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Der Kriegszyklus: 2015 und danach

11.12.2014  |  Clif Droke
In diesem Jahr konnten wir erleben, wie eine Komponente des 120-Jahre-Zyklus der Inflation/ Deflation ihren Tiefpunkt erreichte. Gemeint ist der 24-Jahre-Zyklus. Entscheidend hierbei ist, dass dieser Zyklus für den Kriegszyklus steht.

Seit 1894 - als der letzte große 120-Jahre-Superzyklus seinen Tiefpunkt erreichte und ein neuer begann - hat es insgesamt vier militärische Großbrände jeweils am Tiefpunkt des 24-Jahre-Zyklus gegeben. Die meisten dieser Kriege waren Großereignisse.

Der erste derartige kriegerische Zusammenstoß fand in den Jahren bis 1918 statt, in welchem das erste 24-Jahre-Zyklustief des aktuellen 120-Jahre-Zyklus markiert wurde. Der 24-Jahre-Zyklus erreichte seinen Tiefpunkt im Endjahr des Ersten Weltkrieges. Wenn man bedenkt, dass die “finale Beschleunigungsphase“ des 24-Jahre-Zyklus ca. knapp zweieinhalb Jahre beträgt, so überspannt das ungefähr die 2. Hälfte dieses großen Krieges - ein Krieg, in den auch die Vereinigten Staaten involviert waren.

Das nächste Tief des 24-Jahre-Zyklus wurde im Jahr 1942 markiert. In diesem Jahr traten die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg gegen Japan und die Achsenmächte ein. Die Tiefs 1918 und 1942 stellten sich im Kontext militärischer Konflikte mit globaler Reichweite als bösartig heraus.

Das nächste Tief nach 1942 wurde dann 1966 erreicht. Hierbei handelt es sich um ein besonders hartes Jahr im Vietnamkrieg, was den frischen Kriegseintritt der Vereinigten Staaten angeht. Nach den Angriffen der National Liberation Front auf zwei amerikanische Militäreinrichtungen hatte US-Präsident Lyndon Johnson 1965 dauerhafte Bombardierungen Nordvietnams angeordnet.

Das jüngste 24-Jahre-Zyklustief im aktuellen 120-Jahre-Superzyklus wurde schließlich 1990 erreicht. Auf dieses Jahr fiel der Beginn des ersten Golfkriegs, an dem die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten im Kampf gegen den Irak beteiligt waren. In diesem Zeitraum kam es auch zu einem auffälligen Preissprung beim Rohöl im Kontext von Krieg und den erwarteten Lieferstörungen.

In der Spätphase des 120-Jahre-Zyklus erlebten wir insgesamt eine Beruhigung des Militarismus, der sich in den Jahren 2002-2010 äußerte. Der Zwei-Fronten-Krieg Irak/Afghanistan, der sich um die 8 Jahre hinzog, wurde teilweise auch zur Wiederbelebung eine Wirtschaft angestiftet, die im Rahmen der geplatzten “Neumarkt-Bubble" (Tech Wreck) und der Rezession von 2001/02 deutlich an Schwung verloren hatte.

Auch wenn ganz häufig Chinas Industrienachfrage als Erklärung für den Boom der Rohstoffpreise in jenen Jahren angeführt wird, so wäre dieser ohne die Kriegsausgaben zwischen 2002-2010 mit Sicherheit weniger ausgeprägt ausgefallen. So ist es kein Zufall, dass die Rohstoffpreise mit dem Abebben beider Kriege wieder zu sinken begannen.

Krieg wird schon seit Langem als Allheilmittel im Kampf gegen die zerstörerischen Kräfte der Inflation und auch der Deflation eingesetzt. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, ist Krieg genauso eine politische Reaktion auf wirtschaftliche Missstände, wie er eine politische Reaktion auf bedrohliche fremde Mächte ist.

Vor Kurzem erst zeigte sich Russlands Präsident Wladimir Putin aggressiv gegenüber der Ukraine. Einige Beobachter, darunter auch Mohamed El-Erian, betrachten Putins militärische Drohungen als Ablenkungsversuch, mit dem die Aufmerksamkeit seines Volkes vom eigentlich schwachen Zustand der russischen Wirtschaft weggelenkt werden soll.

Da Russlands wirtschaftliche Aussichten sehr eng mit dem Ölmarkt verbunden sind, dürften eine andauernde Schwäche der Ölpreise das Land nur noch mehr dazu motivieren, Wege und Mittel zu finden, um die eigene angespannte Lage zu ändern. Auf kurze Sicht könnte eine militärische Antwort der einzige Ausweg für Russland sein.



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