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Gold zeigt erstmalig wieder relative Stärke im vierten negativen Rohstoffjahr

08.01.2015  |  Dr. Uwe Bergold
Der 31.12.2014 markierte im Rohstoffsektor das vierte negative Jahr in Folge. Besonders der Preis von Rohöl, als wichtigste Rohstoffkomponente, kollabierte förmlich in der zweiten Jahreshälfte und halbierte sich dabei auf Jahressicht. Betrachtet man die vergangenen 100 Jahre Rohstoffpreisentwicklung, so kam es nur dreimal zu vier negativen Jahren in Folge. Dies waren die Zeiträume von 1929 bis 1932, 1989 bis 1992 und 2011 bis heute (siehe hierzu bitte Abb. 1).

Ein fünftes negatives Jahr in Folge gab es nie. Im Anschluss solcher extremen Baissen folgten 1932 vier und 1992 drei positive Jahre. Betrachtet man zusätzlich die relative Stärke des Goldes (Vorlauffunktion) zu den Rohstoffen in 2014, so kann man höchstwahrscheinlich eine positive Entwicklung für Gold- und Rohstoffinvestments für das Jahr 2015 erwarten. Dies gilt besonders, wenn man zusätzlich die extreme Überverkauftheit (technische Situation), den Preisverfall der meisten Rohstoffe unterhalb ihrer Förderkosten (fundamentale Situation) und die allgemeine Kapitulationsstimmung (verhaltens-wissenschaftliche Situation) berücksichtigt.

In Euro bewertet, endeten Goldinvestments im vergangenen Jahr - entgegen der allgemein verbreiteten Stimmung - erstmalig wieder positiv. So stieg der Goldpreis in Euro um +12(!) Prozent, während der durchwegs gefeierte Deutsche Aktienindex DAX um nur +2,7 Prozent zulegte. Der breiter gefasste FAZ-Index, welcher die größten 100 Aktiengesellschaften Deutschlands umfasst, verlor sogar -1 Prozent.

Auch die Goldminen zeigten, entgegen der allgemein gefühlten Untergangs-stimmung, erstmalig wieder relative Stärke zum übergeordneten Rohstoffaktiensektor. Der pro aurum ValueFlex (Schwerpunkt: großkapitalisierte Edelmetall- & Rohstoffaktien) legte in 2014 um +0,7 Prozent zu, der GR Noah (Schwerpunkt: mittelkapitalisierte Edelmetall- & Rohstoffaktien) stieg um +2,1 Prozent und nur der GR Dynamik (Schwerpunkt: kleinkapitalisierte Edelmetall- & Rohstoffaktien) verlor nochmals -16,8 Prozent.

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Abb. 1: CRB-Rohstoff-index in USD auf Jahresbasis von 12/1967 bis 12/2014
Quelle: GR Asset Management GmbH


Gold-Rohstoff-Ratio läutet die nächste zyklische Goldminen-Hausse ein

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Abb. 2: ASA-Goldminen-ETF (oben) vs. GOLD-CRB(Rohstoff)-Verhältnis (unten) von 01/73 bis 12/14
Quelle: GR Asset Management GmbH


Zum vierten Mal, seit Beginn der strategischen Gold-Hausse im Jahr 2000, generierte nun im abgelaufenen Monat Dezember das Gold-Rohstoff-Ratio (Goldpreis dividiert durch den CRB-Rohstoff-Index) ein neues zyklisches Kaufsignal (siehe hierzu bitte die grünen Punkte im unteren Teil von Abb. 2). Dieses Verhältnis von Gold- zu Rohstoffpreisen drückt zum einen die relative Stärke (Kaufkraft) des Goldes und zum anderen die Ertragsentwicklung der Goldminenindustrie (Goldpreis als Umsatz- versus Rohstoffpreise als Kostenfaktor) aus.

Nach den drei bisherigen fundamentalen Tiefpunkten (2000, 2005 und 2008), seit Beginn der säkularen Gold-Hausse, kam es im Anschluss daran jeweils zu signifikanten Goldminen-Haussen. Der HUI-Goldminen-Index stieg vom strategischen Tief 2000 anschließend in drei Jahren um +630 Prozent. Von seinem zweiten zyklischen Tief 2005 bis 2008 legte er um 220 Prozent zu.

Nach seinem dritten Turnaround im Oktober 2008 stieg er abermals in knapp drei Jahren um über 320 Prozent. Aufgrund des aktuell nun vierten Kaufsignals und des gleichzeitig historisch einmalig niedrigen Kurs-Buch-Verhältnisses im Goldminensektor (GDXJ von 0,6 im Vergleich zum S&P 500 bei 2,5), erwarten wir - nach der mittelfristigen Bodenbildung in 2014 (Akkumulation des "Smart Money") - die nächste zyklische Goldminen-Hausse.



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