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JP Morgan & Silver Eagles: Kein Gegenbeweis!

13.01.2015  |  Theodore Butler
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Steves eigenen Aussagen zufolge, scheint ihn der Gedanke aufzuregen, dass es vielleicht einen großen Silver-Eagles-Käufer geben könnte, weil das gegen die “Anerkennung“ der öffentlichen Münzkäufer gehen würde. Ich habe Verständnis für dieses Gefühl, solange es Analysen nicht verzerrt. Ich möchte einige zusätzliche Fakten präsentieren, die meine Prämisse der Existenz eines großen Käufers stützen.

Wie ich schon zuvor geschrieben hatte, sackte der Absatz von Silver-Eagle-Münzen während der 3 $-Silberkurserholung Anfang Juni drastisch ab, auf anteilig nur noch 2 Millionen Unzen pro Monat - die niedrigste Absatzrate des Jahres. Das ist jedoch genau die Zeit, in der die Absätze, wie es zuvor auch immer der Fall gewesen ist, hätten steigen müssen.

Die Öffentlichkeit wird in dieser Zeit sicherlich auch gekauft haben, dass es zu jenem drastischen Einbruch der Nachfrage kam, ist meiner Meinung nach aber auf den Ausstieg des großen Käufers zurückzuführen. Ich kam darüber hinaus zu folgendem Schluss: Weil JP Morgan seine konzentrierte COMEX-Silber-Short-Position stark ausgebaut hatte, war es höchstwahrscheinlich, dass die Bank solange von weiteren Silver-Eagle-Käufen absah, bis die Kurse wieder fielen. Genau das passierte schließlich.

Ich nannte sogar Zahlen, ich behauptete, dass JP Morgan ca. 15 Millionen $ sparte, indem die Bank ihre Münzkäufe solange aussetzte, bis sie den Kurs an der COMEX wieder erfolgreich in die Tiefe manipuliert hatte, wobei sie nicht nur die US Mint, sondern auch den US-Steuerzahler betrog.

Meiner Ansicht nach ließ sich durch JP Morgans Kursmanipulation aber etwas ganz anderes feststellen: Die wahre Höhe der öffentlichen Silver-Eagle-Nachfrage im Einzelhandel trat erst zutage, als JP Morgan seine Käufe aussetzte. Hier zeigte sich, dass die Grundnachfrage im Einzelhandel bei 2 Millionen Unzen pro Monat oder 24 Millionen Münzen pro Jahr lag, womit auf JP Morgan (oder wer auch immer der große Käufer sein mag) ein Kaufvolumen von 20 Millionen Silver Eagle im Jahr 2014 entfällt - die von mir geschätzte Menge.

Falls ich Recht habe und die Einzelhandelskäufe 24 Millionen der in diesem Jahr insgesamt verkauften 44 Millionen Münzen ausmachen, dann ist dies immer noch eine sehr robuste Menge, gerade wenn man sie zu den Gold-Eagle-Absätzen ins Verhältnis setzt. 2014 wurden nur etwas mehr als 524.000 Gold Eagle verkauft, vor diesen Hintergrund liegen wir mit 24 Millionen verkaufter Silver Eagles immer noch weit über den vergangenen Silber-Gold-Absatzverhältnissen bei Eagle-Münzen.

Die plausibelste Antwort auf die Frage, warum eine solch unverhältnismäßig hohe Zahl von Silver Eagles in diesem Jahr verkauft wurde, ist die Anwesenheit eines großen Käufers. http://www.usmint.gov/about_the_mint/index.cfm?action=PreciousMetals&type=bullion

Im Jahr 2014 verschwanden zudem zwei der großen Münzeinzelhändler - Tulving und Merit Gold and Silver. Tulving war vielleicht einer der größten Interneteinzelhändler für Münzen (weil er Preise zu bieten hatte, die sich als zu niedrig herausstellen sollten), man geht davon aus, dass Kunden 20 Millionen $ oder mehr verloren haben, als der Händler plötzlich Bankrott ging. Im Allgemeinen können sich selbst hemmungslose Münzhändler bei starker Einzelhandelsnachfrage über Wasser halten, wenn die Nachfrage aber verhalten ist, gehen sie dann meistens ein.

Die Tatsache, dass letztes Jahr mindestens zwei “namenhafte“ Händler dicht machen mussten, dürfte eigentlich einer Bestätigung eines insgesamt schwachen Nachfrageumfeldes gleichkommen und keinesfalls die Ansicht stützen, dass eine generell breite Einzelhandelsnachfrage hinter dem Rekordabsatz bei Silver-Eagle-Münzen steckte.

Und schließlich verfüge ich noch über eine einigermaßen umfangreiche Abonnentenbasis; auch wenn ich diese Basis nicht wirklich durchkämme, so bekomme ich immerhin Feedback. Ich habe den Eindruck, dass einige Abonnenten immer noch Silber und Silver Eagles kaufen, dass viel weniger weiter verkaufen und dass sich die überwiegende Mehrheit gerade nicht rührt und an den Beständen festhält.

Ich habe keineswegs den Eindruck, dass sich alle Abonnenten derart Hals über Kopf auf Silver Eagles stürzen, wie die Rekordabsätze der Mint (falls man sie allein auf die Einzelhandelsnachfrage zurückführte) nahelegen würden. Ich erinnere mich sogar an einen kürzlich erschienenen Artikel eines Münzhändlers, der meinte, man solle jetzt keine Silver Eagle kaufen. Auch wenn ich nicht dieser Ansicht bin, so legt dieser Umstand nah, dass hinter den Rekordabsätzen jemand anders als die Öffentlichkeit steht.

Ich halte das Erscheinen dieser Kritik/ dieses Artikels für konstruktiv. Allerdings machen die Silver-Eagle-Münzen nur einen kleinen Teil jener Silbermengen aus, die JP Morgan, wie ich behaupte, physisch akquiriert zu haben scheint. Die oben angesprochenen Meinungsverschiedenheiten finde ich nicht im Geringsten überzeugend, ich bin zudem immer noch enttäuscht, dass noch keiner versucht hat, meine entscheidenderen Indizien zu wiederlegen. Denn wenn JP Morgan die von mir behaupteten Silbermengen physisch akquiriert hat, dann ist das keine Kleinigkeit.


© Theodore Butler


Sie lasen einen Auszug aus einem Wochenbericht für Abonnenten. Weitere Informationen finden Sie unter www.butlerresearch.com.

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 06.01.2014 auf der Website www.silverseek.com veröffentlicht.

Informationen zum Abonnement finden Sie unter www.butlerresearch.com.


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