EUR/USD (Big Picture) - Kann es eigentlich noch schlimmer kommen?
24.01.2015 | Christian Kämmerer
Was für Entwicklungen beim Euro und hierbei speziell beim umsatzstärksten Währungspaar EUR/USD. Der verflixte siebte Monate könnte man beinahe meinen wenn man auf den Big-Picture-Chart des Währungspaares schaut. Bereits dem siebten Monat in Folge verzeichnet der EUR/USD einen Verlust und daran dürfte die noch fehlende kommende Woche wenig ändern. Mit einer Abwertung von beinahe 1.000 Pips in diesem einem Monat reiht sich die laufende Entwicklung in die Vorjahre mit extremen Ausschlägen ein. Ein Ende ist hierbei allerdings noch nicht abzusehen, da insbesondere während des gestrigen EZB-Event-Tages, der Herr des Euros Mario Draghi, keine Zweifel an einer weiteren Verwässerung des Euros hat aufkommen lassen.
Richten wir daher den Blick auf das große Bild des EUR/USD. Die eigentlich als Haltzonen ausgemachten Niveaus von 1,2300 bzw. 1,1870 USD wurden aufgegeben wie jedes neue tiefere Tagestief in den vergangenen Monaten. Dies spricht eindeutig für eine mehr und mehr zunehmende Verschärfung des Trends. Ein zu schnell oder zu tief gefallen gibt es an den Märkten nicht und dementsprechend sollte man sich auch hüten, hier vorschnell - aufgrund des optisch günstigen Verhältnisses - auf die Long-Seite zu wechseln.
Long-Chancen werden sicher noch kommen, doch das dies gegenwärtig und unter mittelfristiger Betrachtung keine gute Entscheidung ist, kann man auch anhand der nachfolgend dargestellten Saisonalität mit Blick auf die kommenden 120 Handelstage ableiten. Im Schnitt der vergangenen 15 Jahre tendierte der EUR/USD bis in den Mai hinein schwächer. Dieser unbestreitbare Fakt verknüpft mit dem Monatschart, lässt innerhalb des großen Abwärtstrendkanals seit 2008, Preistiefs bei rund 1,0870 USD möglich werden. Die untere Trendlinie des Kanals erlaubt auch durchaus Niveaus von 1,0500 USD. Wer hätte das noch zu Beginn des Jahres 2014 gedacht, doch die Realität des Preischarts und der fundamentalen Umstände ließen und lassen nichts anderes zu.
Mögliche Erholungen bleiben daher weiterhin verkaufenswert. Eine Verbesserung der langfristigen Lage wäre nämlich erst bei einer Rückkehr über das Niveau der Marke von 1,2000 USD zu erahnen. Sollte es jedoch auf den tieferen Zeitebenen zu einer Verbesserung der Lage in Form starker Umkehrsignale und Bodenbildungstendenzen kommen, so bleiben Sie hier auf dem JFD Desktop stets informiert.
Schauen wir uns abschließend noch den U.S. Dollarindex (USDX) an. Auch hier in einer Big-Picture-Perspektive. Diesmal allerdings vom All heraus in Form des Quartalcharts betrachtet und somit seit dem Ende des Breton Woods Systems. Zugleich schreibt hier der moderne Forex-Markt seine Anfänge, da das Ende bzw. vielmehr der Zusammenbruch des Breton Woods Systems wieder zu freihandelbaren Währungen führte.
Faktisch wird anhand dieses Charts deutlich, welche Konsequenzen sich auf der anderen Seite des Atlantiks abzeichnen. Der USDX hat es im Zuge der jüngsten Zugewinne geschafft, die langfristige Abwärtstrendlinie seit den 80ziger zu erreichen. Die Bedeutung eines Ausbruchs, und dieser deutet sich an (siehe ebenfalls dargestellte Saisonalität), darf nicht unterschätzt werden. Das eingeleitete Comeback des U.S. Dollars wäre dann nur ein Vorgeschmack auf das, was uns in den kommenden Jahren noch erwarten würde.
Betrachten wir hingegen mal den aktuell unwahrscheinlich wirkenden Fakt eines Abpralls. Große Überraschungseffekte wären hier wie in Übersee sicherlich allgegenwärtig, wenn plötzlich ein Wechsel der Vorzeichen erfolgen würde. Inwiefern die dieses Wochenende anstehende Griechenlandwahl, die noch immer nicht 100%ig definierte Zinsanhebung in den USA oder die vielen anderen unbekannten Größen im Finanzuniversum einen solchen Impuls auslösen könnten, bleibt abzuwarten.
Veröffentlichung vom 23.01.2015
© Christian Kämmerer
Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany
JFD Brokers - Just FAIR and DIRECT
www.jfdbrokers.com
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
Richten wir daher den Blick auf das große Bild des EUR/USD. Die eigentlich als Haltzonen ausgemachten Niveaus von 1,2300 bzw. 1,1870 USD wurden aufgegeben wie jedes neue tiefere Tagestief in den vergangenen Monaten. Dies spricht eindeutig für eine mehr und mehr zunehmende Verschärfung des Trends. Ein zu schnell oder zu tief gefallen gibt es an den Märkten nicht und dementsprechend sollte man sich auch hüten, hier vorschnell - aufgrund des optisch günstigen Verhältnisses - auf die Long-Seite zu wechseln.
Long-Chancen werden sicher noch kommen, doch das dies gegenwärtig und unter mittelfristiger Betrachtung keine gute Entscheidung ist, kann man auch anhand der nachfolgend dargestellten Saisonalität mit Blick auf die kommenden 120 Handelstage ableiten. Im Schnitt der vergangenen 15 Jahre tendierte der EUR/USD bis in den Mai hinein schwächer. Dieser unbestreitbare Fakt verknüpft mit dem Monatschart, lässt innerhalb des großen Abwärtstrendkanals seit 2008, Preistiefs bei rund 1,0870 USD möglich werden. Die untere Trendlinie des Kanals erlaubt auch durchaus Niveaus von 1,0500 USD. Wer hätte das noch zu Beginn des Jahres 2014 gedacht, doch die Realität des Preischarts und der fundamentalen Umstände ließen und lassen nichts anderes zu.
Mögliche Erholungen bleiben daher weiterhin verkaufenswert. Eine Verbesserung der langfristigen Lage wäre nämlich erst bei einer Rückkehr über das Niveau der Marke von 1,2000 USD zu erahnen. Sollte es jedoch auf den tieferen Zeitebenen zu einer Verbesserung der Lage in Form starker Umkehrsignale und Bodenbildungstendenzen kommen, so bleiben Sie hier auf dem JFD Desktop stets informiert.
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Schauen wir uns abschließend noch den U.S. Dollarindex (USDX) an. Auch hier in einer Big-Picture-Perspektive. Diesmal allerdings vom All heraus in Form des Quartalcharts betrachtet und somit seit dem Ende des Breton Woods Systems. Zugleich schreibt hier der moderne Forex-Markt seine Anfänge, da das Ende bzw. vielmehr der Zusammenbruch des Breton Woods Systems wieder zu freihandelbaren Währungen führte.
Faktisch wird anhand dieses Charts deutlich, welche Konsequenzen sich auf der anderen Seite des Atlantiks abzeichnen. Der USDX hat es im Zuge der jüngsten Zugewinne geschafft, die langfristige Abwärtstrendlinie seit den 80ziger zu erreichen. Die Bedeutung eines Ausbruchs, und dieser deutet sich an (siehe ebenfalls dargestellte Saisonalität), darf nicht unterschätzt werden. Das eingeleitete Comeback des U.S. Dollars wäre dann nur ein Vorgeschmack auf das, was uns in den kommenden Jahren noch erwarten würde.
Betrachten wir hingegen mal den aktuell unwahrscheinlich wirkenden Fakt eines Abpralls. Große Überraschungseffekte wären hier wie in Übersee sicherlich allgegenwärtig, wenn plötzlich ein Wechsel der Vorzeichen erfolgen würde. Inwiefern die dieses Wochenende anstehende Griechenlandwahl, die noch immer nicht 100%ig definierte Zinsanhebung in den USA oder die vielen anderen unbekannten Größen im Finanzuniversum einen solchen Impuls auslösen könnten, bleibt abzuwarten.
Quarterly Chart - Created Using stooq.com
Veröffentlichung vom 23.01.2015
© Christian Kämmerer
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