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Das Sabbatjahr 2014/15

29.12.2014  |  Robert Rethfeld
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Das damalige Sabbatjahr begann am 30. September 2000 und endete am 17. September 2001. Jener 17. September war der erste Tag, an dem die New Yorker Börse nach den Anschlägen vom 11. September wiedereröffnete. Der Dow fiel um 685 Punkte. Zum damaligen Zeitpunkt war dies der mit Abstand höchste Tagespunktverlust. Nach einem Zwischenspurt zum Jahresende kam der Bärenmarkt erst im Oktober 2002 zur Ruhe.

Der letzte Tag des Sabbatjahres hatte in den Jahren 2008 und 2001 jeweils tatsächlich eine besondere "Bereinigungsbedeutung".

Noch ein Zyklus früher: Im Sabbatjahr September 1993 bis September 1994 schossen die US-Renditen deutlich nach oben. Allerdings reagierten die Aktienmärkte nicht panisch. Sie markierten eine Seitwärtsbewegung, in der eine 10-Prozent-Korrektur das Maximum darstellte. Ein Crash-oder Bereinigungsdatum lässt sich nicht zuordnen. Anschließend stiegen die Märkte für mehrere Jahre deutlich.

Im Sabbatjahr September 1986 bis September 1987 stiegen die Aktienmärkte in einer Blow-off-Bewegung zunächst deutlich an, bevor der Dow Jones Index am 25. August 1987 sein Hoch markierte. Die anschließende Abwärtsperiode gipfelte im Oktober-Crash.

Betrachtet man die letzten vier Sabbatjahre (1986/87, 1993/94, 2000/01, 2007/08), so lässt sich in drei von vier Fällen ein Hang zum Drama feststellen, wobei der Renditeanstieg 1994 für die Aktienmärkte zwischenzeitlich auch nicht ganz ohne war.

Sabbatjahre haben einen Bezug zu heftigen Ölpreisbewegungen. So umfassten die Sabbatjahre 1972/73, 1979/80 und 2007/08 Ölkrisen und Preisanstiege. Auf der anderen Seite begann jeweils kurz vor Beginn der Sabbatjahre 1986/87, 1993/94 und 2014/15 ein deutlicher Ölpreisrutsch.

In Sabbatjahren scheint eine Neigung zu steigenden Renditen zu bestehen. So zogen die Renditen in den Sabbatjahren 1972/73, 1979/80, 1986/87, 1993/94 sowie im Vorfeld der Sabbatjahre 2000/01 und 2007/08 deutlich an.

Damit Sie sich selbst ein Bild von den Bewegungen an den Aktienmärkten machen können, stellen wir nachfolgend alle Sabbatjahr-Anfänge seit 1900 in einem Chart dar.

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September 1902, 1909 und 1916 waren jeweils "Volltreffer“, was nachfolgende Korrekturen angeht, genauso wie die Septembermonate der Jahre 1930, 1937, 1965, 1972, 2000 und 2007.

Elf der sechzehn Sabbatjahre seit 1900 sahen Korrekturen, Crashes oder Bärenmärkte größeren Ausmaßes. Die Abwärtsbewegung Top zu Boden im Dow Jones Index betrug in jedem dieser Jahre 20 Prozent oder mehr. Weitere drei Sabbatjahre sahen zunächst Seitwärtsbewegungen (1923, 1951, 1993), bevor sich eine Aufwärtsbewegung durchsetzte. Nur zwei der sechzehn Sabbatjahre lassen sich als uneingeschränkt positiv bezeichnen (1944 und 1958).

Es wäre des Guten zu viel, an der Börse ein durchgängiges, verlässlich zyklisches Muster zu erwarten. So funktioniert die Börse nicht. Fest steht nur: Das Sabbatjahr 2014/15 hat begonnen. Es zeigte mit dem Beben vom 15. Oktober seine Visitenkarte. Auch die heftige Bewegung im Ölpreis ist für ein Sabbatjahr typisch. Und ein Renditeanstieg wäre eine naheliegende, weil in solchen Jahren häufig zu beobachtende Option.

Der 13. September 2015 wird das Ende des laufenden Sabbatjahres bezeichnen. Es kann sein, dass um diesen Tag herum (ein Sonntag) etwas Brisantes geschieht. Allerdings lässt sich ein Zwang aus den vorliegenden historischen Geschehnissen nicht ableiten.

Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass der Herbst 2015 einiges an Brisanz mit sich bringen könnte. Dies würde sich mit unserer im Wellenreiter-Jahresausblick aufgestellten These decken, wonach ein wichtiges Aktienmarkthoch recht früh im zweiten Halbjahr auf dem Plan stehen könnte.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



P.S.: Wir schauen hinter die Märkte und betrachten diese mit exklusiven Charts! Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.



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