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JP Morgan & Silver Eagles: Kein Gegenbeweis!

13.01.2015  |  Theodore Butler
Ende Dezember hatte ich meinen Artikel “Das perfekte Verbrechen“ öffentlich gemacht. Im Artikel zählte ich Gründe auf, warum ich davon ausgehe, dass JP Morgan seit Mai 2011 mehr als 300 Millionen Unzen physisches Silber angesammelt hat - darunter auch ganze 70 Millionen Unzen in Form von Silver-Eagle-Münzen, oder aber die Hälfte dessen, was die US Mint seit April 2011 produziert hat.

Ich hatte noch einschränkend darauf hingewiesen, dass ich auf öffentliche Reaktionen auf meinen Artikel warte. Bald darauf erschien auch ein Beitrag, in dem meine Überzeugzungen (hinsichtlich der Silver-Eagle-Käufe) kontrovers diskutiert wurden.

Vorab Folgendes: Ich schätze, dass der Autor (Steve St. Angelo) in seinem Beitrag nicht persönlich im Ton geworden ist, vor allen schätze ich, dass er (wie schon in vergangenen Beiträgen) darauf hingewiesen hat, dass sein Interesse am Silber vor einigen Jahren beim Lesen meiner Artikel aufkam.

Was mich aber auch freute, war die Tatsache, dass er seine Kritik überhaupt anbrachte, denn was kann einem Kommentator Schlimmeres passieren, als von den Analysten ignoriert zu werden. Widersprich, wenn du musst, aber keine Ignoranz!

Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass sein Widerspruch hauptsächlich der Tatsache geschuldet ist, dass meine Spekulationen hinsichtlich der Anwesenheit eines großen Silver-Eagle-Käufers Steves fester Ansicht so sehr widerspricht, dass ich seine Reaktion vielleicht als Reflexreaktion betrachten muss, und weniger als echte, sachliche Widerlegung. Das sage ich nur, weil ich im Beitrag keinen wirklichen Beweis dafür finden konnte, dass JP Morgan nicht der große Käufer gewesen ist; allein in der Überschrift stach das schrille Wort “Beweis“ hervor.

Was mich aber enttäuschte, war die Tatsache, dass er allein das Thema der Silver-Eagle-Verkäufe aufgriff (die ja nur 20% des physischen Silbers ausmachen, das, wie ich behaupte, von JP Morgan aufgekauft wurde).

Alle anderen von mir gebrachten Indizien wurden jedoch außer Acht gelassen - so die eigenartig scheinenden SLV-Metallbewegungen, die beispiellosen Bewegungen in den COMEX-Silberlagern ab April 2011, die Aktivierung eines COMEX-Silberlagers durch JP Morgan im Mai 2011, welches jetzt das größte seiner Art an der COMEX ist, ein Silbertransfer von 100 Millionen Unzen aus der Lagereinrichtung JP Morgans zu Brinks in London im Jahr 2012, um Raum zu schaffen für die Lagerung der eigenen Bestände JP Morgans, etc.

Leser, die meine Artikel seit Längerem kennen, wissen, dass ich förmlich um Kommentare zu diesen Themen bitte; diese Bitte möchte ich an dieser Stelle auch wieder an Steve richten: Ich bitte um weitere Kommentare. Ich denke, dass ich die Artikel zu diesem Thema in nächster Zeit öffentlich zugänglich machen muss, da Steve kein Abonnent ist (auch wenn er das vielleicht sein sollte). Ich möchte mich vorerst nur auf seine Meinung zum Thema der Silver-Eagle-Verkäufe beschränken.

Unstrittig dürfte der Fakt sein, dass 2014 knapp über 44 Millionen Unzen Silber Eagles verkauft wurden, seit April 2011 insgesamt 140 Millionen. Strittig dürfte allein die Zusammensetzung der Käuferschicht sein. Mit Steve bin ich wohl einer Meinung, dass bis Anfang 2011 und davor die Absätze von Silver Eagles (aber auch Maple Leafs und Philharmoniker) in erster Linie auf eine breite öffentliche Nachfrage zurückzuführen sind.

Das dürfte an der einfachen Tatsache liegen, dass die Öffentlichkeit in der Tendenz dann kauft, wenn die Preise einer Vermögensanlage steigen - ob nun Aktien, Anleihen, Immobilien oder Edelmetalle. Im Umfeld steigender Vermögenspreise schöpft die Öffentlichkeit Vertrauen und bekommt Bestätigung, selbst wenn diese Vermögensanlagen vielleicht sogar überbewertet sind.

Bei fallenden Kursen trifft aber das Gegenteil zu, dann kauft die Öffentlichkeit in der Regel keine Vermögensanlagen mehr. Nun begannen die Silberpreise ab Mai 2011 zu fallen. Der gängigen Meinung folgend müsste man davon ausgehen, dass die Einzelhandelsabsätze in Zeiten sinkenden Vertrauens und einer negativen Bestärkungsdynamik immer schrumpfen.

Steve und ich stimmen darin überein, dass die sehr starken Silver-Eagles-Absätze und die schwachen Gold-Eagle-Absätze ein deutliches Missverhältnis darstellen - er geht noch einen Schritt weiter, indem er anfügt, dass dieses Gold-Silber-Missverhältnis auch bei Maple-Leaf-Münzen zu beobachten war. Eine Erklärung, warum das so sei, gibt er aber nicht. Die für mich plausibelste Erklärung ist die Anwesenheit eines großen Käufers am Markt für Silbermünzen - ob nun Silver Eagles, Maple Leafs oder Philharmoniker.

Der wichtigste “Beweis“, den Steve zugunsten einer breiten öffentlichen Nachfrage nach Silver Eagles anbringt, sind die Rückmeldungen von drei Münzeinzelhändlern, die wiederum auf Kontakten basieren, die diese Händler mit autorisierten Zulieferern haben, die die Produkte der US Mint absetzen. Um nachprüfbare Absatzzahlen handelt es sich dabei aber nicht. Ich habe übrigens dasselbe gemacht, allerdings mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

Ich möchte hier aber keine Diskussion über einzelne Händler lostreten, weil ich seit langer Zeit schon offengelegt habe, dass ich Investment Rarities Inc. berate; andere Händler schlechtzumachen, meide ich daher wie die Pest. Ich würde allerdings sagen, dass nur zwei der Händler, die Steve erwähnt, auf der relativ objektiven Händlerliste stehen, und auch diese Händler sind noch nicht so lange im Geschäft, wie die anderen Händler auf dieser Liste. http://www.bulliondealerdata.com/



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