Geschäftsverbots in den USA. Denken Sie daran zurück, als die USA eine Strafe von 9 Mrd. $ gegen die französische Großbank BNP Paribas verhängten, weil diese gegen die US-Sanktionen gegen den Sudan, den Iran und andere Länder verstieß.
Frankreich empfand diese Strafe als unfair, einseitig, unvernünftig und als Einmischung in die Angelegenheiten eines ausländischen Unternehmens, indem man ihm vorschreibt, mit wem es Geschäfte machen darf. Banken, die aktuell unter Druck stehen, kommen aus China und Saudi Arabien, unter anderem. Weder China noch Saudi Arabien haben sich den Sanktionen gegen Russland angeschlossen, ebenso wie auch viele anderen nicht, einschließlich der verbleibenden BRICS-Staaten und Lateinamerika. Selbst einige osteuropäische Länder wollen sich den Sanktionen nicht anschließen.
Um die Sanktionen zu umgehen, hat Russland (außer seine Goldreserven zu erhöhen) gefordert, für sein Öl und Gas in Rubel bezahlt zu werden; wenn sie in US-Dollar bezahlt werden, verkaufen sie diese, um den Erlös in Gold umzutauschen. Außerdem hat Russland Energieabkommen mit China abgeschlossen, die in Yuan beglichen werden. China befindet sich mitten in dem Prozess, globale Währungshandel in einer Reihe von Ländern aufzubauen, die in Yuan sind und führt Yuan-Währungsswapgeschäfte durch, um Unternehmungen zu finanzieren. All dies wird als Angriff gegen den US-Dollar betrachtet, die Weltreservewährung. Russland und China waren sehr deutlich in ihrem Wunsch, die globale Vorherrschaft des US-Dollars als Weltreservewährung zu brechen.
Aus einer Vielzahl von Gründen könnte Gold nicht nur an einem Punkt sein, an dem es die Richtung ändert, sondern auch die Goldaktien entfachen. Seit dem Tief Anfang November haben die Goldaktien eine überdurchschnittliche Entwicklung abgeliefert. Wie die Grafik vom Anfang zeigt, hat der XAU eine Reihe wilder und verrückter Achterbahnfahrten durchgemacht, seit er 1983 ins Leben gerufen worden war.
Es gab fünf Abstürze von durchschnittlich 66% und vier große Anstiege von durchschnittlich 245%. Im Schnitt dauerte ein Absturz 41 Monate und das schließt den siebenmonatigen Absturz von 2008 zum Höhepunkt der Finanzkrise ein. Die Anstiege dauerten im Schnitt 42 Monate, genauso wie die Abstürze. Doch die Spanne variiert enorm von 14 Monaten bis 89 Monate. Ja, es gab auf dem Weg deutliche Korrekturen, aber diese haben normalerweise nur wenige Monate gedauert und keine war so steil, wie die großen Absturzrückgänge.
Goldaktien und Goldindizes (XAU, HUI und TGD) könnten sich an einem wichtigen Scheideweg befinden. Ja, die Fahrt kann ziemlich wild und verrückt sein. Das gleiche kann über die TSX Venture Exchange (CDNX) gesagt werden, an der zahlreiche Junior-Explorationsaktien gelistet sind. Auch sie hat einige wilde Anstiege und Talfahrten durchlebt, mit Gewinnen und Verlusten, die denen der größer kapitalisierten Indizes ähneln.
Die Goldindizes haben letzten Monat neue Tiefen erreicht, scheinen aber voraussichtlich deutlich aufzuholen. Gleiche Muster zeigten sich bei den Böden früherer Talfahrten 1986, 1992, 2000 und 2008. Auch wenn man nicht mit Sicherheit sagen kann, dass ein endgültiger Boden erreicht ist, so deuten Länge und Tiefe der Talfahrt darauf hin, dass es bald zu einem Richtungswechsel kommen könnte. Das spielt sich ab vor dem Hintergrund wachsender Deflation, erhöhter QE, einem Vertrauensverlust in Regierungen - und deren Fähigkeit, Ereignisse zu kontrollieren - und lauter werdendem Kriegsgebrüll in der Ukraine und im Nahen Osten.
Auch wenn die Goldaktien einige wilde und verrückte Berg- und Talfahrten mit gemacht haben, könnten jene, deren Magen stark genug war für die Abstürze, bald für ihre Geduld belohnt werden. Diese Mal muss man lernen, wie man nahe dem Höhepunkt der Achterbahn aussteigt. Es ist sehr schwierig, aus einer Achterbahn auszusteigen, doch gelingt es einem, kann sich das als äußerst lohnend herausstellen.
© David Chapman
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Dieser Artikel wurde am 27.11.2014 auf www.gold-eagle.com/article/wild-woolly-gold-stocks veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.