Aufschiebetaktik, QE 4, Goldaufwärtstrend
20.01.2015 | Clive Maund
- Seite 2 -
Somit werden die Währungen weiterhin in Richtung Abflussloch strudeln, auch der US-Dollar. Man darf davon ausgehen, dass der US-Dollar rüde vom Hochsitz gestoßen wird, wenn die Fed zurückrudert und ihr nächstes QE-Programm - QE 4 - ankündigt. Ähnlich wie in den 1970er Jahren, nur in viel, viel größerem Umfang, werden die Investoren dann nach Werterhaltungsmitteln, wie Gold und Silber, suchen, weil die Kaufkraft der Währungen dahinwelkt. So genug Hintergrund! Schreiten wir jetzt zu den Charts!
Wir fangen mit dem 15-Jahre-Chart für Gold an. Der Bärenmarkt der vergangenen Jahre sieht wie eine Korrektur der starken Gewinne seit 2009 aus. Wenn man bedenkt, in welchem Ausmaß der Dollar in den letzten Monaten gestiegen ist, hat sich das gelbe Metall bemerkenswert gut gehalten. Es konnte sogar wieder deutlich über die Ende Oktober durchbrochene Unterstützung steigen.
In diesem Chart können wir auch einen der ganz wichtigen Gründe für die schwache Goldkursentwicklung der letzten Jahre sehen - der kontinuierliche Fortschritt am allgemeinen Aktienmarkt (unten im Chart), welcher vor spekulativem Kapital trieft. Wir sehen zudem die grottenschlechte Entwicklung des XAU-Index oben im Chart, der jetzt im Vergleich zu Gold sehr unterbewertet ist.
Im 18-Monate-Chart sehen wir detaillierter, wie sich der Goldkurs in den vergangenen Wochen entwickelte; er ließ sein im Oktober durchbrochenes Unterstützungsniveau im Bereich von 1.180 $ deutlich hinter sich. Das Metall folgte damit fast genau dem im letzten Goldmarkt-Update vom 14.Dezember vorhergesagten Weg, auch wenn es die aktuellen Stände schneller erreichte, als wir es erwartet hätten. In diesem Chart sehen wir, dass Gold kurzfristig überkaufte Bedingungen erreicht hat; deshalb ist eine in Kürze erfolgende kleine Reaktion möglich.
Auf dem 6-Monate-Chart erkennen wir, dass das Muster der letzten Monate wie ein abwärtsdriftendes Kopf-Schulter-Tief aussieht, das in der letzten Woche klar und deutlich nach oben durchbrochen wurde.